Spielberichte

Oravec schießt SC Marchtrenk mit lupenreinem Hattrick auf den Relegationsplatz

Was für ein Feiertag für den SC Marchtrenk! Mit einem furiosen Auftritt im Abstiegskracher gegen den SV Gmundner Milch verlässt die Kartalja-Elf erstmals seit Runde 13 den letzten Tabellenplatz der OÖ-Liga. Beim 5:2-Kantersieg erweist sich vor allem Tomas Oravec mit einem lupenreinen Hattrick als Lebensversicherung der Marchtrenker. Auf Seiten der Gäste bleibt der erhoffte Trainereffekt aus, wodurch der SVG weiter um den Ligaerhalt zittern muss. 

Vor wenigen Wochen galt der SC noch als Fixabsteiger, nach dem 5:2 über Gmunden lebt die Hoffnung auf den Verbleib in der vierthöchsten Spielklasse mehr denn je. Nicht nur die drei Punkte, sondern auch die beeindruckende Vorstellung an sich unterstreichen die Nichtabstiegsambitionen der Marchtrenker. Bereits nach einer halben Stunde scheint das Match vorentschieden. Tomas Oravec bringt seine Qualitäten aufs Tableau, schlägt binnen 27 Minuten gleich drei Mal zu. Noch vor der Pause legt Kristijan Ascic nach, der Doppelpack von Gmundens Peter Augustini ist zu wenig für die Gäste. Der Schlusspunkt von Ascic in Minute 74 spiegelt den einseitigen Spielverlauf wider. 

Dreifacher Oravec ebnet Weg zu Marchtrenker Sieg

Mit der ersten gefährlichen Offensivaktion brandet erstmals Jubel unter den 500 Zuschauern auf. Nach einem Corner schießt Oravec zum 1:0 für die Hausherren ein (6.). Die frühe Führung verleiht den Marchtrenkern gewaltigen Auftrieb. Die Kartalja-Truppe zeigt Spielfreude, Torhunger und legt enormen Siegeswillen an den Tag. In einer einseitigen Anfangsphase dominieren die Heimischen beinahe nach Belieben, während die Gmundner im ersten Spiel nach der Trennung von Coach Thomas Heissl wie gelähmt wirken. Mit dem druckvollen Agieren des Gegners kommen die von Spielertrainer Kiril Chokchev betreuten Gäste überhaupt nicht zurecht. Allen voran Tomas Oravec hat seine liebe Freude mit den gegnerischen Abwehrspielern. Sein zweiter Treffer lässt nicht lange auf sich warten. Zunächst verfehlt er das Gehäuse mit einem Kopfball knapp (18.), fünf Minuten später zielt er besser, besorgt das 2:0. Nach 33 Minuten ist der lupenreine Hattrick des Slowaken perfekt: Abermals drückt er das Leder nach einem Corner über die Linie.

Augustini-Doppelpack lässt Gmunden hoffen

Die völlig geschockten Gmundner bekommen auch nach dem 3:0 keine Gelegenheit zum Verschnaufen. Zunächst scheitert Haris Alagic an Gäste-Goalie Lukas Kitzmüller, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte legt Kristijan Ascic noch einen drauf. Eine ideale Flanke zur Mitte verwertet er zum 4:0-Pausenstand. In der Kabine raffen sich die SVG-Kicker auf, will mit einer versöhnlichen zweiten Halbzeit einen rabenschwarzen Tag etwas aufhellen. Das gelingt auch nach acht Minuten: Peter Augustini fasst sich aus der Distanz ein Herz, bezwingt auf sehenswerte Weise Goalie Andreas Knogler - 1:4. Tatsächlich können die Gmundner das Spiel im zweiten Abschnitt offener gestalten. Es scheint, als könnten die Traunseestädter ein Debakel abwenden. Nach 69 Minuten dürfen sich die mitgereisten SVG-Anhänger sogar über einen Hauch an Spannung freuen. Mit seinem zweiten Treffer verkürzt Augustini auf 2:4. 

Ascic macht alles klar - SC gibt Rote Laterne ab

Der Hoffnungsschimmer wird jedoch rasch wieder ausgelöscht. Mit einem herrlichen Schuss in den oberen Winkel schnürt auch Kristijan Ascic einen Doppelpack und sorgt mit dem 5:2 für die endgültige Entscheidung (74.). Ohne Probleme spielen glänzend aufgelegte Marchtrenker den klaren Erfolg nach Hause, schicken damit die Rote Laterne erstmals seit Runde 13 in Richtung Freistadt. Als Relegationsplatz-Inhaber liegt der SC zwei Runden vor Schluss drei Zähler hinter Gmunden - weshalb der Klassenerhalt für die Traunseestädter in akuter Gefahr ist.  

 

Christian Baschlberger (Sportlicher Leiter SC Marchtrenk):
"Vom Ergebnis war es sicher perfekt, gespielt haben wir auch sehr brav. Wir waren heute sehr aggressiv, hatten nichts zu verlieren. Gmunden hatte die Hosen dagegen gestrichen voll, das hat man in der ersten Halbzeit deutlich gemerkt. Wir haben sehr gut gespielt, bis auf die Phase, wo wir die beiden Tore bekommen haben. Da sind wir wieder in alte Tugenden zurückgefallen. Anonsten war die Leistung aber sehr zufriedenstellend. Es ist jetzt wieder alles möglich, wir haben es selber in der Hand. In Wahrheit können wir vielleicht sogar Gmunden noch überholen."