OÖ-Liga

Spieltaganalyse Runde 23 mit Albert Kabashi

albert micheldorfWir haben einen Meister, und wie zu erwarten war, heißt dieser SK Vorwärts Steyr. "Gratulation an Vorwärts Steyr und Gratulation an den Vizemeister Donau Linz. Diese Mannschaften haben genau diese beiden Ränge aufgrund der konstanten Leistungen verdient", sagt Ligaportal-Experte Albert Kabashi. In seiner vorletzten Spieltaganalyse der Radio OÖ-Liga-Saison 2012/13 geht Kabashi unter anderem auf den Rücktritt von Eferding-Coach Venelin Petkov ein und kann dabei vor allem die Motive des Vereins nachvollziehen.

 

SV Pöttinger Grieskirchen - Union Dietach 4:0
"Dieser Grieskirchner Sieg war natürlich zu erwarten, für Dietach ist die Saison gelaufen, da geht es nur noch um die goldene Ananas. Für die Weissenböck-Elf war der Sieg dagegen sehr wichtig, da geht es klarerweise noch um die Cup-Plätze. Bei Antritt des Amtes hat der Trainer noch davon gesprochen vielleicht noch ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden zu wollen, jedenfalls weiter oben mitzuspielen. Davon ist Grieskirchen allerdings ganz weit entfernt. Das ist ihnen während der Frühjahrssaison nie gelungen, man wird also sicher Veränderungen vornehmen müssen. Schafft man am Ende aber noch einen Cup-Platz, ist die Saison gerettet."

 

ASKÖ Tekaef Donau Linz - SV sedda Bad Schallerbach 4:1
"Der zweite Platz ist fixiert, aufgrund der Leistungen, die Donau gebracht hat, ist der Vize-Meistertitel verdient. Ganz wichtig war auch, dass man sich im letzten Spiel vor den eigenen Zuschauern gebührend verabschiedet hat, denn alle sind neugierig wie es in der nächsten Saison weitergeht. Auch ich bin neugierig, welche Rolle Donau in der Saison 2013/14 spielen wird. Bei Bad Schallerbach geht es so weiter wie bisher, es geht nämlich gar nichts. Man ist in der Rückrunden-Tabelle Vorletzter, das sagt doch schon alles. Man kann ja verlieren, aber mit einer Offensivabteilung mit Haderer und Hegedüs acht Punkte in der Rückrunde zu holen und dabei zehn Tore zu schießen, da kann etwas nicht stimmen. Den Trainer möchte ich hiermit aber nicht kritisieren, denn am Erfolg und Misserfolg sind alle beteiligt. Es gibt immer drei Mannschaften innerhalb des Vereins, die Mannschaft selbst, das Trainerteam und die Vereinsfunktionäre. Bei Bad Schallerbach haben alle drei Mannschaften die Erwartungen nicht erfüllt. Da wird man sich jetzt Gedanken machen müssen, ich hoffe, dass man sich im Sommer in neuem Glanz präsentiert."

 

SV Hennerbichler Freistadt - UFC Gemüseregion Eferding 1:1
"Wenn man in der Nachspielzeit ein Tor und damit den Ausgleich schießt, kann man immer von etwas Glück reden. Dennoch muss ich beiden Mannschaften ein Lob aussprechen. Freistadt hat noch immer eine kleine Chance auf einen Cup-Platz und Eferding ist nicht abgestiegen, die Ziele sind also erreicht. Petkov hat Eferding im Vorjahr gerettet, diesmal ist ihm das erneut gelungen. Er hat die Mannschaft stabilisiert, schade, dass er den Verein jetzt verlässt. Man muss allerdings die Ansprüche eines Vereins akzeptieren, man kann nicht immer um den Meistertitel mitspielen, wird man mit Eferding Dreizehnter und steigt nicht ab, ist das auch ein großer Erfolg. Das ist ja auch eine Herausforderung für einen Coach. Gut, dass die Eferdinger Verantwortliche nicht auf die Forderungen von Petkov eingegangen sind. Nur um einmal weiter vorne mitzuspielen, sollte man sich nicht in finanzielle Abenteuer stürzen. Denn irgendwann bekommt man die Rechnung präsentiert, die Jungen verlassen den Verein und dann steht man da, kann ganz neu beginnen. Es ist wichtig, dass sowohl Verein als auch Trainer die gleiche Philosophie vertreten. Ich habe von Vereinen immer verlangt, ganz ehrlich ihr Saisonziel zu nennen. Mit Gmunden sollte ich bei Amtsantritt nicht absteigen, dann sind wir Herbstmeister geworden, auf einmal hat jeder vom Meistertitel gesprochen. Auf so etwas darf man sich nicht einlassen. Aber zurück zu Eferding. Schade, dass sich Verein und Trainer trennen, denn beide haben gute Arbeit geleistet."

 

SV Grün-Weiß Micheldorf - SV Gmundner Milch 1:1
"Schade für Micheldorf, denn mit einem Sieg hätte man noch ein Wörtchen um die Cup-Plätze mitreden können. Ich habe das Spiel selbst gesehen, es gab unheimlich viele Chancen auf beiden Seiten. Gmunden war durch Schmidl stets torgefährlich, Micheldorf hat in der Nachspielzeit einen Elfmeter vergeben. Am Ende hat Gmunden mehr von diesem Remis profitiert, denn die Heissl-Elf hat noch die Möglichkeit, im Cup mitzuspielen. Mal sehen, ob es wirklich reicht, denn die Chancen sind nur theoretischer Natur, da muss schon einiges passieren. Wenn sie das dennoch schaffen, ist es ein sehr gutes Jahr für Gmunden. Micheldorf hatte es in den eigenen Händen, hat aber den Elfmeter vergeben, das Leben geht weiter."

 

SK Vorwärts Steyr - SV Zebau Bad Ischl 2:1
"Herzlichen Glückwunsch an Steyr, den neuen Meister der Radio OÖ-Liga. Ich möchte dem Trainer, den Spielern und den Vereinsverantwortlichen gratulieren. Sie waren der Aufstiegskandidat Nummer eins und sind mit diesem Druck gut umgegangen. In den richtigen Momenten haben sie meisterlich gespielt, sind nie richtig eingebrochen. Das ist unser richtiger Vertreter in der Regionalliga, ich bin schon neugierig wie sie sich diesmal eine Liga höher präsentieren werden. Explizit möchte ich noch ein Wort zu Adam Kensy sagen, der es wieder einmal geschafft hat, einen weiteren Meistertitel in seiner Sammlung hat und bewiesen hat, warum er diesen guten Ruf hat. Sicher, Vorwärts war der Titelfavorit, aber mit diesem Druck muss man erst umgehen können, das hat Kensy bravourös gemeistert."

 

SV Flexopack Sierning - SV WIGO-HAUS Neuhofen/SV Ried Amateure 0:2
"Nach dem ersten Sieg im Frühjahr hatte man von Sierning sicherlich etwas mehr erwartet. Neuhofen/Ried hat sich zuletzt aber in bestechender Form präsentiert, weshalb auch dieser Auswärtssieg keine wirkliche Überraschung ist. Die Jungs sind auf dem vierten Tabellenplatz, sammeln kontinuierlich Punkte, was sehr positiv zu bewerten ist. In den letzten Spielen haben sie ihr wahres Gesicht gezeigt, das ist schon bewundernswert. Sierning muss dagegen froh sein, dass diese Rückrunde endlich bald vorbei ist. Sie sind mit einem blauen Auge davon gekommen, sechs Punkte in zwölf Spielen, das ist eigentlich viel zu wenig. Sie müssen diese Saison nun abhaken und sich Gedanken über die nächste Saison machen."

 

Union Edelweiß Linz - FC Wels 1:2
"Der FC Wels ist stark, spielte zuletzt sehr gut. Man darf deshalb aber nicht davon ausgehen, dass diese Mannschaft wie Barcelona spielt, zum Gegner fährt und diesen vernichtet. Alleine die Tatsache, dass man bei Herbstmeister Edelweiß gewonnen hat, spricht schon für die Mannschaft. Und das auch noch, ohne eine wirklich gute Leistung geboten zu haben. Man darf jetzt nicht größenwahnsinnig werden, muss Kraft und Selbstvertrauen für die nächste Saison sammeln. Für Edelweiß war es die nächste Pleite, sie rutschen immer weiter nach hinten. Sollten sie keinen Cup-Platz holen, wäre das schon eine große Enttäuschung, immerhin standen sie im Herbst noch an der Tabellenspitze. Sie müssen im letzten Match noch einmal alles geben, erreichen sie den Cup, ist es trotz allem ein gutes Jahr. Sieht man sich allerdings die Frühjahrstabelle an, erkennt man wie schlecht Edelweiß eigentlich war. Sie haben genauso viele Punkte wie Absteiger Dietach geholt, weniger als Eferding, das ist für so eine Mannschaft natürlich viel zu wenig."

 

Milan Vidovic