Nicht mehr allzu viel Hoffnung auf einen Turnaround und einen damit einhergehenden Klassenerhalt darf sich der ASK Case IH Steyr St. Valentin machen. Die Niederösterreicher haben nach wie vor die rote Laterne der LT1 OÖ-Liga inne. Am vergangenen Wochenende setzte es bei der 0:7-Klatsche gegen Friedburg auch einen moralischen Dämpfer. Will man es aus eigener Kraft noch schaffen, muss am Samstagnachmittag gegen die DSG Union HABAU Perg schleunigst ein Sieg her. Dieser blieb schlussendlich aus. Besonders bitter aus Sicht der Guselbauer-Elf: Man führte bis zur 90. Minute, ehe man nach einem Gäste-Doppelschlag dann doch noch mit leeren Händen dastand.
Vor gut 300 Zuschauern waren es die Mannen aus dem Mühlviertel, die besser, weil schlichtweg agiler und geradliniger, in diese Partie fanden. Die erste Duftmarke gab Cem Aygün nach gut acht Minuten ab – seit Kopfball klatschte ans Quergebälk. Mit Fortdauer der ersten Halbzeit arbeitete sich aber auch der krisengebeutelte Gastgeber zusehends in die Begegnung und gewann nach einer guten halben Stunde an Kontrolle. Dabei bewiesen die Niederösterreicher, dass man nun wieder über eine gewisse Kaltschnäuzigkeit im letzten Drittel verfügt und schlug in Minute 37 in Person von Christian Laskaj eiskalt zu und belohnte sich für den bis hierhin geleisteten Aufwand. Eine Führung, die man aus Sicht der Hausherren dann aber wieder viel zu schnell aus der Hand gab: Nach einem regelwidrigen Vergehen im Strafraum versenkte Aygün den folgenden Elfmeter abgebrüht zum prompten Ausgleich – 1:1.
Dass man sich von erwähntem Rückschlag kurz vor der Pause nicht aus dem Konzept bringen ließ, stellten die Guselbauer-Schützlinge nach dem Seitenwechsel kurzerhand in beeindruckender Manier unter Beweis. Mit enormer Willenskraft und Entschlossenheit übernahmen die Heimischen sogleich das Kommando, spielten mutig nach vorne und setzten in der 55. Minute das nächste Ausrufezeichen: Manuel Hofmeister versenkte die Kugel nach feiner Bühringer-Ablage unbeschwert im Gehäuse und stellte damit die ursprüngliche Führung wieder her. Mit dem Vorsprung im Rücken blieb der Gastgeber auch im Anschluss die tonangebende Mannschaft, dominierte das Geschehen über weite Strecken und hätte gut und gerne auch noch einen weiteren Treffer nachlegen können. Was sich dann aber in den Schlussminuten dieser Begegnung ereignete, ist schlichtweg unglaublich und zweifelsohne nur schwer in Worte zu fassen: Mit dem Sieg vor Augen begannen bei den Hausherren wohl plötzlich die Nerven zu flattern – ein Umstand, der auf diesem Niveau nicht toleriert und von einem kaltschnäuzigen Kontrahenten auf brutale Art und Weise bestraft wird. So holte die Prandstätter-Truppe in den letzten vier Minuten dieser Partie zum Doppelschlag aus und stellte das Ergebnis durch Treffer von Aygün und Simon Rumetshofer schlagartig auf den Kopf (90., 90.+2) – der Klassenerhalt des ASK damit wohl nur noch theoretischer Natur.
Jürgen Prandstätter (Trainer DSG Union Perg):
„Wir haben sehr gut in diese Partie gefunden und haben am Anfang dominiert. St. Valentin hat sich dann aber sehr gut eingestellt auf unser Spiel und hat das stark gemacht. In der zweiten Halbzeit war unsere Leistung nicht wirklich gut. Warum kann ich jetzt noch gar nicht sagen. Das 3:2 ist am Ende natürlich glücklich.“
Die Besten: Mario Ebenhofer (ZM, DSG Union Perg), Cem Aygün (ST, DSG Union Perg)