Eine brutal schwierige Aufgabe hatte heute der Aufsteiger der LT1 OÖ-Liga Union Unis Gschwandt vor der Brust, als man auf eigener Anlage den Titelfavoriten SPG SV Lugstein Cabs Friedburg/Pöndorf empfing. Schlussendlich lieferte der Underdog aber eine faustdicke Überraschung und holte einen Zähler gegen die Öbster-Truppe – und das in Unterzahl. Aus Sicht der Friedburger war das indes selbstredend viel zu wenig. Mit den Ambitionen des Vereins lassen sich derartige Performances kaum vereinen.
Vor fast 400 Zuschauern deutete sich schon vom Start weg an, dass die SPG heute nicht imstande war, das Leistungsmaximum zu erreichen. Man verzeichnete zwar enorm viel Ballbesitz, es mangelte aber offensichtlich am nötigen Esprit beziehungsweise Tempo, um dem Kontrahenten, der mit Leidenschaft und Zweikampfhärte auftrat, richtig zuzusetzen. In Minute 31 schafften es die Friedburger trotzdem, auf 0:1 zu stellen. Jonas Reitter war mit einem Schuss ins lange Eck erfolgreich und schockte somit den Tabellenletzten.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich an der Charakteristik der Partie wenig – die Öbster-Elf tonangebend, ohne zu glänzen, die Gastgeber bemüht und die Hoffnung nicht verlierend, heute endlich in der neuen sportlichen Umgebung anzuschreiben. In der 66. Minute kam es aber knüppeldick für die Union Gschwandt: Der bereits gelb verwarnte Kapitän Daniel Hufnagl sah wegen Ballwegschlagens die Ampelkarte und musste frühzeitig runter. Kurios: Man merkte dem Inhaber der roten Laterne in der Folge überhaupt nicht an, dass man dezimiert war. Vielmehr erwischte man nun die vielleicht beste Phase im gesamten Match. In gewisser Art und Weise mit dem Mut der Verzweiflung agierend, setzte man der SPG nun richtig zu und belohnte sich für einen starken Auftritt mit dem Treffer zum 1:1. Nach Vorlage von Nedim Rizvanovic schoss Joker Stefan Tiefenthaler in der 70. Minute aus kurzer Distanz ein. In der Schlussphase wurden die Friedburger noch einmal aktiv und fanden durch Reitter, der am Aluminium scheiterte, und Marko Peric richtig gute Chancen vor. Den absoluten Matchball hatte aber die Union Gschwandt: Der eingewechselte Martin Petkov vergab ihn jedoch nach sehenswerter Einzelaktion in der Nachspielzeit.
Michael Hintenaus (Sektionsleiter Union Gschwandt):
„Angesichts der Tatsache, dass wir in Unterzahl gegen einen Meisterkandidaten gespielt haben, sind wir mit diesem ersten Punkt in der OÖ-Liga natürlich zufrieden.“
Ernst Öbster (Trainer SPG Friedburg/Pöndorf):
„Es war ein hochverdienter Punkt für Gschwandt. Wir haben nicht das Leistungsmaximum erreicht. Der Gegner hätte sich den Sieg wahrscheinlich mehr verdient gehabt als wir.“
Der Beste: Stefan Milojevic (IV, Union Gschwandt)