Spielberichte

ATSV Stadl-Paura gibt den Heimsieg nach 2:0-Führung aus der Hand

Beim allerletzten Auftritt vor heimischem Publikum in der Hinrunde musste der ATSV Stadl-Paura dort erstmals Punkte abgeben. Im Match gegen die ASKÖ Tekaef Donau Linz reichte es nur zu einem 2:2, und das trotz 2:0-Führung. Ein Mitgrund für die Linzer Aufholjagd war auch eine numerische Überlegenheit über 65 Minuten hinweg, Ernst Koll sah zu einem frühen Zeitpunkt Rot.

 

Stürmischer Start - kuriose Szenen

Sieben Heimspiele hatte der ATSV Stadl-Paura in Folge gewonnen, also warum sollte es gegen die zuletzt schwächelnde Donau Linz nicht klappen? Die Mayrleb-Elf ging als klarer Favorit ins Match, bekam aber schon zu Beginn Probleme mit dem Gegner. Donau fand gleich zu Beginn einige gute Möglichkeiten vor, Nenad Vidackovic knallte den Ball an die Latte, Yusuf Efendioglu scheiterte alleinstehend vor Tormann Andreas Michl. Etwas gegen den Spielverlauf gingen in Minute elf dann doch die Heimischen in Führung, 300 Zuschauer sahen wie Mario Petter im Sechzehner freigespielt wurde und aus der Drehung zum 1:0 einschoss. Nur eine Minute später war es wieder Petter, der über die linke Seite aufzog, einen Stangler zur Mitte spielte, wo Genadi Petrov zum 2:0 (12.) einschob. Den Linzern war der Schock ins Gesicht geschrieben, die Mannschaft gab sich aber nicht auf. Die Dinge sollten sich auch ganz schnell wieder ändern. Zunächst gelang Yusuf Efendioglu in Minute 21 der Anschlusstreffer. Nach einem schnell abgespielten Freistoß versuchte es Nicolas Wimmer per Gewaltschuss, Michl konnte den Ball nicht festhalten und Efendioglu staubte zum 1:2 aus Sicht der Gäste ab. Nur vier Minuten später die nächste entscheidende Szene. Im Zuge eines Zweikampfs hielt Ernst Koll seinen Gegenspieler Edvin Skrgic, der einen Ball durchgelassen hatte, diesen aber wohl nur schwer erreicht hätte, etwas zurück. Der Schiedsrichter ließ zunächst weiterspielen, bekam aber von seinem Linienrichter ein Zeichen und zeigte nach Absprache mit diesem Koll die Rote Karte. Ungläubige Gesichter auf beiden Seiten, aber vor allem natürlich auf jener der Gastgeber. 65 Minuten in Unterzahl lagen damit vor ihnen. Die Gäste witterten hingegen ihre große Chance, machten weiterhin Druck und kamen durch Skrgic auch zur nächsten sehr guten Chance. Dessen Lupfer ging allerdings nur ans Aluminium, es blieb bis zur Pause bei der knappen Führung des Tabellenführers. Kurz vor dem Pausenpfiff sahen die Zuschauer aber noch eine weitere kuriose Szene. Diesmal wurde Petter von Vidackovic - er war ähnlich wie Koll zuvor letzter Mann - scheinbar gefoult, erneut zeigte der Linienrichter etwas an, diesmal reagierte Sebastian Aichner aber nicht und pfiff kurz darauf zur Pause.

Donau gelingt das scheinbar Unmögliche

Weiterhin mit einem Spieler mehr am Platz versuchten die Kleinmünchner auch im zweiten Durchgang Druck auszuüben, sahen die Möglichkeit, hier als erstes Team Punkte mitzunehmen. Schon in der 52. Minute wurden sie für ihre Bemühungen belohnt, nach Vorarbeit von Roman Hintersteiner nahm Marjan Gamsjäger den Ball im Sechzehner kurz an und vollendete zum 2:2. Noch lagen einige Minuten vor den Akteuren, die weiterhin alles gaben. Donau drängte nun sogar auf den Sieg, kam zu mehreren sehr guten Chancen. So scheiterte Gamsjäger alleinstehend vor Michl, nachdem er wieder von Hintersteiner in Szene gesetzt worden war. Doch auch Stadl-Paura kam zu Chancen, hier war es Petter, der im Eins-gegen-eins mit Ünal Nuredini unterlag. Außerdem scheiterte Raphael Hofstätter mit einem Schuss von der Seite. Die Zuschauer sahen jedenfalls ein ereignisreiches Spiel, das nach 90 Minuten keinen Sieger finden sollte. Dennoch war es Donau gelungen, als erstes Team einen Punkt aus Stadl-Paura mitzunehmen.

 

Stimmen zum Spiel

Christian Mayrleb, Trainer ATSV Stadl-Paura
"Wir sind 2:0 in Führung gegangen, haben gut gespielt, dann aber nach einem dummen Fehler das 2:1 kassiert. Die Rote Karte war dann kurios, das muss ich mir aber noch einmal anschauen. Es war ein normaler Zweikampf, der Schiedsrichter hätte auch nichts gegeben, aber der Linienrichter hat ihm etwas angezeigt. Richtig kurios wurde es dann aber, als kurz vor der Pause fast die gleiche Szene auf der anderen Seite stattfand, der Schiedsrichter hier aber nicht reagierte, da er angeblich nicht sah, dass ihm der Linienrichter etwas anzeigen wollte. Donau hat dann Druck gemacht, verdient den Ausgleich erzielt. Ich bin trotz des Punkteverlustes sehr stolz auf meine Mannschaft, immerhin waren ja auch zwei wichtige Spieler gesperrt und drei weitere verletzt."

Die Besten: Michl, Petter

 

Gerald Scheiblehner, Trainer ASKÖ Tekaef Donau Linz
"Mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein, es sind zwei verlorene Punkte, denn wir hatten sehr viele Chancen auf den Sieg. Bei der Roten Karte gegen Stadl-Paura hätte ich persönlich nur Gelb gegeben, aber das ist eben Auslegungssache. Auch die Situation zwischen Petter und Vidackovic sah nach einem Foul aus, da ist der ansonsten sehr gute Schiedsrichter aber besser gestanden als ich, hat mehr gesehen."

Die Besten: Gamsjäger, Oberegger