Spielberichte

Union Edelweiß Linz dreht in den letzten fünf Minuten das Spiel gegen Bad Ischl – 16-jähriges Talent gelingt Siegtreffer [Video]

Union Edelweiß Linz
SV Bad Ischl

Als eines von nur drei Teams in der OÖ Liga – powered by Zwei Fach Fenster war die Union Edelweiß Linz vor dem sechsten Spieltag noch ungeschlagen. Gegen den auswärts bislang noch punktelosen SV Zebau Bad Ischl wollten die Linzer auf eigener Anlage am Samstagnachmittag ihre weiße Weste erneut verteidigen. Die Hausherrn mussten gegen die Kaiserstädter jedoch nicht nur ihren Trainer Christian Stumpf wegen einer Bandscheibenoperation, sondern mit Kapitän Marius Bogdan, sowie Yigit Yilmaz auch zwei absolute Leistungsträger vorgeben. Trotz der personellen Sorgen, die sich in der 26. Minute durch die Verletzung von Akif Imamovic noch einmal zusätzlich verstärkten, gelang es der Union Edelweiß letztlich eine drohende Niederlage durch zwei späte Treffer noch in einen Sieg zu verwandeln. Das entscheidende Tor zum 2:1 in der 88. Minute gelang per sehenswerten Weitschuss mit Hasib Seperovic einem 16-jährigen Rohdiamanten.

 

Am langen Eck vorbei

Interimsmäßig schlüpfte der sportliche Leiter der Union Edelweiß Dieter Mirnegg für den gesundheitsbedingt fehlenden Christian Stumpf in dieser Begegnung in die Rolle des Trainers. Der 61-jährige Fußballfachmann, der in seiner langjährigen Laufbahn unter anderem auch den LASK, sowie den FC Stahl Linz betreute, konnte gegen den SV Bad Ischl mit dem verletzten Yigit Yilmaz, sowie Marius Bogdan auf zwei absolute Stammkräfte nicht zurückgreifen. Nichtsdestotrotz gelang es den ersatzgeschwächten Linzern die Partie lange Zeit offen zu gestalten. Nach dem anfänglichen Abtasten waren es aber die Gäste, welche die erste nennenswerte Möglichkeit im Spiel vorfanden. Nach einem Eckball von der rechten Seite in Richtung kurzer Pfosten verfehlten die Bad Ischler per Kopf nur knapp die frühe Führung. In der 26. Minute musste Dieter Mirnegg dann mit Akif Imamovic einen ganz wichtigen Mann, verletzungsbedingt vom Platz holen. Die Union Edelweiß konnte aber auch der Ausfall eines weiteren Leistungsträgers nicht aus der Bahn werfen. Mit viel Einsatz und Kampfgeist näherten sich die Linzer mit Fortdauer der ersten Hälfte dem gegnerischen Gehäuse zunehmend an. Die mit Abstand größte Chance vor der Pause hatte aber in Person von Ondrej Skorec der SV Bad Ischl. Der 26-jährige Slowake schoss in der 38. Minute nach einem energischen Vorstoß allerdings völlig alleine vor Edelweiß-Keeper Stefan Singer am anvisierten langen Eck vorbei, wodurch die erste Hälfte letztlich torlos endete.

Ereignisreiche Schlussminuten

Kurz nach Wiederbeginn hatte auf Seiten der Gäste dann wohl schon so mancher den Torschrei auf den Lippen gehabt, als Milan Harvilko einen Freistoß aus gut 18 Metern gefühlvoll über die Mauer zirkelte. Stefan Singer im Tor der Linzer machte sich in dieser Szene jedoch mit einer eindrucksvollen Flugeinlage ganz lang und konnte so das Leder gerade noch um die Stange zur Ecke drehen. Auf der Gegenseite hätte es in der 51. Minute nach idealer Vorarbeit von Nedim Duric, Gernot Ertl auf dem Fuß gehabt, den ersten Treffer der Partie zu erzielen. Der Linzer Stürmer scheiterte jedoch beim Versuch SV Bad Ischl-Keeper Filip Dramac zu überspielen, an eben diesem. Hatte es diesem Duell vor der Pause noch etwas an Dynamik gefehlt, so veranschlagten beide Teams nach dem Seitenwechsel schon ein etwas höheres Tempo. Tore wollten dennoch bis kurz vor Schluss, obwohl viel investiert wurde, keine fallen. Daran schuld hatten auch die beiden Torhüter, die ihren jeweiligen Kasten konsequent sauber hielten. In der 80. Minute wurde die Torsperre dann aber vom SV Bad Ischl durchbrochen. Die Gäste, bei denen mittlerweile Kapitän David Svarovsky von der Verteidigung ins Mittelfeld von seinem Trainer Peter Halada vorgezogen wurde, um für noch mehr Druck zu sorgen, forcierten einen Angriff über die linke Seite. Der sehr umtriebige Milan Harvilko brachte schließlich einen Stanglpass zur Mitte, wo Jasmin Celebic lauerte, um das Spielgerät im Fallen aus kurzer Distanz über die Linie zu drücken. Es schien zumindest kurz so, als könnten die Kaiserstädter ihren ersten Auswärtssieg in dieser Saison einfahren. Fünf Minuten vor dem Ende schlug die Union Edelweiß aber zurück. Nach einem Eckball landete der Ball über Umwege bei Matej Vulic, der sofort mit links abzog und durch die Beine von Torhüter Filip Dramac zum Ausgleich traf. Nur wenige Augenblicke später verhinderte nur die Stange den neuerlichen Rückstand der Linzer. Wieder war es Milan Harvilko der das Leder gefährlich über links in den Strafraum spielte. Seine gefühlvolle Flanke köpfte schließlich der eingewechselte Josip Gavric aus wenigen Metern Entfernung an die Stange. Während der Joker der Gäste nicht traf, tat dies der in der 59. Minute eingetauschte Hasib Seperovic für die Heimelf. Zwei Minuten vor dem Ende hämmerte die 16-jährige Nachwuchshoffnung den Ball, nach einem Fehler von Wolfgang Marl, unhaltbar aus der Distanz in den Winkel zum 2:1-Endstand.

Tor 2:1 Edelweiß 88

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Stimmen zum Spiel

Dieter Mirnegg (Sportliche Leiter der Union Edelweiß Linz):

„Aufgrund der Ausfälle etlicher Leistungsträger kann man mit der Leistung der Mannschaft wirklich zufrieden sein. Imponiert hat mir vor allem wie mein Team von der ersten bis zur letzten Minute um jeden Ball gekämpft hat. Die erste Hälfte war aus meiner Sicht recht ausgeglichen und arm an wirklichen Höhepunkten. Nach der Pause sind wir dann aus einem Gestocher heraus in Rückstand geraten. Wir haben aber nicht aufgegeben und nach einem Eckball und per Weitschuss die Partie noch gedreht. Der Sieg ist in Summe vielleicht etwas glücklich, ein Unentschieden wäre wohl das gerechtere Resultat gewesen.“

Die Besten: Stefan Singer

 

Peter Halada (Trainer des SV Zebau Bad Ischl):

„Es ist schon verwunderlich wie viel Pech wir zuletzt hatten. Wir hatten die Partie eigentlich die gesamte Zeit über in Griff und dann schenken wir die drei Punkte durch zwei Dummheiten kurz vor Schluss noch her. Die Union Edelweiß hatte in der ersten Hälfte, in der wir das Spiel bereits entscheiden hätten können, im Prinzip keine einzige Chance. Im zweiten Durchgang haben wir dann sehr viel investiert und zum Schluss auch mehr Risiko genommen. Nach einem super Spiel am Ende mit leeren Händen dazustehen, ist natürlich unglaublich bitter und frustrierend für uns. Es ist momentan einfach wie verhext. Wir werden aber fleißig weiterarbeiten und dann bin ich überzeugt, dass wir auch einmal zwei, drei Duelle hintereinander gewinnen können. Bitter ist natürlich, dass wir die Chance verpasst haben, uns in der oberen Tabellenregion festzusetzen, zumal wir einer solchen Union Edelweiß-Mannschaft, ohne ihre vermeintlich drei besten Spieler, so schnell nicht wieder gegenüberstehen werden. Wir haben es vermasselt aus den schwerwiegenden Ausfällen unseres Gegners Kapital zu schlagen. Möglicherweise liegt es auch an den vielen Wechseln im Sommer, dass die Mannschaft phasenweise zu unreif agiert.“

Die Besten: Filip Dramac