OÖ-Liga

"Vision 2018" soll schlafenden Riesen erwecken

altDer bittere Abstieg aus der Regionalliga im Sommer in der allerletzten Runde besiegelt, im darauf folgenden Herbst weit unter den Möglichkeiten geblieben, die finanzielle Situation angespannt. Das Jahr 2012 verlief ganz und gar nicht nach dem Geschmack des FC Wels. Spätestens jetzt ist aber wieder Licht am Ende des Tunnels zu erkennen, wollen die Mannen aus der Messestadt wieder an bessere Zeiten anknüpfen. Das neuformierte Funktionärsteam rund um Obmann Markus Höckner verriet dabei im Rahmen einer Pressekonferenz im WINWIN Wels seinen ambitionierten Plan für eine positive Zukunft. Dabei wurde neben dem Fahrplan für den Einzug in der neuen Sportstätte Wimpassing auch die "Vision 2018" präsentiert, die selbst Passagen wie "Aufstieg in die Erste Liga" beinhaltet...

 

"Wels soll auch im Fußballsport zum Begriff werden"

Beinahe die gesamte Funktionärsriege des FC Wels, einige Spieler, Vertreter der Wirtschaft sowie etliche Journalisten ließen sich den Frühjahrsauftakt des Fußballklubs aus der zweitgrößten Stadt Oberösterreichs nicht entgehen. Alleine die knapp 60000 Einwohner spiegeln das mögliche Potential des Vereins wider, ausgeschöpft wurde es seit der Gründung im Jahr 2003 aber nie. Dies soll sich nun durch die "Vision 2018" ändern.

"Wels soll und wird in Österreich auch im Fußballsport zum Begriff werden", so die Kampfansage von Obmann Höckner, der vor allem mit seriöser Budget- und Finanzpolitik, attraktivem Fußball und einem attraktiven Stadion das zum Teil verloren gegangene Interesse der Zuschauer und Vertrauen der Sponsoren wieder gewinnen will. "Das Kostendämpfungsverfahren soll in einer Woche abgeschlossen werden, im Hebst 2013 sollen die Bagger anrollen, ehe wir bis Frühjahr 2015 endlich in unsere neue Sportstätte in Wels-Wimpassing umziehen wollen", so der Obmann über den status quo in puncto neuer Sportstätte. Im selben Jahr soll der Verein zudem in finanzieller Hinsicht vollkommen konsolidiert sein.

Fusion mit Hertha WSC kein Thema - "Vision 2018" soll in Erster Liga enden

"War und ist absolut kein Thema", wischt Höckner etwaige Gerüchte über eine mögliche Fusion mit dem Stadtrivalen Hertha Wels endgültig vom Tisch. Viel mehr setzt man auf den Nachwuchs, der sich nach Einschätzung der Welser Funktionär sogar "auf Augenhöhe mit dem des LASK, der SV Ried und Pasching bewegt." Dabei konnte man sich auch die Unterstützung von Dr. Walter Oberlechner sichern. Der Betriebspsychologe, der im Handball bereits sehr erfolgreich mit der Damen Handballmannschaft von Hypo Niederösterreich gearbeitet hat und im Fußball auch als unterstützende Kraft von Josef Hickersberger bei Rapid und Walter Schachner beim GAK zwei Meistertitel feiern konnte, soll künftig die Rolle des Sportdirektors einnehmen und als Schnittstelle zwischen Herren und Damen-Kampfmannschaften sowie Nachwuchs fungieren. Auch er soll seinen Teil dazu beitragen, dass das gesteckte Ziel, bis 2017 wieder in die Regionalliga aufzusteigen und folgend auch den Aufstieg in die Erste Liga anzupeilen, erreicht wird.

Das tägliche Brot heißt aber vorerst nicht Profitum, sondern Dietach, steigt am kommenden Freitag das Auftaktmatch beim Schlusslicht der OÖ-Liga. Dabei gilt die Devise "verlieren verboten". "Wir wollen so schnell wie möglich da hinten wegkommen, visieren einen Platz in den Top-5 an und wollen uns unbedingt einen Cupplatz sichern. Ich denke, dass das realistisch ist, die Mischung mit einigen Routiniers und den vielen jungen Wilden stimmt", ist Trainer-Routinier Helmut Kröger von einem starken Frühjahr nach der ernüchternden Hinrunde überzeugt.

"Lassen uns an Taten messen"

Das 20-seitige Manuskript der "Vision 2018" verspricht dem Welser Fußball eine rosige Zukunft, doch einige fühlten sich bei der Pressekonferenz an 2003 - dem Gründungsjahr des FC Wels  - erinnert, als großen Worten nur wenige Erfolge folgten. Es liegt nun an Markus Höckner und seinem Team die Vision zu verwirklichen, sodass man zum 15-jährigen Vereinsjubiläum auch am grünen Rasen Erfolge bejubeln darf und sich nicht nur mit einer Jubiläumsfeier, wie heuer zum "10-jährigen Geburtstag des FC Wels", vertrösten muss. "Wir lassen uns an Taten messen", so das einhellige Versprechen der neuen Funktionärsmannschaft, welche den erfolgshungrigen Welser Fans zumindest wieder einen Funken Hoffnung nach schwierigen Zeiten verleihen dürfte.

Marco Wolfsberger