Bereits am Sonntag Vormittag kreuzten die Mannschaften des SV Bad Schallerbach und der SV Neuhofen/Ried-Amateure die Klingen. Durch das Lebenszeichen der Freistädter beim gestrigen 1:0-Sieg gegen den SV Grieskirchen könnten vor allem die jungen Rieder unter Zugzwang geraten. Der SV Bad Schallerbach, ins Mittelfeld der OÖ-Liga abgerutscht, wollte mit einem Sieg gegen den Tabellen-14. die letzten Pessimisten die von Abstiegskampf sprechen endgültig verstummen lassen.
Gäste verzweifeln am Aluminium
Raus aus dem Bett und rauf auf den Fußballplatz hieß es heute für die 22 Kicker beider Mannschaften. Geschlafen hat um 10:30 jedenfalls keiner mehr, mit viel Elan und einem offenen Schlagabtausch begann die absolute Anfangsphase dieses Spiels. So war es auf Seiten der Gäste der junge Daniel Praschl, der mutig abzog, sein Schuss stellte aber keine größere Herausforderung für Schallerbach-Goalie Kramer dar. Während die Heimelf zunächst vor allem aus Standardsituationen, konkret Eckstößen, gefährlich wurde, kamen die Neuhofener vor allem aus dem Spiel heraus. Wieder war es Daniel Praschl, der diesmal jedoch sein Visier zu genau eingestellt hatte. Sein Schuss tropfte von der Latte ab. Mitte der ersten Halbzeit brannte es dann plötzlich auf der anderen Seite lichterloh, die Neuhofener Abwehr konnte einen Schönbergerpass aber in allerletzter Sekunde abfangen.
Letzterer blieb aber weiter engagiert, veruchte weiter durch schöne Zuspiele seine Mitspieler in Szene zu setzen. In der 38. Minute war es schließlich soweit. Harald Ruckendorfer, seines Zeichens Ex-LASK- und Vorwärtsspieler brachte den Ball dann final zum 1:0 für den SV Bad Schallerbach im Kasten der Innviertler unter. Die jungen Rieder blieben weiter im Pech. Mit dem Pausenpfiff fand man eine dicke Gelegenheit zum Ausgleich vor, Krizevac scheiterte aber nach einem Eckball per Kopf am Aluminium. Die Gäste gingen aus dem Grund eher unglücklich mit einem Rückstand in die Katakomben.
In der zweiten Halbzeit dann zeigte Harald Ruckendorfer erneut seine ganze Klasse. Nach einer Stunde Spielzeit stellte er sich der Verantwortung für einen Freistoß aus aussichtsreicher Position. In Sobkova-Manier zirkelte er den Ball sehenswert über die Maschen und konnte jubelnd beim nunmehrigen Stand von 2:0 abdrehen. Keine zehn Minuten später erfolgte allerdings die Antwort der jungen Rieder. Nach einem Eckball ist es der fleißige Praschl der am höchsten stieg und mit dem 2:1 endlich für seine Torgefahr belohnt wurde.
Das Spiel stand nun auf Messers Schneide, die Gäste hatten Blut geleckt. Wieder war es ein aus einer Ecke resultierender Kopfballtreffer, der die Weissenböck-Elf jubeln ließ. Klaus Kapl war es, der den Ball über die Linie bugsierte und seine Mannschaft über das 2:2 jubeln ließ. Doch damit war der Kuchen noch nicht gegessen. Nach einem gefährlichen Angriff der Gäste war Schallerbachs Torhüter Kramer gezwungen aus seinem Tor zu kommen, es gelang ihm auch vorerst zu klären. Jedoch nur vorerst - der Ball landete vor den Füßen des eingewechselten Maximilian Tittler. Dieser zögerte nicht und hob den Ball zum 2:3 in den Schallerbacher Kasten. Den SV Neuhofen/Ried-Amateuren gelang damit ein immens wichtiger Dreier im Kampf um den Klassenerhalt. Auch die Heimelf aus Bad Schallerbach ist punktemäßig noch nicht endgültig gerettet.
Gerald Eiblmayr, (Sportlicher Leiter SV Neuhofen/Ried-Amateure):
"Es war einfach grandios heute. In dieser Situation in der wir uns befinden ist es wahnsinn was die Burschen heute geleistet haben! Hut ab, für die Moral ist das Wahnsinn! Darauf können wir aufbauen. Die aktuelle Situation ist Neuland für uns. Ich bin fast sprachlos. Damit haben wir heute auch andere Mannschaften ins Boot geholt. Jetzt haben wir die Brust, für uns stehen nun sieben Endspiele an!"
Thomas Weissenböck, (Trainer SV Neuhofen/Ried-Amateure):
"Wir waren heute unterm Strich sogar die bessere Mannschaft. Man kann nach einem 0:2 aber nicht mehr erwarten dass man gewinnt. Die Burschen haben heute wirklich Charakter gezeigt - und das in dieser schwierigen Situation in der wir uns befinden!"