OÖ-Liga

Ära Hegedüs zu Ende - Bad Schallerbach auf Trainersuche

Bela Hegedüs ist nicht mehr Trainer des SV sedda Bad Schallerbach. Der Vereinsvorstand und der 52-Jährige, der fünf Jahre lang an der Seitenlinie der Trattnachtaler stand, einigten sich am gestrigen Dienstagabend auf eine einvernehmliche Trennung. "Ich habe schon in der Vorbereitung gemerkt, dass es zwischen Mannschaft und mir nicht mehr stimmt. Nun hoffe ich, dass der Trainerwechsel einen schnellen Punktezuwachs bewirkt", verweist Hegedüs auf seinen interimistischen Nachfolger Harald Ruckendorfer, der eventuell bis zur Sommerpause einspringen wird. Hegedüs selbst soll dem Verein, bei dem er insgesamt 20 Jahre lang engagiert war, in einer anderen Funktion erhalten bleiben.

"Sehr gute Einzelspieler mit schwierigem Charakter"

Im Jahr 1992 kam Bela Hegedüs zum SV Bad Schallerbach, damals noch als Spieler. Nach einer schweren Verletzung und dem vorzeitigen Karriereende begann er als Nachwuchstrainer und arbeitete sich bis zur 1b-Mannschaft hoch. Mit Ausnahme eines zweijährigen Techtelmechtels in der Fremde, blieb er den Trattnachtalern immer treu. Seit fünf Jahren trainierte er die OÖ-Liga-Mannschaft, fast schon eine Ewigkeit für diese Liga. "Das ist schon eine sehr lange Zeit für einen Trainer, es ist aber einfach so, dass nach einigen Jahren Abnützungserscheinungen eintreten, so auch bei uns. Natürlich waren die Spieler zum Teil nicht ganz einfach zu behandeln, aber es trifft dann eben doch meist den Trainer. Aber abgesehen davon, Hegedüs hat bei uns tolle Arbeit geleistet", sagt Sektionsleiter Gerhard Klausmair. Tolle Arbeit, die zuletzt vor allem von den Spielern zu wenig honoriert wurde, wie es scheint. "Ich habe oft gepredigt, dass die Trainingsbeteiligung bei uns nicht passt, irgendwann ist dann der eine oder andere nicht durchtrainiert genug, von nichts kommt nichts. Wir haben einige sehr gute Einzelspieler mit schwierigem Charakter, das war nicht immer einfach, vor allem weil der Kader sehr klein ist. Allgemein habe ich mit den Burschen aber kein Problem, wir haben gestern noch einmal gesprochen, ich habe ihnen alles Gute gewünscht", sagt Hegedüs und wird das Team beim kommenden Match auch unterstützen, "dann eben nicht in der Kabine, sondern in der Kantine."

Hoffnung auf einen 'Trainereffekt'

"Ich hätte schon früher reagieren müssen", kam die Trennung für den 52-Jährigen etwas zu spät, gab es diese Überlegung schon seit längerer Zeit. Nun, mittlerweile ist der Verein nur noch an zwölfter Tabellenposition, schied im Landescup mit einem 0:5 gegen Landesliga-Tabellenführer ATSV Stadl-Paura sang und klanglos aus. "Da hatte ich schon konkret überlegt aufzuhören", die endgültige Entscheidung kam dann nach dem Match gegen Neuhofen/Ried, als ein 2:0-Vorsprung innerhalb kürzester Zeit in ein 2:3 umgewandelt wurde. "Wir brauchen jetzt einfach Punkte, um wieder etwas Ruhe zu haben. Ich hoffe, dass dieser Trainerwechsel nun den nötigen Schwung bringt, denn es stehen schwierige Aufgaben vor der Mannschaft. Die Spieler müssen das jetzt schnell verarbeiten und neue Kraft finden", möchte sich Hegedüs vorläufig etwas zurückziehen, auch wenn er dem Verein nicht vollkommen den Rücken kehrt.

"Bin offen für neue Aufgaben"

Routinier Harald Ruckendorfer übernimmt nun Hegedüs' Aufgaben, dieser wiederum soll bei der Suche nach einem Nachfolger mithelfen. "Wir sind schon auf Trainersuche, darüber hinaus ist ausgemacht, dass ich als Sportlicher Leiter eingesetzt werde, auch über diese Saison hinaus. Ich bin allerdings auch offen für neue Aufgaben, mal sehen, was in nächster Zeit so kommt", gibt Hegedüs zu verstehen, Angeboten anderer Vereine nicht abgeneigt zu sein.