Zusehends prekärer wird die Lage beim SV Gmundner Milch – nach der Pleite am vergangenen Wochenende in Weißkirchen ziert die Mamoser-Truppe weiterhin den vorletzten Rang in der LT1 OÖ-Liga. Dementsprechend unter Zugzwang stand man am Freitagabend, als man bei der deutlich besser klassierten Union Raiffeisen Mondsee gastierte. Die Plasser-Schützlinge haben nach wie vor Platz zwei im Visier. Eben diese Ambitionen unterstrich man letztlich in beeindruckender Manier und schoss den Tabellennachzügler tiefer in die Krise.
So viel vorweg: Was die Mannen vom Mondsee an diesem Abend ablieferten, war schlichtweg atemberaubend und schlichtweg eine Klasse besser als der über weite Strecken überforderte Kontrahent. Dieser sah sich mehr oder weniger vom Beginn an mit einem ungemein offensiv ausgerichteten und gleichsam mit brutalem Spielwitz ausgestatteten Gastgeber konfrontiert, der bereits in der Anfangsphase die Weichen auf Sieg stellte. Bereits nach sechs Minuten stellte Moritz Schimpl nach einem zielstrebigen Angriff über die linke Seite auf 1:0. Eine gute Viertelstunde später erhöhte die Plasser-Elf kurzerhand auf 2:0 – abermals ging es zügig über die linke Seite, die darauffolgende Hereingabe verwertete Noel Huber humorlos in den Maschen. Mehr oder weniger aus dem Nichts verkürzten dann aber die Traunseestädter durch Patrik Plojer in Minute 35 auf 1:2 und stellten den Spielverlauf dadurch in gewisser Weise auf den Kopf, fanden die Hausherren doch zwischenzeitlich gleich mehrere Möglichkeiten vor, die Partie vorzeitig zu entscheiden – dabei stand jedoch unter anderem gleich zwei Mal das Aluminium im Weg.
Dass man die Geduld nun verloren hatte, stellte die Union Mondsee nur acht Minuten nach dem Seitenwechsel kurzerhand unter Beweis, als Maximilian Grössinger das runde Leder abgeklärt im kurzen Eck versenkte und kurzerhand auf 3:1 stellte. Der Torschütze war es auch, der darauf gleich mehrfach die Möglichkeit hatte, das Ergebnis durch einen weiteren Treffer in die Höhe zu schrauben – der Linksaußen ließ die Chancen jedoch ungenützt verstreichen. Besser, weil schlichtweg effektiver machte es dann Teamkollege Kevin Brandstätter, der vom Kreidepunkt das 4:1 markierte. Zuvor war Noel Huber regelwidrig im Strafraum zu Fall gebracht worden. Den Schlusspunkt einer zweifelsohne einseitigen Begegnung markierte schließlich Tobias Karrer in Minute 83 per Kopf. Während die Mondseer durch diesen Erfolg weiterhin auf den Vizemeistertitel hoffen dürfen, gehen im Lager des SV Gmunden langsam, aber sicher die Lichter aus.
Johann Loibichler (Sportlicher Leiter Union Mondsee):
„Wir haben Gmunden in gewisser Weise schon verschont. Wenn wir vorne etwas präziser sind, hätte der Sieg noch höher ausfallen können. Es war aber eine sehr gute Leistung von uns. Wir können sehr zufrieden sein, wenngleich es mir für unseren Ex-Trainer Christoph Mamoser natürlich leidtut. Aber so ist der Fußball.“
Die Besten: Matteo Schubert (LV, Union Mondsee), Maximilian Grössinger (LF, Union Mondsee)