SK Vorwärts Steyr gegen den SV Flexopack Sierning, das ist keine Angelegenheit für klaustrophobisch veranlagte Menschen. In den letzten Aufeinandertreffen war die Hütte nämlich stets voll, im Hinspiel ließen sich über 2000 Zuschauer dieses Duell nicht entgehen, beim Match in Steyr in der Saison 2010/11 waren es sogar deutlich über 3000 Fans. Auch diesmal werden viele Zuschauer erwartet, Steyr spielt immerhin um den Meistertitel in der Radio OÖ-Liga mit. Sierning ist im Vergleich zu den Vorjahren dagegen etwas abgefallen, die Motivation vor diesem Derby ist dennoch ungebrochen.
Samstag, 06. April 2013 – 16:30 Uhr
Anders als in den letzten Duellen erwartet die Zuschauer in diesem Match ein Duell zwischen David (Sierning) und Goliath (Steyr). Sierning ist nicht mehr das Sierning der letzten Jahre, im letzten Sommer fand ein Umbruch statt, die Mannschaft ist jung, viele spielen ihre erste OÖ-Liga-Saison. Die Luksch-Elf liegt derzeit mit 18 Punkten an zehnter Stelle, Vorwärts Steyr hat fast doppelt so viele Zähler auf dem Konto (34). Alles andere als ein Sieg der Gastgeber wäre eine Überraschung. ABER:
Bei diesem Aufeinandertreffen handelt es sich trotz der klaren Ausgangssituation immer noch um ein Derby, bei dem bekanntlich andere Gesetze herrschen. "In so einem Derby gibt es eigentlich keinen richtigen Favoriten", mach Steyr-Coach Adam Kensy auf diese besondere Partie deutlich. Für Andreas Luksch sieht die Sache anders aus: "Steyr ist haushoher Favorit, wir können nur gewinnen", sagt der Sierning-Coach und fügt hinzu, dass "für uns die Rückrunde eigentlich erst nach diesem Match so richtig beginnt." Grund sind die Gegner, mit denen es Sierning bisher zu tun bekam, nach Donau, Grieskirchen und Edelweiß wartet mit Steyr das vierte Top-Team der Liga. Einzig gegen Grieskirchen klappte es mit einem Punkt, der Weissenböck-Elf wurde ein 0:0 abgeluchst. "Da sind wir hinten gut gestanden. Gegen Edelweiß haben wir zuletzt wieder unnötige Tore bekommen, diese nutzen eiskalte Stürmer einfach aus, und solche hat auch Steyr."
Sierning muss also nicht unbedingt gewinnen, ja nicht einmal punkten, Steyr schon. Der Titelfavorit stolperte zuletzt über kämpferisch starke Freistädter, verlor auswärt mit 2:3. Nach Verlustpunkten haben Donau und Edelweiß damit gleichgezogen, will man weiterhin vom obersten Treppchen der Tabelle lachen, darf man sich vor allem zu Hause keine Ausrutscher erlauben. "Das ist ein Pflichtsieg, so wie jedes Spiel. Wir können ja im Prinzip nur verlieren. In Freistadt hatten wir leider Probleme mit dem Kader, hatten viele kranke Spieler, die dennoch eingesetzt werden wollten. Somit waren wir geistig nicht ganz da. Zudem wollten die Akteure spielen, waren anscheinend nicht darauf vorbereitet vollsten Einsatz zu zeigen. Wir haben das analysiert, wollen jetzt wieder das spielen, was wir können", will Kensy wieder eine kämpferisch gute Leistung sehen.
Wer bei den Heimischen von Beginn an auf dem Platz stehen wird, ist dabei fraglich. Noch immer liegen einige Akteure krank im Bett. "Klug, Prandstätter, Stadlbauer und Lageder waren schon gegen Freistadt nicht ganz fit, jetzt sind auch Baric und Aleksic krank, Beres hat muskuläre Probleme. Das zieht sich alles etwas, ich hoffe, dass mit der Sonne, die hoffentlich bald wieder kommt, auch die Spieler wieder fit werden", missfällt auch dem Steyr-Coach, wie sich das Wetter derzeit präsentiert. Umso mehr hofft er auf die Unterstützung der Fans, "Ich hoffe, dass die Zuschauer dieser jungen Mannschaft helfen. Sie brauchen die Unterstützung. Man sieht ja bei Rapid, was passiert, wenn das in die falsche Richtung geht. Die Mannschaft wird aber eine Reaktion zeigen, sie kann ja Fußball spielen", ist Kensy überzeugt. Anders als Kensy kann Luksch aus dem Vollen schöpfen, "das wird ein tolles Spiel vor vielen Fans. Wir werden unser Bestes geben und können wie gesagt ohnehin nur gewinnen."
Beide Trainer sind von ihrer Mannschaft überzeugt und tippen auf einen Sieg. Dabei ist vor allem Andreas Luksch mutig, denn auch er selbst weiß noch: "Sogar als wir in der Saison 2009/10 vor Steyr lagen, haben wir auswärts mit 0:5 verloren."
Adam Kensy (SK Vorwärts Steyr): Tipp 2:0
Andreas Luksch (SV Sierning): Tipp 1:2
Statistik
Hinspiel: Vor über 2000 Zuschauern ging Steyr schon in der 2. Minute durch Danilo Duvnjak. Siernings Angriffsbemühungen blieben unbelohnt, einige gute Einschlussmöglichkeiten wurden nicht genutzt. Im zweiten Durchgang machte David Klug mit seinem Tor zum 2:0 alles klar.
Saison 2009/10: 0:1 in Sierning (für Steyr), 5:0 in Steyr (für Steyr)
Saison 2010/11: 0:0 in Steyr, 3:3 in Sierning
Saison 2011/12 (Samsung Cup): 2:1 für Steyr
Heim-/Auswärtsstärke: Vorwärts Steyr (6-1-1) ist derzeit die heimstärkste Mannschaft der Liga, heimlicher Führender in dieser Statistik ist allerdings Edelweiß Linz (6-0-0), die Linzer haben zwei Partien weniger ausgetragen und bislang alle sechs Partien zu Hause gewonnen. Sierning konnte auswärts erst einen Sieg holen, kommt in sechs Spielen auf ebenso viele Punkte.
Stammspieler: In der Stammspielerwertung belegen diese beiden Teams die letzten beiden Ränge. Sierning liegt mit 4493 Punkten auf Rang 13, Steyr hat gar nur 3080 Punkte aufzuweisen und ist 14. und damit Letzter.
Fair-Play-Wertung: In der ligaportal.at-Fairplay-Tabelle powered by Modehaus Stöcker sind Sierning und Steyr in der hinteren Hälfte zu finden. Steyr ist mit 51 Punkten (27x Gelb, 4x Gelb-Rot, 1x Rot) Zehnter, Sierning mit 63 Punkten (43x Gelb, 1x Gelb-Rot, 2x Rot) nur Zwölfter.
Sperren: keine
Beste Torschützen: Ferenc Beres (5 Tore, Steyr), Safak Ileli (8 Tore, Sierning)
Schiedsrichter: Manfred Erlinger (Schiedsrichtergruppe Wels, höchste Qualifikation als Referee: Radio OÖ-Liga), Fritz Erlinger (Schiedsrichtergruppe Wels, höchste Qualifikation als Referee: Radio OÖ-Liga), Robert Platzer (Schiedsrichtergruppe Wels, höchste Qualifikation als Referee: Landesliga).
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