Im Abstiegskampf kommt Union Dietach nicht vom Fleck. Den Duellen um den Klassenerhalt fehlt dadurch zurzeit das nötige Prickeln. Entschädigt wird die OÖ-Liga-Fangemeinde mit dem spannendsten Titelrennen seit Jahren. Wenn man bedenkt, dass sich in der Bundesliga Salzburg acht Runden vor Schluss mit zehn Punkten Rückstand auf Austria seit dem Wochenende auch noch Hoffnung auf die Schale macht, dann weiß man erst, wie eng die Angelegenheit in der Radio OÖ-Liga ist. Natürlich kommen die „Meister-Knüller" diese Woche nicht an den „Big Five" der Liga vorbei, spielen doch vier davon sogar in direkten Duellen gegeneinander. Der sechste Klub, der mit von der Partie ist, hat ganz andere Ziele: Er möchte sich schön langsam aus einem Kampf verabschieden...
Union Edelweiß Linz – SV Pöttinger Grieskirchen
Die letzte Festung in Linz ist gestürmt. Union Edelweiß ging das erste Mal in dieser Saison als Verlierer vom eigenen Platz und das ausgerechnet gegen jene Donau Linz-Mannschaft, die vier Tage zuvor die erste Frühjahrsniederlage in Grieskirchen einstecken musste. Ein weiterer Grund mehr für die Weissenböck-Elf, um an einen Auswärtssieg zu glauben. Ein sehr brisantes Duell, gibt es mit den starken Trattnachtalern wohl keinen besseren Gegner, um der Konkurrenz zu zeigen, dass die Heimschlappe letzten Dienstag nur ein Ausrutscher war. Doch Grieskirchen wünscht sich nichts sehnlicher als einen Dreier und ein Remis bei Donau gegen Vorwärts. Trainer Weissenböck kann diesmal aus dem Vollen schöpfen und hat noch dazu die Qual der Wahl, da die Ersatzspieler für Ralph Scharschinger und Roland Meister eine gute Leistung gegen Donau geboten haben. Auch Edelweiß ist bis auf seinen Spielmacher komplett, hat aber obendrein ein ganz seltsames Problem. Sie hoffen für ihren Konkurrenten und freilich für sich selbst, dass der Schiedsrichter kein Kartenspieler ist. Bei Grieskirchen sind vier Leistungsträger von einer Gelbsperre gegen Vorwärts bedroht. Alles wäre für Edelweiß besser als eine Woche später eine dezimierte Weissenböck-Elf gegen Titelkonkurrenten Vorwärts auflaufen zu sehen. Bei Grieskirchen ist dieser Risikofaktor sicher im Hinterkopf und spielt vielleicht sogar bei der Aufstellung eine Rolle. Ich erwarte eine hervorragende Grieskirchner Offensive, einen überragenden Edelweiß Torhüter-Georg Majer und am Ende dennoch eine Punkteteilung auf Grund der Heimstärke der Stumpf-Elf.
ASKÖ Tekaef Donau Linz - SK Vorwärts Steyr
Donau hat sich nach der Niederlage gegen Grieskirchen mit einem Sieg im Nachtrag bei Union Edelweiß wieder in die Titelbahn zurück geschossen. Bei Vorwärts sieht es dagegen anders aus: Sie verspüren vom Umfeld Druck, müssen Meister werden und sind gerade etwas aus der Spur. Aus den Medien hört man noch dazu, dass es Vorwärts-Boss Rigger in Zukunft etwas ruhiger angehen will und von einem geregeltem Rückzug spricht. Diese Meisterschaftsphase ist aber kein guter Zeitpunkt für Störungen von außen. Eines könnte dem Vorwärts-Präsidenten damit aber gelungen sein: Seine Mannschaft vor dem vielleicht vorentscheidenden Duell gegen Donau Linz wach zu rütteln. Trainer Kensy muss jedoch noch immer auf Christoph Prandstätter verzichten, kann aber wieder auf Sechser Goran Aleksic setzen. Bei Donau sitzt Alexander Steinkellner seine Gelbsperre ab. Oliver Traxler, der den verletzten Donau-Kapitän Günther Stöckler in den ersten Runden tadellos ersetzt hat, fällt selbst wegen einer Zerrung aus. Bei Vorwärts sind drei Spieler von einer Gelb-Sperre bedroht und würden im schlimmsten Fall in der wichtigen Partie gegen Grieskirchen fehlen. Die Scheiblehner-Elf könnte sich mit einem Sieg schon einen kleinen psychologischen Vorteil im Titelkampf holen. Doch Vorwärts wird mit einem Unentschieden, welches mehr wert ist als der Punkt gegen Sierning, eine positive Antwort geben.
UFC Gemüseregion Eferding –SV Gmundner Milch
Bei neun Punkten Rückstand der Grieskirchner auf Vorwärts Steyr spricht man von einem Quintett im Titelkampf. Das ist aber auch genau jener Vorsprung, den der UFC Eferding im Kampf um den Klassenerhalt auf die Union Dietach hat. Die Petkov-Elf wird also alles daran setzen, gegen Gmunden weitere wichtige Punkte für den Ligaverbleib zu sammeln. Würde man die Sensation schaffen und den Führenden in der Frühjahrtabelle das erste Mal in der Rückrunde in die Schranken weisen, dann stünde man bei einer neuerlichen Schlappe der Schausberger-Elf bereits mit einem Bein in der OÖ-Liga 2013/2014. Hoffnung macht den Gemüsekickern auch die Rückkehr von Stürmer Richard Klinger auf die Ersatzbank. Er könnte bei engem Spielverlauf als wichtiger Joker für einen Lucky-Punch sorgen. Bei Gmunden wird Coach Heissl keine Veränderungen vornehmen. Warum sollte er auch, läuft es doch bei den Traunsee-Kickern wie am Schnürchen. Eines wird Venelin Petkov sicher aufgefallen sein: Gmunden hat bis jetzt gegen Teams, die in Reichweite von Eferding liegen, gespielt und in den letzten drei Partien immer mindestens ein Gegentor kassiert. Ich tippe auf einige Tore und einen knappen Erfolg der Milch-Kicker. Dem neutralen Fußball-Fan wäre bei diesem Ergebnis, welches den Titel- und Abstiegskampf offen halten würde, sicher geholfen. Eferding wird die Ernte für eine gute Saison dennoch etwas später einfahren.