Wie schon in den letzten Jahren entwickelte sich auch heuer die cool&fair Arena in Micheldorf zur Festung. Die Hausherren konnten aus den ersten drei Auftritten auf heimischer Anlage stolze sieben Punkte einfahren. Auswärts tat sich das von Almir Memic betreute Team noch schwer und war bisher punktelos geblieben. Heute wartete auf den SV Grün-Weiß Micheldorf die wohl momentan unangenehmste Aufgabe der Oberösterreich-Liga. Der ASKÖ Oedt reiste als souveräner Tabellenführer nach Micheldorf und hatte vor dem sechsten Spieltag das Punktemaximum auf dem Konto. Die Mayrleb- Elf blieb an den ersten fünf Spieltagen unantastbar und sorgte für das eine oder andere Schützenfest. Am vergangenen Wochenende musste man allerdings alle Kräfte bündeln, um den ersten Punkteverlust in der höchsten Spielklasse des Landes zu vermeiden. Vor fast 300 Zuschauern wurde man auch heute schwer gefordert, doch schlussendlich behielt man mit 4:2 die Oberhand.
Wie schon viele andere Mannschaften zuvor, tat sich auch der bis dato ungeschlagende Tabellenführer der Liga schwer, in Micheldorf jene Dominanz an den Tag zu legen, die die Mayrleb-Elf in den ersten Runden ausgezeichnet hatte. Die Grün-Weißen wussten sich mit allen Mitteln zu wehren und machten den Gästen aus Oedt das Leben schwer. An beiden Strafräumen war in der Anfangsphase jeweils Endstation, sodass die Schlussmänner zunächst selten wirklich ernsthaft geprüft wurden. Durch Distanzschüsse und Standardsituationen entstanden zunächst die besten Torchancen, wobei das Visier auf beiden Seiten noch nicht exakt genug eingestellt war. In der 25. Minute waren es dann die Hausherren, die erstmals am heutigen Abend anschrieben. Nach einer Maßflanke köpfte Mathias Roidinger in gewohnt souveräner Manier zur Führung für die Gastgeber ein und setzte so den Favoriten unter Druck. Davon ließ sich die Mayrleb- Elf aber nicht aus dem Konzept bringen und hatte die passende Antwort parat. Manuel Schmidl scheiterte nach einer knappen halben Stunde an Heim-Schlussmann Bernd Schrattenecker, aber wenige Augenblicke später entschied Schiedsrichter August Zauner nach einem Foulspiel an Manuel Schmidl auf Strafstoß für die Gäste. Radovan Vujanovic ließ sich diese Chance nicht entgehen und der Kapitän traf zum 1:1. Noch vor dem Pausenpfiff drehten die Gäste die Partie endgültig. Nach einem Freistoß kam das Spielgerät über Umwege zu Manuel Schmidl, der im heimischen Strafraum lauerte und per Kopf für die 2:1-Pausenführung für seine Farben sorgte.
Tor 2:4 ASKÖ Oedt 85
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Die Memic-Elf trat auch in der zweiten Halbzeit unbekümmert auf und zeigte trotz des beeindruckenden Kaders der Gäste keinen Respekt. Man stand defensiv kompakt und versuchte immer wieder durch hohe Bälle zum Erfolg zu kommen. Nach nicht einmal einer ganzen Stunde schlugen die Hausherren wieder zu. Philipp Gross köpfte nach einem Eckball zum nicht unverdienten 2:2 ein und sorgte somit für eine spannend und packende Schlussphase. Der Underdog schnupperte nun tatsächlich an der Sensation und Mathias Roidinger hatte nach einer schönen Kombination die Möglichkeit auf die neuerliche Führung, doch der Stürmer schoss über das Tor von Schlussmann Pirmin Strasser. Auf der Gegenseite war Robert Pervan, der seine Mannschaft vorerst vor dem ersten Punkteverlust in der laufenden Meisterschaft bewahrte. Er verwertete einen Freistoß aus etwas mehr als zwanzig Metern mit ganz viel Gefühl zum 3:2 aus Sicht der Oedter. Die Gastgeber gaben aber nicht auf und drängten auf den neuerlichen Ausgleich. Pirmin Strasser stemmte sich gegen den dritten Treffer und hatte dann das Glück des Tüchtigen, denn Aluminium rettete für den Schlussmann nach einem Eckball. Kurz vor dem Ende sorgten die Gäste dann aber für die Entscheidung. Mario Reiter nahm sich auch großer Distanz ein Herz und traf per Traumtor zum 4:2-Endstand aus Sicht der Gäste aus Oedt, die damit nach sechs Spieltagen das Maximum von achtzehn Zählern auf dem Konto haben.
Almir Memic (Trainer SV Grün-Weiß Micheldorf):
„Heute hat uns leider der Schiedsrichter um die Früchte unserer Arbeit gebracht. Wir hätten uns mindestens einen Punkt verdient gehabt. Aber leider sind vor dem zweiten und dritten Gegentreffer zwei eklatante Fehlentscheidungen getroffen worden, sodass wir jetzt mit leeren Händen dastehen. Der gesamten Mannschaft gebührt aber ein großes Kompliment.“
Die Besten: Mathias Roidinger (ST), Pauschallob
Stefan Reiter (Sportlicher Leiter ASKÖ Oedt):
„Wir haben uns anfangs schwer getan, ins Spiel reinzukommen. Das wurde aber mit Fortdauer der Partie immer besser und schlussendlich haben wir verdient gewonnen. Es hat auf der Tribüne diverse Wortmeldungen gegeben, die beleidigend gegen unsere Mannschaften waren und auf einem Sportplatz sicherlich nichts verloren haben. Wir haben uns davon aber nicht aus dem Konzept bringen lassen und letztendlich drei Punkte eingefahren.“
Die Besten: Dejan Misic (RV), Mario Reiter (ZMF)