„Die OÖ-Liga ist momentan wie eine Schachtel Pralinen –man weiß nie was man bekommt“, wandelt Radio OÖ-Liga-Experte Karl Meister seit drei Wochen auf den Spuren von Forrest Gump. Mit Dietach, Bad Ischl und Freistadt schaffte jede Runde ein anderes Team aus „Meister-Knüller“ die Überraschung. Diese Runde könnte jedoch nur Dietach die Sensation schaffen, handelt es sich doch bei den anderen Partien um ein Derby sowie ein weiteres Match, bei dem jeder Mannschaft der Coup gelingen könnte. Schwer zu tippen auch für Karl Meister, da es in der OÖ-Liga keine Bank wie Bayern München gibt. Eines ist aber klar: Verlieren darf sich von den sechs Mannschaften in der Rubrik „Meister-Knüller der Woche“ nur Sierning erlauben.
SV Pöttinger Grieskirchen –ASKÖ Tekaef Donau Linz
Für beide Teams beginnen die Wochen der Wahrheit, kommen doch jetzt die ganz schweren Brocken. Die Scheiblehner-Elf könnte mit neun Punkten in neun Tagen im Kampf um den Meistertitel einiges klar machen und sich zum FC Bayern der OÖ-Liga entwickeln. Der Unterschied zu Bayern ist nur, dass man bei Donau mit weniger Budget auch sehr gute Arbeit leistet. Will das Team von Trainer Weissenböck sein Saisonziel ganz vorne mitzuspielen noch erreichen, muss man sofort eine Serie starten. Ein sehr schwieriges Unterfangen, wenn man bedenkt, dass mit Roland Meister gegen die überragende Donau-Offensive ein Fels in der Hintermannschaft fehlt. Über seine gelb-rote Karte von letzter Woche haben wir freilich zu Hause ein ernstes Wort gesprochen. Auch wenn er nun schon seit Jahren ruhig und fair seine Leistung in der Grieskirchner Abwehr bringt, bei so einer dummen Aktion will ich ihn gar nicht in Schutz nehmen. Weiters sitzt mit Ralph Scharschinger der Grieskirchner Spielmacher seine Gelbsperre ab. Für ihn rutscht erstmals im Frühjahr Alexander Meister in die Startformation. Er war im Herbst als einziger Grieskirchner im OÖ-Liga Team der Hinrunde und für den verletzten Lenz stabiler Ersatz-Elfmeterschütze. Eigentlich müssten beide Mannschaften das Spiel gewinnen, um auf Kurs zu bleiben. Ich tippe aber auf Donau, da sie schon bewiesen haben, dass sie den langzeitverletzten Abwehrchef Günther Stöckler ersetzen können und sie schon letztes Jahr zu Hause gegen Grieskirchen die Wende in der Meisterschaft geschafft haben. Ralph Scharschinger deckt doch eine zentrale Position bei Grieskirchen ab. Er wird der Mannschaft fehlen.
SK Vorwärts Steyr – SV Flexopack Sierning
Das ist mehr als ein Fußballspiel. Beim Steyrtal-Derby wird die Volkstraße wieder zum Volksfest gemacht. Die Luksch-Elf würde dem Nachbarn aus Steyr zwar den Aufstieg gönnen, weiß aber natürlich wie schön es wäre, auch nächstes Jahr wieder den Fans und dem Kassier Derbys bieten zu können. Bei Steyr sind Goran Aleksic sowie Kristijan Baric noch krank. Ein Muskelfasereinriss plagt außerdem Stürmer Ferenc Beres. Wieder mit von der Partie ist Christoph Prandstätter. Sierning hingegen komplett und immer ein starker Gegner, vor allem in Steyr. Die letzten beiden Siege gegen Vorwärts konnten alle auswärts eingefahren werden. Egal wie das Match ausgeht, für Sierning beginnt nach den Anfangskrachern die Meisterschaft ohnehin erst nächste Woche richtig. Wenn man jetzt ruhig bleibt, kann man später noch genügend Punkte ins Trockene bringen. Die Kensy-Elf wird Sierning nicht unterschätzen und sich keine weitere Blöße wie in Freistadt geben. Ich tippe aber auf ein Unentschieden, da Sierning frei aufspielen kann und nichts zu verlieren hat.
Union Dietach – Union Edelweiß Linz
Keine weiteren Auswärts-Umfaller will sich die Stumpf-Elf leisten. Wenn du Meister werden willst, musst du auch auswärts gegen die „Liga-Zwerge" bestehen. Akif Imamovic ist zwar verletzt, Edelweiß hat aber mit dem routinierten Gernot Ertl und Ali Mustafi mindestens zwei weitere kreative Spieler, die ein Spiel entscheiden können, wie man gegen Sierning gesehen hat. Die Schausberger-Elf wird froh sein gegen die Linzer auf eigenem Boden antreten zu können, wären die heimstarken Edelweiß-Kicker zu Hause wohl eine Nummer zu groß. In Dietach ist man in der Woche nach dem Debakel gegen Bad Ischl ruhig geblieben und will der gleichen Mannschaft die Chance geben, sich zu rehabilitieren. Christian Schmitt ist jedoch wegen seiner gelb-roten Karte nur Zuschauer und einige andere Spieler haben Blessuren. Ich denke, wenn Dietach die Leistung wie gegen Wels abrufen kann, ist sicher ein Remis möglich. Gibt sich Edelweiß wieder dafür her, einem Nachzügler Selbstvertrauen einzuimpfen, dann wird das nichts mit dem Titel. Verlieren für beide also verboten, da bei eine Niederlage der Schausberger-Elf wohl schon sehr viele Lichter in Dietach ausgehen würden. Fix dagegen auch bei einer Überraschung: Die rote Laterne leuchtet selbst bei einer Sensation weiterhin in Dietach.