Trotz zum großen Teil recht ordentlicher spielerischer Leistungen fiel die Punkteausbeute beim USV Erler Haus Neuhofen i. I./SV Josko Ried Amateure bislang im Frühjahr enorm mager aus. Die junge Weissenböck-Elf verabsäumte es einfach Woche für Woche, auch aufgrund einer gewissen Abschlussschwäche, sich für ihren hohen Aufwand adäquat zu belohnen, wodurch man letztlich immer tiefer in den Abstiegsstrudel hineingezogen wurde. Der Chancenauswertung sollte auch beim am Dienstagabend stattfindenden Duell der Innviertler mit dem SV Zebau Bad Ischl wieder eine spielentscheidende Rolle zukommen, wobei es dieses Mal nicht die Rieder Nachwuchshoffnungen waren, die über ihre mangelnde Effizienz vor dem gegnerischen Tor stolperten.
Da sich die Profiabteilung des SV Ried mittlerweile bereits im wohlverdienten Urlaub befindet, muss USV Neuhofen i. I./SV Ried Amateure-Coach Thomas Weissenböck in der entscheidenden Phase des Abstiegskampfes ohne namhafte Verstärkungen aus der Bundesliga auskommen. Mit Jakob Kreuzer, der zurzeit bei der U20-WM in Neuseeland weilt, fehlte ihm zudem eine weitere wichtige Personalie im ohnehin zuletzt nicht gerade besonders durchschlagskräftigen Angriff. Die Chancenauswertung war in den vergangenen Runden die Achillesferse der Innviertler, denen ein echter Knipser in ihren Reihen zu fehlen scheint. Über einen gestandenen Torjäger verfügt mit Rudolf Durkovic dafür der SV Zebau Bad Ischl. Der bereits 18-fache Saisontorschütze, der zuletzt bei der 0:1-Heimniederlage gegen Bad Schallerbach aufgrund einer Sperre schmerzlich im Lager des aktuellen Tabellenfünften vermisst wurde, sollte in dieser Begegnung auch nicht lange brauchen, um seine Offensivqualitäten unter Beweis zu stellen. So sorgte der extrem umtriebige Kapitän der Kaiserstädter bereits nach nur wenigen Sekunden mit einem Freistoß aus rund 30 Metern erstmals für Torgefahr. In Minute 8 war es dann erneut Bad Ischls Paradestürmer, der die Rieder, welche direkt zuvor selbst ihre erste nennenswerte Möglichkeit im Spiel hatten, mit einem Schuss, der nur um Zentimeter am langen Eck vorbeistich, in Bedrängnis brachte. Rudolf Durkovic blieb auch in weiterer Folge ein ständiger Unruheherd, bei seinem Abschluss nach einer Kopfballverlängerung in der 22. Minute war jedoch Stefan Pointner im Tor der Innviertler zur Stelle.
Nur drei Minuten später zappelte das Leder dann aber doch das erste Mal in diesem Duell im Netz. Ausgangspunkt für diesen Treffer war ein verhängnisvoller Querpass der Gastgeber, den die Rieder abfangen konnten. Nach Balleroberung bediente Kevin Brandstätter seinen Mitspieler Klaus Kapl mustergültig, welcher alleine vor SV Bad Ischl-Keeper Christoph Unterberger, diesen zunächst überwand, um im Anschluss zum 0:1 einzuschieben. Der Führungstreffer verlieh den Weissenböck-Schützlingen, die etwas defensiver auftraten als gewohnt, spürbar mehr Selbstvertrauen und so hätte es beinahe nur kurze Zeit danach abermals im Gehäuse der Hausherrn eingeschlagen, als die Rieder eine Freistoßhereingabe von der rechten Seite aus kurzer Distanz über die Latte jagten. Gegen Ende einer äußerst munteren ersten Hälfte fand die Halada-Elf dann gleich mehrfach die Chance vor, noch vor dem Pausenpfiff den Spielstand zu egalisieren. Da aber Rudolf Durkovic wieder einmal im Duell mit Gäste-Torwart Stefan Pointner den Kürzeren zog, Josip Curic nicht ins Tor sondern darüber köpfelte und Slaven Kelava seinen Schuss verzog, ließ der Ausgleichstreffer auf sich warten.
Das vom heimischen Publikum herbeigesehnte Tor zum 1:1, wäre dann beinahe unmittelbar nach dem Seitenwechsel gefallen, als Bad Ischl-Kapitän Durkovic, wer sonst, einen Freistoß von der Strafraumgrenze minimal zu hoch ansetzte. Nach einer Stunde versuchte es der bis zu diesem Zeitpunkt glücklos agierende Stürmer dann mit einem Lupfer vom Fünfmetereck, wobei auch dieser sein Ziel verfehlte. Bad Ischl-Trainer Peter Halada versuchte mit den Hereinnahmen von Jasmin Celebic und später auch noch von Josip Gavric den Druck weiter zu erhöhen, was schließlich auch gelingen sollte. Am glücklosen Spiel der Heimelf änderten aber auch diese Wechsel nichts. So setzte etwa rund 20 Minuten vor dem Ende David Svarovsky einen ruhenden Ball an die Latte. Ebenfalls am Aluminium scheitern sollte dessen bereits mehrfach erwähnter Teamkollege Rudolf Durkovic, der einen Heber kurz vor Schluss auf den Querbalken zirkelte. Bereits zuvor hätte es Josip Curic am Fuß gehabt, die Rieder Torsperre zu durchbrechen, als er alleine vor dem Tor anstelle abzuschließen noch einmal uneigennützig aufspielen wollte, was jedoch misslang. Die Gäste mussten wirklich bis zur letzten Sekunde um diese für sie so wichtigen drei Punkte zittern. Die Rieder Nachwuchshoffnungen schafften es aber schließlich ihren knappen Vorsprung über die Zeit zu retten, daran änderte auch ein spektakulärer Versuch von Durkovic in der Nachspielzeit nichts mehr.
Peter Halada (Trainer des SV Zebau Bad Ischl):
„Wir haben uns wirklich viele Möglichkeiten herausgearbeitet, vor dem gegnerischen Tor war es dann aber wie verhext, obwohl alle bis zum Umfallen gelaufen sind und alles gegeben haben. Wenn man in den letzten zwei Heimspielen kein Tor schießt, dann kann man auch nicht gewinnen. Wäre uns erst einmal ein Treffer gelungen, dann wären wir wohl nur schwer zu halten gewesen. Es wird abseits des Platzes viel geredet, dass wir zum Saisonfinale gewissen Vereinen wie Bad Schallerbach oder Neuhofen/Ried Amateure unbedingt im Abstiegskampf helfen wollen. Dass dem nicht so ist, hat man heute klar gesehen. Die Mannschaft wollte unbedingt gewinnen, hatte aber einfach nicht das nötige Glück.“
Die Besten: Kelava, Durkovic
Thomas Weissenböck (Trainer der USV Erler Haus Neuhofen i. I./SV Josko Ried Amateure):
„Wir haben versucht in diesem Duell vor allem einmal hinten stabil zu stehen, was zumindest in der ersten Hälfte auch ganz gut funktioniert hat. So haben wir bis zur Pause nicht allzu viel zugelassen und sind selbst mit unserer ersten richtigen Chance in Führung gegangen. In der zweiten Halbzeit haben sich dann die Möglichkeiten des SV Bad Ischl deutlich gemehrt. Wir haben hingegen unsere Aktionen nicht mehr so fertig gespielt, wie ich mir das vorstelle. Im Endeffekt haben wir in dieser Partie das Glück zurückbekommen, das uns in den Wochen zuvor gefehlt hat. Über den Sieg und die drei Punkte sind wir natürlich alle sehr froh. Jetzt gilt es in den letzten zwei Runden daran anzuknüpfen.“
Die Besten: Brandstätter