Zum Spitzenspiel dieser "very british" ausgetragenen 26. Runde der OÖ-Liga empfing die Union Gurten die ASKÖ Donau Linz. Tabellenführer gegen Verfolger oder Überraschungsmannschaft gegen Überraschungsfrühjahrsmannschaft - dieses Spiel hat gleich mehrere Prädikate verdient. Die Union Gurten sollte in diesem spannenden Fußballspiel am Ende die Oberhand behalten und damit einmal mehr ihre Titelambitionen untermauern. Für Donau Linz hingegen ist der überraschend noch einmal in Griffweite geratene Platz an der Sonne nun endgültig passé.
Man muss der Truppe von Gerald Scheiblehner an dieser Stelle ein großes Kompliment aussprechen. In der Winterpause hätte wohl niemand mehr auch nur einen Cent darauf verwettet, dass die Kleinmünchner noch einmal in den Titelkampf der OÖ-Liga eingreifen würden. Vielmehr musste man damals gehörig um den Klassenverbleib zittern. Wenige Monate später könnte man mit einem Auswärtssieg Tabellenführer Gurten bis auf zwei Punkte auf die Pelle rücken. Diese Träume der Linzer sollten sich jedoch bereits nach wenigen Minuten in Seifenblasen auflösen. Durch ein ideales Zuspiel von Penninger wurde nach einem Abwehrfehler der Gäste Martin Feichtinger in der Mitte freigespielt. Dieser fackelte nicht lange und beförderte zum Jubel der knapp 500 Gurtener Fans den Ball in die Maschen.
Auch in der Folge taten sich die Gäste aus der Landeshauptstadt ziemlich schwer. Gurten war bemüht schnell das zweite Tor nachzulegen, die Linzer hielten beherzt dagegen. In der Folge wurde die Scheiblehner-Elf aber um einiges stärker. Vor allem über den wieder in guter Form agierenden Yusuf Efendioglu liefen viele Angriffe, Florian Berger im Tor der Hausherren und die starke Defensive der Innviertler hielt aber gut dagegen. Somit retteten die Heimischen die knappe Führung in die Halbzeitpause.
Nach Wiederanpfiff versuchten die Gäste weiter ihr Glück, scheiterten aber weiterhin bei ihren Versuchen. Ganz anders bei den Hausherren! Nur fünf Minuten nach Wiederbeginn schepperte es erneut im Kasten der Linzer. Aktivposten Florian Penninger wurde gut in Szene gesetzt, versuchte es diesesmal selbst und reüssierte mit seinem Treffer zum 2:0. Der Kuchen schien zu diesem Zeitpunkt gegessen zu sein. Die Linzer schafften es in dieser Phase des Spiels nicht mehr entscheidend zuzusetzen und die wie gewohnt taktisch hervorragend eingestellten Hausherren machten nicht den Fehler nun einen Gang runterzuschalten. Man versuchte auch noch einen dritten Treffer zu erzielen, was schlussendlich auch gelang. Während Wimmleitner kurz zuvor sein Visier noch nicht genau genug eingestellt hatte, war dies bei Florian Penninger an diesem Tag nicht der Fall. Er krönte zehn Minuten vor Schluss seine starke Leistung mit dem 3:0.
Durch diesen furiosen Heimsieg hat die Union Gurten weiterhin alle Trümpfe in der eigenen Hand. Mit Donau Linz konnte am heutigen Tag ein großer Verfolger eliminiert werden. Bei Donau Linz heißt es hingegen "Mund abwischen, weitermachen" - die Meisterschaft hat man sicher nicht in der Rückrunde verspielt.
Franz Reisegger, (Sektionsleiter Union Gurten):
"Die Gratulationen kann man an die Mannschaft weitergeben. Es war ein tolles Spiel der Mannschaft. Wir hatten einige gute Spiele in Gurten, aber das war eines der besten heute. Der Sieg ist auch in der Höhe verdient, wobei uns das frühe 1:0 zugute gekommen ist. Es fällt alles auf unseren Trainer zurück, er hat die Mannschaft super in der Hand und die Mannschaft hat einen super Charakter!"
Gerald Scheiblehner, (Trainer ASKÖ Donau Linz):
"Leider sind wir in der neunten Minute durch einen Eigenfehler in Rückstand geraten, das hat Gurten in die Karten gespielt. Sie haben uns über 90 Minuten dominiert. Wenn Gurten Meister werden sollte, haben sie das auch absolut verdient. Sie haben gute Fußballer in ihren Reihen, aber vor allem der Wille dieser Mannschaft ist maximal. Diese Leidenschaft haben wir heute leider vermissen lassen, mit dem 3:0 sind wir im Endeffekt noch gut bedient."