Wenn es um die Heimstärke geht, ist die SU Strasser Steine St. Martin/M. zweifelsohne zu den Topmannschaften der LT1 Oberösterreich-Liga zu rechnen – im bisherigen Saisonverlauf konnten die Mühlviertler auf heimischem Rasen noch nicht bezwungen werden. Nun empfing man auf eben diesem die Union Edelweiss Linz, die unter der Woche den doch überraschenden Rücktritt von Trainer Ronald Riepl bekanntgegeben hatte. Unter der erstmaligen Leitung von Manfred Rothbauer holten die Landeshauptstädter im Duell um Platz drei einen Punkt und hielten damit den Abstand von einem Zähler auf den amtierenden Cup-Sieger.
Vor einer abermals tollen Kulisse, 750 Zuschauer mitumfassend, boten sich die beiden Mannschaften sogleich einen tollen Kampf und erfüllten die Erwartungen eines Spitzenspiels vollends. Das erste Ausrufezeichen an diesem Nachmittag sollte nach nicht einmal zehn Minuten der Gast aus Linz setzen, als Kenan Ramic nach einem zuvor weiten Ball das Leder über die Linie drückte und damit gleichsam für einen absolut gelungenen Start der Rothbauer-Truppe sorgte. Im Anschluss waren es aber die Hausherren, die etwas mehr die Kontrolle über die Partie übernahmen und das Spielgerät sowie den Gegner weitestgehend im Griff hatten. Immer wieder fand man das optimale Timing für Tempoverschärfungen und kombinierte sich so häufig in die Gefahrenzone des Gegners. Bei einem Kopfball von Timo Streibl hatten die Gastgeber dann auch noch Pech, die Kugel ging nur an die Latte.
Auch Durchgang zwei hielt alles bereit, was es für ein Top-Match in Oberösterreichs höchster Liga braucht: Tempo, Zweikämpfe und tolle Kombinationen. Nachdem auf beiden Seiten ein Treffer wegen jeweiliger Abseitsstellung aberkannt worden war, hatte David Berger die große Ausgleichmöglichkeit am Fuß, scheiterte vom Elfmeterpunkt allerdings am stark parierenden Gäste-Schlussmann Leonhartsberger. Marco Magauer war zuvor nach tollem Dribbling im Strafraum zu Fall gebracht worden. Die Hausherren gaben allerdings auch danach nicht auf, investierten weiter enorm in die Offensive und wurden kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit in Minute 85 belohnt: Der in den letzten Wochen so formstarke Michael Wild reagierte nach einer unzureichenden Abwehr des gegnerischen Torhüters geistesgegenwärtig und versenkte die Kugel eiskalt im kurzen Eck – 1:1 der Endstand.
Stefan Hartl (Trainer SU St. Martin/M.):
“Das war auf jeden Fall eine Partie, die dem Attribut Spitzenspiel um den dritten Platz gerecht wurde. Meine Mannschaft hat eine tolle Leistung gezeigt – in der einen oder anderen Situation hat dann auch das nötige Glück gefehlt. Wenn wir aber weiter hart arbeiten, wird auch das wieder zurückkommen.“
Die Besten:
SU St. Martin/M.: Raphael Neumüller (TW), Michael Wild (LMF), Manuel Pichler (ST)