Zwei Megaduelle waren vorweg eingeplant. Nach einer ruhigen Arbeitswoche in der 15. Runde sah es für Lask-Legende Karl Meister noch letzten Freitag mit kurzem Blick auf die OÖ-Liga Tabelle aus. Nun haben es aber neben der Schlagerpartie Union Edelweiß-Donau Linz in der Landeshauptstadt und dem gefühlten Zehn-Punkte-Spiel gegen den Abstieg weitere brisante Duelle in die Rubrik geschafft. Wir können wieder gespannt sein, wer laut Meister wem am Osterwochenende die Eier ins Tor legen und wer sein Nest sauber halten wird.
UFC Gemüseregion Eferding - SV Grün-Weiß Micheldorf
Keiner hat damit gerechnet, aber diese Teilnahme an den „Meister-Knüllern“ haben sich die Micheldorf-Kicker selbst eingebrockt. Die Waldhör-Elf ist im Frühjahr noch nicht aus den Startlöchern gekommen. Wenn man zu Hause mit einem Mann mehr ein 3:1 verschenkt, darf man sich nicht wundern, dass man gegen Eferding nun erstmals ein Duell um den Abstieg spielen muss. Kapitän Mathias Roidinger, welcher schon bei neun Saisontoren hält, hat der Mannschaft gegen Neuhofen wegen einer Gelbsperre als Rückhalt gefehlt. Dass er neben weiteren Waldhör-Akteuren fürs Wochenende fraglich ist, macht es bei der ohnehin dünnen Micheldorfer Personaldecke auch nicht einfacher. Mit Hannes Zauner von St. Florian verstärkte man sich im Mittelfeld zwar ganz gut, aber andere Vereine haben im Winter noch mehr investiert. Die Eferdinger können bis auf ihre Punkte mit dem Saisonstart zufrieden sein. Wenn genau diese am Wochenende vollzählig in der Gemüseregion bleiben, zieht die Petkov-Elf an den Kremstalern vorbei. Dies wird auch gelingen, da ich wieder so eine starke kämpferische Leistung der Eferdinger wie in den ersten Runden erwarte. Aber eines ist klar: Micheldorf hat mit Waldhör einen sehr guten Mann auf der Trainerbank, der weiß, wie man eine Mannschaft nach einem Tiefschlag wieder aufrichtet. Auf alle Fälle ein richtungsweisendes Spiel für beide Teams.
SV Hennerbichler Freistadt - SK Vorwärts Steyr
Zu Gast beim Publikumsmagneten der Liga. Richtig gehört. Zumindest bei Heimspielen ist Freistadt hinter Vorwärts Ligakrösus Nummer zwei. Ein Bezirk feiert seinen ersten Klub in der OÖ-Liga. Spiele in unteren Klassen werden in der Umgebung verschoben, damit man die „OÖ-Liga Freistädter“ sehen kann. Und damit das Ganze auch klappt, schaufeln „Greenkeeper“ Thomas Plotz und seine Helfer wieder Schnee. Wenn zwei verrückte Fangemeinden im positiven Sinne aufeinander treffen, handelt es sich mit Recht um einen Kracher. Freistadt hat fünf von acht Heimspielen gewonnen und als bester Aufsteiger auf Platz sechs überwintert. Das wird auch für Leader Vorwärts kein Spaziergang. Der Liganeuling aus dem Mühlviertel setzt auf Kontinuität, hat am Kader im Winter nicht viel verändert. Simon Hochstöger konnte gehalten werden und erzielte im Match gegen Grieskirchen seinen ersten Frühjahrstreffer. Eines gefällt mir: Beim Radio OÖ-Liga Newcomer arbeitet man sehr ruhig und bringt immer seine Leistung. Gegen Donau und Grieskirchen zu verlieren, ist kein Beinbruch. Über die Kensy-Elf braucht man nicht mehr viel zu sagen. Sie lässt Ergebnisse sprechen. Dennoch ist für Freistadt mit der Euphorie einer ganzen Region im Rücken einiges möglich. Sie können ein Unentschieden holen, aber dann ist Goalie Klaus Schützeneder wohl wieder im Team der Runde. Falls die Hasanovic-Kicker gegen die starken Steyrer kein Remis über die Zeit bringen, mache ich mir um sie trotzdem keine Sorgen. Die vier Siege, welche sie noch für den Klassenerhalt brauchen, sind nur eine Frage der Zeit. Der Abstiegskampf ist heuer nicht das Freistädter Bier. Vorwärts wird das achte Mal in Folge ungeschlagen bleiben und weiter von der Tabellenspitze lachen.
Union Edelweiß Linz - ASKÖ Tekaef Donau Linz
Nun hat jeder Verein ein Spiel in den Beinen. Dass die Spielabsage zum Auftakt kein Vorteil war, hat man am Abschneiden von Sierning und Edelweiß in der letzten Runde gemerkt. Edelweiß steht im Schlagerspiel schon etwas unter Zugzwang, will man den Anschluss an das Spitzenduo nicht verlieren. Die Stumpf-Elf besitzt individuelle Klassekicker, wie man an der Leistungssteigerung in der 2. Halbzeit gegen Ischl durch die Einwechslung von Denker und Lenker Akif Imamovic gesehen hat. Dieser hat sich gegen die Kaiserstädter aber eine Gelbsperre für Samstag eingefangen. Schwer zu ersetzen ist auch der Abgang von Simon Abraham zu Horn. Den Scheiblehner-Ballzauberern wird die Revanche für die Herbstpleite gelingen, spielen sie doch momentan Offensivfußball von einem anderen Stern. Mit Yusuf Efendioglu und Sinisa Markovic haben sie außerdem als einziger Verein zwei Angreifer in den Top Fünf der Torschützenliste. Zum Vergleich: Gemeinsam haben sie um drei Tore mehr als die gesamte Dietach-Offensive auf dem Konto. Dass Donau-Kapitän und Abwehrchef Günther Stöckler wegen einer schweren Verletzung die gesamte Rückrunde ausfällt, ist bis jetzt noch gar nicht aufgefallen. Die Verteidigung stand in den ersten beiden Frühjahrsrunden hervorragend. Sie konnte gegen Sierning eigenmächtig entscheiden, wann sie ihr Gegentor selbst schießt. Die beste Vordermannschaft wird die stabilste Abwehr der Liga knacken, weil bei Edelweiß mit Imamovic sehr viel individuelle Klasse diesmal fehlt.
Union Dietach – SV Zebau Bad Ischl
Das Vorlegen ist vorbei. In der ersten Frühjahrsrunde scheiterte Ischl einen Tag nach dem Dreier von Dietach. Dann übte die Halada-Elf mit dem Sieg gegen Herbstmeister Edelweiß ihrerseits Druck im Fernduell um den Klassenerhalt aus. Die Partie in Gmunden wurde 30 Minuten nach Abpfiff in der Kaiserstadt gestartet. Dietach verlor prompt. Jetzt kommt es zum Showdown in Dietach. Eine Nervenprobe vor allem für die Schausberger-Elf, ist es für sie doch mehr als ein Sechs-Punkte-Spiel. Selbstvertrauen und Teamspirit scheinen bei den Dietach-Kickern zu stimmen. Doch auch die Ischler haben hinten mit Spieler der Runde Michael Wimmer, der erstmals die Null hielt sowie den Neuzugängen Jasmin Celebic und Josef Schöndorfer, die beide mit einem Tor beim Sensationssieg eingeschlagen haben, anscheinend die richtige Mischung zwischen stabiler Defensive und ideenreichen Angreifern gefunden. Noch ist kein Vorteil für einen der Kontrahenten zu erkennen. In Dietach ist man gewohnt auf Kunstrasen zu spielen. Ein kleines Plus, das diesmal den Ausschlag für einen Erfolg des Prechtl-Teams bei einem Spiel auf Augenhöhe geben wird. Die Frage „sein oder nicht sein“ ist für Dietach bei einer Niederlage dennoch nicht beantwortet. Man müsste aber dann natürlich zehn überragende Schlussrunden spielen, um die Liga noch zu halten. Die Schausberger-Ballesterer müssen alles auf Sieg setzen, um die endgültige sportliche Auferstehung am Osterwochenende zu schaffen.