Spielberichte

Bad Goisern verpatzt Renner-Debüt auf Schallerbacher Trainerbank

Mit einer Niederlage debütiert Neo-Coach Erich Renner beim SV sedda Bad Schallerbach. In der ersten Partie unter seiner Leitung setzt es eine 2:4-Pleite gegenden SV Kieninger-Bau Bad Goisern. Nach der zwischenzeitlichen 3:0-Führung der Stadler-Truppe sorgen die Gäste nochmals für Spannung, ehe der Aufsteiger in der Schlussphase alles klar macht. Renner bemängelt danach den körperlichen Zustand seiner Spieler, freut sich zugleich über positive Ansätze. 

Eigentlich hätte Erich Renner das Traineramt erst ab der kommenden Saison übernehmen sollen. Wider erwarten kommt es bereits in Bad Goisern zu seinem Debüt. Nach knapp einer Stunde sieht es nach einer klaren Niederlage aus. Tore von Pilipovc (43.), Guerrib (47.) und Toth (56.) scheinen die Begegnung zu einer klaren Angelegenheit verkommen zu lassen. Die gut eingestellten Schallerbacher beweisen jedoch moralische Stärke, ein Doppelschlag von Manuel Schönberger und Martin Hegedüs bringt die Spannung zurück. 13 Minuten vor dem Ende sorgt Patrick Ambrosch für die Entscheidung zu Gunsten der Goiserer, die ab der 67. Minute in Überzahl spielen.

Schallerbach mit Vorteilen

Von Trainerfuchs Renner hervorragend eingestellt, haben die Gäste in Hälfte eins mehr vom Spiel. Mit taktischer Disziplin und einer gut organisierten Defensive lässt man den Gegner kaum zur Entfaltung kommen. Die Goiserer werden ihrer Stärken beraubt, in dem die Trattnachtaler mit energischem Pressing das Aufbauspiel stören. Dadurch sind die Heimischen gezwungen, auf lange Bälle zurückzugreifen. Diese stellen die kompakte Abwehrreihe der Gäste kaum vor Probleme. Nach 19 Minuten verzeichnen die Schallerbacher die erste Großchance der Partie. Harald Ruckendorfer zirkelt einen Freistoß über die Mauer, Goalie Manuel Althuber kann das Leder gerade noch über die Latte drehen. 

Gewaltschuss bringt Goisern auf die Siegerstraße

Knappe zehn Minuten später nähern sich auch die Hausherren dem gegnerischen Gehäuse. Miliam Guerrib scheitert im Eins-gegen-eins-Duell mit Torhüter Ilir Saliu. Zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff ist der Goiserer Goalie chancenlos: Aus knapp 22 Metern knallt Dejan Pilipovic das Leder per Dropkick unhaltbar in die Maschen. So wie die erste Hälfte endet, beginnt der zweite Abschnitt: Zwei Minuten sind gespielt, als Guerrib nach einem Abspielfehler der Gäste in der Vorwärtsbewegung einen blitzschnellen Konter zum 2:0 vollendet. Eine weitere individuelle Unzulänglichkeit in der Hintermannschaft bringt die Vorentscheidung. Alexandru Toth läuft nach einem Geschenk alleine auf Goalie Saliu zu, schießt zum 3:0 ein (56.). 

Hoffnung währt nur kurz

Trotz der jüngsten Negativerlebnisse sind die Schallerbacher von einem Einbruch weit entfernt. Vielmehr beweist die Truppe Moral, kämpft sich binnen 60 Sekunden in die verloren geglaubte Partie zurück. Zunächst verwandelt Manuel Schönberger einen Penalty nach Foul an Thomas Kessler (61.). Augenblicke danach köpft Martin Hegedüs eine Ratzenberger-Flanke ins Netz. Auf die neu aufkeimende Hoffnung folgt allerdings ein rascher Nackenschlag. Wegen Kritik schickt Schiedsrichter Thomas Prammer den Torschützen zum 1:3 vom Feld. Während die Schallerbacher dennoch den Weg nach vorne suchen, entscheiden die Heimischen das Spiel 13 Minuten vor dem Ende. Ein individueller Fehler von Patrick Gatterbauer ermöglicht Patrick Ambrosch den 4:2-Siegtreffer. Bad Goisern klettert auf Rang sieben der OÖ-Liga, Schallerbach bleibt 13.  

 

Erich Renner (Trainer SV sedda Bad Schallerbach):
"Die Mannschaft hat körperlich große Defizite, das sagen die Spieler auch selber. Ich möchte jetzt aber überhaupt kein negatives Bild vom Vorgänger darstellen. Goisern war nach der Absage des Micheldorf-Spiels frischer, dennoch haben wir taktisch sehr gut gespielt. Es wäre mehr drinnen gewesen. Bad Goisern hat sich in der Abwehr sehr gut verhalten, unsere individuellen Fehler eiskalt ausgenützt. Es waren aber viele positive Erkenntnisse dabei. Wir haben wenig zugelassen, das Defensivverhalten war in der ersten Hälfte sehr gut. Wir haben uns durch die individuellen Fehler selber aus dem Spiel gebracht. Die Moral stimmt, die Mannschaft ist intakt. Es wartet sehr viel Arbeit auf mich, die Mannschaft hat aber Qualität und auch Charakter."