Gleich zum Auftakt der Rückrunde kam es in der OÖ-Liga zum Duell der beiden Sensationsaufsteiger Union Gurten und Union St. Martin im Mühlkreis. Beide Mannschaften bewiesen in der Hinrunde dass man mit viel Herz und Engagement auch in der höchsten Spielklasse des Landes eine ganze Menge bewegen kann. Der Herbstmeister aus dem Innviertel hatte in diesem Spiel zudem noch eine Rechnung offen, musste man doch im Hinspiel mit 0:2 den Kürzeren ziehen.
Allzu große Schlüsse kann man aus diesem Ergebnis jedoch nicht ziehen, zumal die Mannen aus dem Westen des Landes zu diesem Zeitpunkt der Saison noch nicht wirklich in der Liga angekommen waren. Also wollte man es heute besser machen und, soviel sei vorweggenommen, es gelang auch. Zunächst entwickelte sich aber in der Anfangsphase ein offener Schlagabtausch. Beide Teams hatten ihren Winterschlaf rechtzeitig beendet und waren exakt zum Anpfiff mit vollster Konzentration und Fokussierung am Platz. Nach fünf Minuten fanden in diesem Spitzenspiel die Mannen aus dem Mühlviertel die erste Chance aus einem Freistoß vor, Gurtens Kult-Keeper Berger musste in dieser Szene jedoch nicht eingreifen.
Auszeichnen konnte er sich schließlich knapp 20 Minuten später als er einen 25-Meter-Kracher der Gäste abwehren konnte. Doch auch die Heimischen partizipierten an diesem Spiel, bis zur 30. Minute fehlte aber die Präzision im letzten Pass. Dann aber schepperte es auch schon im Tor der Gäste. Der aufgerückte Feichtinger wuchtete per Kopf das Leder zum 1:0 für die Hausherren über die Linie.
Keine fünf Minuten später durften die Innviertler erneut jubeln, Wimmleitner war nach einem Freistoß ebenfalls per Kopf zur Stelle und ließ dem Schlussmann der Gäste keinerlei Abwehrchance. Kurz vor der Pause hätte Penninger sogar das 3:0 am Fuß gehabt, sein Schuss verfehlte das Ziel aber knapp.
Nach der Pause ging es in einer ähnlichen Tonart weiter, Zweimüller verfehlte bei seinem Abschluss das Tor der Gäste nur knapp. Doch auch die Mühlviertler kamen wieder, hatten zehn Minuten nach der Pause aber nach einem Freistoß Pech als der Ball ans Aluminium klatschte. Eine Viertelstunde vor Schluss kam auch noch etwas Farbe ins Spiel. Hintringer, der in dieser Partie bereits nach wenigen Sekunden die Gelbe Karte gesehen hatte, wurde diese Vorbelastung kurz vor Schluss zum Verhängnis, er sah die zweite Gelbe und musste damit vorzeitig vom Platz.
Zu zehnt fiel es bemühten Mühlviertlern natürlich schwer nochmal ins Spiel zurück zu kommen. Im Gegenteil man fing sich sogar noch zwei weitere Gegentore. Der starke Wimmleitner, der bereits im ersten Durchgang getroffen hatte, legte sogar noch einen Doppelpack nach. Am Ende stand mit 4:0 ein Ergebnis auf der Anzeigetafel, das die Gurtner Dominanz dokumentierte. Der unglaublich starke Aufsteiger aus dem Innviertel kann durch diesen Sieg die Tabellenführung behaupten, St. Martin bleibt trotz der Niederlage mit vier Punkten Rückstand in Schlagdistanz.
Franz Reisegger, (Sektionsleiter Union Gurten):
"Es hat heute eigentlich nur ein Manko gegeben und das war das Wetter. Die letzten Wochen war es immer schön, heute nicht, das hat uns sicher einige Zuschauer gekostet. Vom Spielerischen und Kämpferischen her kann man der Mannschaft nur gratulieren. (Auf den Dreifachtorschützen angesprochen): Der Spieler hat nicht nur drei Tore erzielt, er hat sich zerrissen in diesem Spiel. Für mich der Spieler der Runde!"
Die Besten: Wimmleitner, Martin Feichtinger, Zoltan Toth (alle Union Gurten)
Franz Hofer, (Trainer SU St. Martin im Mühlkreis):
"Es waren heute widrige Bedingungen, das war aber für beide Mannschaften gleich. Eigentlich sind wir gut gestartet, die Mannschaften haben sich neutralisiert. Wir haben drei Tore aus Standards bekommen heute. Die Leistung gegen den Ball war okay, offensiv können wir natürlich besser spieler, natürlich ist auch das Fehlen von Lukas Leitner ein Faktor, das soll aber nicht als Ausrede gelten. Leider haben wir in der zweiten Halbzeit nur die Stange getroffen. Im Anschluss habe ich auf 3-4-3 umgestellt, mehr Risiko genommen. Dann leider folgte die Gelb-Rote Karte. Im Mittelfeld ließ ich daraufhin ein Loch, wir blieben auf Risiko, wollten das Anschlusstor erzielen. Mit dem 3:0 dann waren wir gebrochen."
Peter Öfferlbauer