OÖ-Liga

"Meister der Runde" - präsentiert von Ligaportal-Experte Karl Meister

Karl Meister3Die Rumpfrunde in der OÖ-Liga ist laut Karl Meister kein Spielverderber. Lassen es sich doch zwei Teams trotz Spielabsagen nicht nehmen in „Meister der Runde" aufzuscheinen. Härter für ihre Nominierung durften hingegen die Vereine SV Hochstöger Freistadt und SV Durkovic Ischl arbeiten. Sie mussten tatsächlich siegen. Skurril: Mit einem Remis schafften es zwei weitere Mannschaften in die Kategorie ohne zu gewinnen.

 

Torjäger und Schlussmänner überragend

Die Stiere sind im Bezirk Freistadt los, konnte man es aus allen Medien vernehmen. Dass diese aber den Tabellenführer aus Steyr gleich auf die Hörner nehmen, konnte keiner ahnen. In Freistadt sind keine bezahlten Dosenbullen sondern Spieler und Funktionäre mit Herz am Werk. Ein ganzer Bezirk steht Kopf. Goalie Klaus Schützeneder und Torjäger Simon Hochstöger schenkten ihren phänomenalen Platzpflegern sowie 850 Fans den Sieg gegen den Leader. Ein wahres Osterfest. Freistadt rockt die Oberösterreich Liga. Kaiserlich nicht nur die Mühlviertler, sondern auch die Ischl-Defensive, die das zweite Mal in Folge die Null hielt. Noch besser für Ischl: In Dietach feierte Goalgetter Rudolf Durkovic seine österliche Auferstehung. Obwohl seit Runde acht ohne Torerfolg, stand der Stürmer dennoch immer am Platz an der Torjägersonne. Mit einem Doppelpack in der Anfangsphase schaffte sich der „Torkovic der OÖ-Liga" wieder einen zwei Tore Polster auf seinen schärfsten Verfolger Robert Lenz. Er und seine Grieskirchner Kollegen hatten am Wochenende zumindest einen Teilerfolg zu verbuchen: Ein Elferpfiff blieb diesmal im Sierninger Strafraum aus und ersparte vorerst die Suche nach einem sicheren Schützen.

Zwei Siege machen sechs Vereine zu Gewinnern

Nicht nur die Siegerteams profitierten von der Zielgenauigkeit ihrer Superstürmer, sondern auch die Dietach- und Vorwärts-Konkurrenz. Die Zuschauer des Wochenendes Edelweiß und Donau Linz sind nach Verlustpunkten wieder auf Augenhöhe mit dem Leader und können beide wie Vorwärts aus eigener Kraft noch Meister werden. Spannung pur ist also beim Werben um die Schale vorprogrammiert, kann doch jeder in dieser Liga jeden schlagen. Wie ausgeglichen die Liga ist, sieht man auch daran, dass nach drei Runden bis auf den Herbstmeister, der zwei Spiele weniger hat, alle Teams bereits Punkte auf ihrem Konto verbuchen konnten. Spannungsabbau war hingegen im Abstiegskampf angesagt. Eferding und Micheldorf können sich trotz Remis ebenfalls zu den Gewinnern der Runde zählen, da durch das Dietach-Desaster die Kluft zum letzten Tabellenrang größer geworden ist. Schade für die Eferdinger Sieger der Herzen nur, dass im Birkenstadion ein Osterwunder(n) statt fand. Der Unparteiische fand ein Osterei im Eferdinger Gehäuse. Sagt man doch oft, Schiedsrichter seien auch nur Menschen, leistete sich diesmal der Linienrichter Übermenschliches: Er sah als Einziger am Platz einen Ball hinter der Linie.

Donau und Sierning profitieren von Absagen

Heimliche „Meister der Runde" auch die Scheiblehner- und die Luksch-Elf. Sollte man am Edelweißplatz morgen ein Match durchführen können, sitzt Edelweiß-Regisseur Akif Imamovic gegen Sierning seine Gelb-Sperre ab. Die ungemein spielstarken Donau-Kicker können nun ihre Auswärtspartie gegen Edelweiß an einem Ersatztermin austragen, bei welchem der Untergrund

sicher den Donau-Ballzauberern eher entgegen kommen wird. Edelweiß hat bis jetzt zwar alle Heimspiele gewonnen, aber ich glaube nicht, dass die Festung auch im Frühjahr halten wird.

Dietach mit vorgezogenem Aprilscherz

Gelungen, wenn auch nicht positiv beeindruckend, der vorgezogene Aprilscherz der Dietach-Elf. Im Kampf um den Klassenerhalt muss man anders auftreten. In Dietach ist seit Samstag das wohl größte Osterfeuer im gesamten Unterhaus am Dach. Verloren ist dennoch nichts, da die Dietach-Kicker Fußball spielen können und noch 30 Punkte zu vergeben sind. Jetzt müssen sie aber kämpfen. Wie dies funktioniert, hätten ihnen alle anderen Mannschaften mit Abstiegssorgen dieses Wochenende vorgezeigt. Meisterlich wird diese Woche für die Dietach-Spieler aber sicher die verspätete Osterpredigt sein, welche auf ihren vorgezogenen Aprilscherz unvermeidbar folgen wird. Coach Schausberger und Präsident Prechtl fanden nämlich das Auftreten gegen den nun nicht mehr Vorletzten Ischl alles andere als lustig.

Wintermeisterschaft beendet

Sieger, der nun schon drei Runden dauernden Wintermeisterschaft, sind Gmunden mit sieben Punkten und natürlich die Donau-Elf, die als einzige noch keinen Punkt verschenkt hat.

Doch nun wird hoffentlich bald das Kapitel Frühjahrsmeisterschaft aufgeschlagen. In den verbleibenden zehn Runden ist auch noch nicht das letzte Wort im Tabellenkeller gesprochen. Eferding wird das umstrittene 1:1 nicht aus dem Konzept werfen, haben sie doch im Vorjahr in den letzten sechs Runden zwölf Punkte mehr als der direkte Konkurrent im Abstiegskampf gemacht. Aber genau deswegen weiß die Petkov-Elf auch, wie wichtig zwei Punkte mehr im Abstiegskampf gewesen wären.

Eine Erkenntnis können wir noch aus dem Osterwochenende mitnehmen: Eiergoalie gibt es in der OÖ-Liga keine mehr. Die Schlussmänner retten nicht nur bei Elfmetern ihren Mannschaften wichtige Punkte.