Englische Wochen sind derzeit mehr Regel als Ausnahme für die Union Edelweiß Linz. Umso beeindruckender ist die aktuelle Erfolgsserie, die die Stumpf-Elf trotz des Mammutprogramms hinlegt. Die Linzer bleiben beim 3:1-Sieg über den SV CNC Glück Sierning das achte Meisterschaftsspiel en suite ohne Niederlage. Bereits in der ersten Hälfte legt Marius Bogdan den Grundstein zum Heimdreier. Edelweiß setzt sich damit weiter im Spitzenfeld der OÖ-Liga fest.
Drei Mal schoben die Linzer zuletzt mit Partien während der Woche Zusatzschichten. Das hindert die Union aber nicht daran, inklusive Landescup seit zehn Spielen ungeschlagen zu sein. Vor dem Schlager gegen Spitzenreiter Gurten und dem Cupfinale gegen Micheldorf tanken die Stahlstädter gegen die kriselnden Sierninger Selbstvertrauen. Marius Bogdan bringt die Hausherren nach zwei Minuten in Führung, legt noch in Hälfte eins einen zweiten Treffer nach (35.). Spätestens mit dem 3:0 durch Alen Zec (53.) ist die Begegnung entschieden. Der Anschluss der Gäste kommt zu spät, Semih Gölemez betreibt zwei Minuten vor Schluss nur noch Ergebniskosmetik.
Schon der Auftakt läuft für die Linzer exakt nach Wunsch: Keine 120 Sekunden sind gespielt, als Marius Bogdan einen Pervan-Corner ins gegnerische Gehäuse köpfelt - 1:0. Die Führung verleiht den ohnehin mit breiter Brust auftretenden Heimischen Sicherheit. Während sich bei den Sierningern der Keulenschlag bemerkbar macht, dominieren die Linzer die Partie. Mehrere Gelegenheiten aus aussichtsreicher Position lässt die Union leichtfertig liegen.
Bedingt durch den knappen Spielstand bleibt die Spannung aufrechterhalten. Sierning nähert sich nach einigen Minuten der Konsolidierung erstmals dem gegnerischen Sechzehner, hat nach 20 Minuten Pech: Rene Ramoser trifft mit seinem Versuch nur das obere Torgebälk, der Gölemez-Nachschuss verfehlt sein Ziel ebenfalls. Die Phase danach gehört wieder Edelweiß. Zunächst tut es Bogdan seinem Gegenüber gleich, scheitert an der Latte (25.). Zwei Minuten später setzt der auffälligste Akteur der ersten Hälfte einen Heber knapp neben das Tor. Nach etwas mehr als einer halben Stunde zielt er genauer. Im Sechzehner kommt der Rumäne an den Ball, fackelt nicht lange und bezwingt Goalie Georg Offenthaler ein zweites Mal (35.). Der 20. Saisontreffer für den Kapitän.
Den zwei-Tore-Vorsprung bringen die Hausherren relativ problemlos in die Pause. Zu harmlos präsentiert sich der SVS in der Vorwärtsbewegung. Defensiv zwar über weite Strecken diszipliniert, wird die Engelmaier-Elf selbst aber kaum gefährlich. Der Charakter des Spiels bleibt auch im zweiten Abschnitt ein ähnlicher. Edelweiß nimmt von Beginn an wieder das Heft in die Hand, lässt den Gegner keine Aufholjagd starten. Ein etwas kurioser Treffer bringt die Entscheidung mit sich. Bei einer Schuss-Flanke von Alen Zec verschätzt sich Union-Keeper Georg Majer, der Ball überquert die Linie - 3:0.
Von diesem Zeitpunkt an ist die Spannung endgültig raus aus der Partie. Sierning ergibt sich zwar keineswegs seinem Schicksal, ist zumindest gewillt, Ergebniskosmetik zu betreiben. Mehr als einige Weitschüsse springen aber vorerst nicht heraus. Die Linzer schalten im Bewusstsein der kommenden Aufgaben einen Gang zurück. Das ermöglicht den Gästen zwei Minuten vor dem Ende noch den Ehrentreffer. Schiedsrichter Robert Platzer spricht den Engelmaier-Mannen einen Elfmeter zu, den Semih Gölemez zunächst verschießt, den zweiten Versuch aber im Tor unterbringt. Das 3:1-Endstand lässt die Linzer weiter auf einen Spitzenplatz hoffen. Sierning erleidet die sechste Pleite in neun Runden.