OÖ-Liga

Spieltaganalyse Runde 22 mit Albert Kabashi

albert micheldorfDietach ist abgestiegen, Vorwärts noch immer Fast-Meister. Der 22. Spieltag in der OÖ Liga hat wieder etwas mehr Klarheit gebracht, noch muss man aber auf die ein oder andere Entscheidung warten, worüber sich auch kein Beobachter beschweren wird. Ligaportal-Experte Albert Kabashi hat wieder alle sieben Spiele analysiert und findet lobende Wort für Donau, Wels, Eferding und Bad Ischl. Vor allem bei Bad Schallerbach und zum Teil auch bei Vorwärts Steyr ist er dagegen mit dem Gezeigten nicht einverstanden.

 

SV sedda Bad Schallerbach - SV Flexopack Sierning 1:2

"Sierning hat noch einmal den Hals aus der Schlinge gezogen, ein ganz ganz wichtiger Sieg für die Luksch-Elf, ganz klar. Es war der erste Rückrundensieg, und zwar einer zu einem ganz wichtigen Zeitpunkt. Damit sollte das Thema Abstieg erledigt sein, nun sollte man in Ruhe für die nächste Saison planen können. Für Bad Schallerbach geht die Talfahrt dagegen weiter, katastrophal was diese Mannschaft im Frühjahr zeigt. Sie gewinnen nicht gegen Mannschaften aus dem vorderen Bereich, nicht gegen Mannschaften aus dem hinteren Bereich, ich weiß nicht was da los ist. Wenn man 1:0 gegen einen Gegner führt, der ohnehin schon am Boden liegt, dann sollte man zumindest noch einen Punkt holen können. Man muss diese Saison möglichst schnell hinter sich lassen und eine neue Richtung einschlagen."

 

Union Dietach - ASKÖ Tekaef Donau Linz 0:1

"Der Dietacher Abstieg wurde nicht erst in diesem Spiel besiegelt, bei 18 Niederlagen in 24 Spielen war das ja fast unmöglich abzuwenden. Manchmal ist es für einen Verein nicht schlecht einen Neuanfang zu starten, vielleicht gilt das auch für Dietach, es ist ihnen zu wünschen. Leider ist zuletzt auch rundherum einiges passiert, man denke nur an Präsident Prechtl. Das sind sicher schwere Tage und Momente, die die Verantwortlichen durchleben, aber gut, Dietach hat eine schöne Anlage, hat gute Möglichkeiten und auch einen guten Nachwuchs. Sie haben sich nie in ein finanzielles Abenteuer gestürzt, haben venünftig gewirtschaftet und können einen gesunden Neubeginn in der Landesliga vollziehen. Es war ja auch bemerkenswert, dass sie sich zwei Jahre lang in der OÖ-Liga gehalten haben, auch das gebührt Respekt. Der Donau-Sieg bei Dietach war natürlich keine Überraschung, damit dürfte man sich den Vizemeistertitel gesichert haben, worüber man sich auch sehr freuen darf. Die Mannschaft kann stolz auf sich sein, so gut war Donau das letzte Mal vor fast zehn Jahren platziert."

 

FC Wels - SV Grün-Weiß Micheldorf 4:0

"Ich kann mich nur wiederholen. Schade, dass Wels diese Form und Qualität nicht schon vorher bewiesen hat. Man braucht sich nur ausmalen was gewesen wäre, wenn man von Beginn an diese Stabilität gezeigt hätte. Das 4:0 gegen Micheldorf zeigt einmal mehr, wie stark diese Truppe ist. Man muss ja bedenken, dass sich auch die Waldhör-Elf derzeit in guter Form befindet. Erreicht Wels einen Cup-Platz kann man nach einer turbulenten Saison am Ende aber durchaus zufrieden sein. Micheldorf wird mit dieser Niederlage auch leben können, man hat gegen einen starken Gegner verloren. Schade ist, dass der Cup-Platz mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr erreicht werden kann."

 

UFC Gemüseregion Eferding - Union Edelweiß Linz 1:0

"Super für Eferding, ein ganz wichtiger Sieg für dieses Team. Nach einer langen Durststrecke hat man endlich wieder gewonnen, man weiß nun, dass man in der Liga bleibt. Dieser Erfolg ist auch eine Bestätigung dafür, dass dort gut gearbeitet wird und gibt die Richtung für das nächste Jahr vor. Vielleicht ist bei Edelweiß die Luft schon etwas draußen, was die Leistung der Eferdinger aber nicht schmälern soll. Für die Stumpf-Elf wäre es schade, wenn man den Cup-Platz doch noch verlieren sollte, es ist schon ein großer Unterschied wenn man die Saison als Dritter oder als Siebter bzw. Achter beendet, auch wenn alles eng beinander liegt."

 

SV Zebau Bad Ischl - SV Pöttinger Grieskirchen 3:1

"Sokol hat die Partie mit zwei Weltklassetreffern entschieden, und dennoch muss man die ganze Ischler Mannschaft loben, denn gegen Grieskirchen muss man erst einmal gewinnen. Das zeigt wieder einmal wie stabil diese Mannschaft geworden ist und wie selbstbewusst sie nun auftritt. Nur wenn man so auftritt, gelingen auch solche Tore wie von Sokol. Für Grieskirchen ist es natürlich bitter, man muss jetzt schauen, in den letzten beiden Spielen den Cup-Platz noch zu sichern. Erreicht man diesen, wäre diese Saison doch noch gerettet."

 

SV Gmundner Milch - SK Vorwärts Steyr 2:3

"Es scheint leider, als ob Steyr immer nur so viel tut, wie unbedingt notwendig. Der Spielverlauf im Match gegen Gmunden ist wieder so ein Beispiel. Man gibt im richtigen Moment Gas, was auch funktioniert und von Erfolg geprägt ist. Dann führt man in Gmunden eben 3:0 zur Halbzeit. Und dann hört man auf Fußball zu spielen, wie es auch Coach Adam Kensy nach dem Spiel ausgedrückt hat. Aber gut, man hat am Ende doch gewonnen, das zählt letztendlich, mit einem weiteren Sieg ist man Meister. Von Gmunden haben wir vor kurzem noch geschwärmt, jetzt kassiert die Mannschaft eine Niederlage nach der anderen, jetzt schon die dritte in Folge. Man sieht eben wie nah Erfolg und Misserfolg beinander liegen, wobei gegen Vorwärts zu velieren ja keine Schande ist. Tatsache ist dennoch, dass man dachte, dass die Mannschaft stabil sei und der Trainer sehr gute Arbeit geleistet habe, nun wird man manche Dinge aber wieder hinterfragen. Im Moment ist es auch für den Coach vielleicht schwer zu beurteilen, wo die Mannschaft wirklich steht, warum es diese Aufs und Abs gibt. Dies gilt es nun zu analysieren."

 

SV WIGO-HAUS Neuhofen/SV Ried Amateure - SV Hennerbichler Freistadt 1:0

"Jeder Sieg ist für die Entwicklung und für das Selbstvertrauen für diese jungen Burschen sehr wichtig. Sie müssen hier lernen Siegermentalität zu entwickeln, ohne eine Siegertyp zu sein, wird man sich nicht weiterentwickeln können. Bemerkenswert ist natürlich diese Bilanz, fünf Zu-Null-Siege in sechs Spielen. Mit zwei weiteren Erfolgen kann man sich nun noch weiter nach vorne schieben. Für Freistadt ist die Niederlage kein Beinbruch, das ist sicher eine jener Pleiten, mit denen man ganz gut leben kann. Es war ja auch irgendwie zu erwarten."

 

Milan Vidovic