Nach vier Meistertitel in Folge und dem Aufstieg in die OÖ-Liga, konnte die ASKÖ Oedt ihren Höhenflug in Oberösterreichs höchster Spielklasse nicht fortsetzen und muss den geplanten Aufstieg in die Regionalliga für zumindest ein Jahr auf Eis legen. "Wir haben das Ziel verfehlt, ist die Saison mehr oder weniger gelaufen. Zum einen hat die Kaderzusammenstellung nicht gepasst, und zum anderen haben wir die OÖ-Liga unterschätzt, ist diese Liga wesentlich stärker als erwartet", erklärt Sportchef Andreas Hofmann, der vor wenigen Minuten einen weiteren Transfer tätigte, weshalb Neo-Coach Christian Mayrleb beim heutigen Trainingsauftakt fünf Neuerwerbungen begrüßen kann.
Nach der Trennung von Marcel Ketelaer und der interimistischen Leitung durch Radek Drulak verpflichtete der Tabellenfünfte mit Michael Mayrleb einen "alten Bekannten" als neuen Trainer. Der 44-jährige Mayrleb, der den ATSV Stadl-Paura von der Landesliga in die Regionalliga geführt hatte, war unter Franz Grad in der Bundesliga in Pasching aktiv. "Mayrleb war unser Wunschkandidat und freuen uns, dass er nun in Oedt das Zepter schwingt. Der Fußballfamilie von Hauptsponsor Grad gehören rund 100 Personen an, mit Christian Mayrleb ist eine davon zurückgekehrt", weiß der Sportchef. Im Schlepptau des neuen Trainers wechselten auch die beiden Rumänen, Sorin Ciobanu und Florin Anitoiu, sowie der Serbe Bojan Mustecic von Stadl-Paura nach Oedt. "Nach einer enttäuschenden Hinrunde haben wir gemeinsam mit dem neuen Trainer den Kader genau analysiert und die Transferpolitik nach sportlichen Maßstäben ausgerichtet, aber auch wirtschaftliche Kriterien berücksichtigt. Ciobanu, Anitoiu und Mustecic sind nicht nur absolute Verstärkungen, sondern werden auch in der Firma von Franz Grad eine Tätigkeit ausüben, da für die Firma Transdanubia Rumänien und Serbien strategisch wichtige Länder sind", so Hofmann.
Einige Stunden nach der Vetragsauflösung mit dem LASK wird der 30-jährige Mario Reiter beim heutigen Trainingsauftakt in Oedt dabei sein. "Mario Reiter hat seine Profikarriere in Pasching gestartet, kehrt quasi zu seinen Wurzeln zurück und soll gemeinsam mi Ali Hamdemir eine Doppel-Sechs bilden oder als Achter agieren", meint Andreas Hofmann, der sich auch von Mittelfeldspieler Mustecic und Innenverteidiger Anitoiu sowie Linksfuß Ciobanu einiges erwartet. Während mit Daniel Kovacic (FC Wels) ein neuer Jung-Torwart zur Verfügung steht, ist ein geplanter Transfer am Nachmittag geplatzt. "Wir wollten auch Manuel Hartl verpflichten, der einstige Blau-Weiß-Stürmer hat uns aber heute mitgeteilt, bei Bundesligist St. Pölten bleiben zu wollen. Das Einkaufsprogramm ist grundsätzlich abgeschlossen, wenngleich man Transfers in einer Übertrittszeit nie ausschließen kann", so Hofmann. Mit Davorin Kablar (FC Wels), Matej Vidovic (Bad Schallerbach) und Patrick Strauss (Hörsching) haben drei Spieler den Verein verlassen. Zudem sind Lorenz Höbarth und Daniel Rechberger aktuell auf Vereinssuche.
Obwohl es für die ASKÖ Oedt in der Rückrunde nur noch um die "Goldene Ananas" geht, hat der Klub im neuen Jahr einiges vor. "Nach einem Trainerwechsel und der Neuausrichtung des Kaders wollen wir in der Rückrunde kaum oder gar nicht verlieren, in der Frühjahrs-Tabelle auf dem ersten Platz landen und zudem den Baunti Cup gewinnen. Die Mannschaft soll im neuen Jahr Fahrt aufnehmen und den Schwung in die nächste Saison mitnehmen, in der wir den Meistertitel und den Aufstieg in die Regionalliga anstreben", gibt der Sportchef die Richtung vor.
Günter Schlenkrich