Am sechsten Spieltag der Regionalliga Mitte empfingen die Juniors des LASK Linz, ihrerseits Tabellenvorletzter, den FC Superfund Pasching, welcher vor dieser Runde die „rote Laterne“ innehatte. In diesem Kellerduell zweier Vereine, welche letzte Saison noch zur absoluten Ligaspitze gehörten, zählte für beide Teams nur ein voller Erfolg. Galt es doch sich etwas Luft zu den Niederungen der Tabelle zu verschaffen, um nicht zu früh in den so berüchtigten Abstiegsstrudel hineingezogen zu werden. Am Ende gelang dieses Vorhaben den Juniors, welche sich an diesem Tag als die weitaus effektivere Mannschaft präsentierten.
Die „jungen Wilden“ des LASK erhielten in dieser Begegnung, wie bereits von Helmut Köglberger zuletzt auf liga3.at exklusiv angekündigt, zahlreiche Unterstützung aus dem Kader der Profis, welche ihr Meisterschaftsspiel an diesem Wochenende bereits am vergangenen Freitag in St. Pölten absolviert hatten. So standen am Ende nicht weniger als acht Spieler in der Startformation der Schwarz-Weißen, die zumindest zum erweiterten Kreis der Kampfmannschaft zu zählen sind. In den Reihen der Paschinger suchte man vor allem Ümit Nuredini vergeblich, wurde dieser doch von Trainer Erwin Spiegel aus disziplinären Gründen aus dem Kader, zumindest einmal für diese Partie, verbannt. Seine Position wurde vom erst 17-jährigen Werner Dachs Wiesinger eingenommen.
Die Anfangsminuten in einem von Beginn an sehr munterem Spiel gehörten zunächst nicht den leicht zu favorisierenden Hausherrn, sondern dem FC Superfund Pasching. Vor allem mit Peter Orosz hatte die blutjunge Abwehrreihe des LASK seine liebe Mühe. Bereits in der 4. Minute testete dieser, nachdem er sich mit einer technisch feinen Einlage gegen seinen Gegenspieler Ulrich Keck durchgesetzt hatte, mit einem strammen Schuss den Keeper der Juniors Pavao Pervan. Dieser konnte aber mit einer tollen Parade den Richtung Kreuzeck segelnden Ball gerade noch abwehren. Der routinierte Angreifer der Paschinger verstand auch in den folgenden Minuten der Defensive der Gastgeber Kopfschmerzen zu bereiten. Erst forderte der Ungar nach einem vermeintlichen Foulspiel an ihm im Strafraum Elfmeter, ehe er nach einem Eckball das Spielgerät nur knapp am Tor vorbeisetzte.
Nach 14 Minuten gelang es dann auch den Juniors ihre erste gute Möglichkeit in dieser Partie zu kreieren. Nach einem Stanglpass von rechts durch Attila Varga, stand Lukas Kragl goldrichtig, um das vermeintliche 1:0 zu erzielen. Schiedsrichter Ilija Vareskic verweigerte diesem Treffer jedoch die Anerkennung, da der Angreifer sich bei der Hereingabe angeblich im Abseits befunden haben sollte. Nur vier Minuten später durften dann aber die Schützlinge von Helmut Köglberger endgültig jubeln. Torschütze war dieses Mal mit Edvin Hodzic aber nicht ein Akteur im Dress der Schwarz-Weißen, sondern ein Paschinger. Die glückliche Führung für die Heim-Mannschaft resultierte aus einem Missverständnis zwischen dem Verteidiger und seinem Schlussmann Amir Turbic, welcher nach einem langen Ball der Juniors aus seinem Tor heraus geeilt war, dabei jedoch von der Kopfballrückgabe von Hodzic überrascht wurde.
Für die eigentlich gut ins Spiel gestarteten Gäste sollte es nur kurze Zeit nach diesem äußerst unglücklichen Gegentor noch schlimmer kommen. Nach einem Foulspiel an Leonhard Kaufmann entschied der Referee auf Strafstoss, welchen Florian Templ sicher zur Zwei-Tore-Führung verwandelte. Somit war der Spielverlauf der ersten 30 Minuten nun endgültig auf dem Kopf gestellt. Die Paschinger gaben sich trotz dieser Rückschläge nicht auf und agierten weiterhin engagiert und offensiv. Die Linzer setzten ihrerseits bereits jetzt zunehmend auf Konter und somit auf die Schnelligkeit ihrer beiden Flügelspieler Varga und Kaufmann, sowie im Sturm auf die Wendigkeit von Kragl. Für die vermeintliche Vorentscheidung in dieser Begegnung sorgte in der 42. Minute aber nicht einer aus diesem kampfmannschafterprobten Offensivtrio, sondern mit Oliver Pollack ein defensiver Mittelfeldspieler. Der erst 17-Jährige drang mit einer Energieleistung energisch in den Strafraum ein, um zunächst beim Torabschluss noch an Paschings Torwart Turbic zu scheitern. Den Nachschuss verwertete der Jungprofi dann aber zum 3:0. Mit diesem Ergebnis verabschiedeten sich dann auch beide Mannschaften in die Pause.
Pasching-Trainer Spiegel reagiert in der Halbzeit und brachte für Rechtsverteidiger Öztürk, Davor Rafajac neu ins Spiel. Den Schwung aus den ersten 45 Minuten schienen die Gäste aber in der Kabine vergessen zu haben. Vielleicht auch aufgrund der sommerlichen Temperaturen verflachte die Partie mehr und mehr. Die Juniors des LASK machten mit einer komfortablen Führung im Rücken nur noch das Notwendigste und bei den stets bemühten Paschingern zeichnete sich ein Verschleiß der Kräfte ab. In der 67. Minute verhinderte dann auch noch Aluminium einen längst verdienten Treffer der bislang so glücklosen Gäste, da LASK-Tormann Pervan einen Freistoss von Christoph Prandstätter gerade noch an die Stange ablenken konnte.
Auf Seiten der Linzer war es Sebastian Schröger der immer wieder mit seinen Distanzschüssen für Gefahr sorgte. Ansonsten stand im Hauptaugenmerk der Hausherrn die Defensivarbeit. Im Abwehrnetz der Schwarz-Weißen verfingen sich beinahe alle, der verzweifelten Angriffe der Paschinger. Die Juniors zeigten in der 82. Minute dann vor wie es gehen könnte, jedoch stand Lukas Kragl, wie schon in der ersten Halbzeit einmal, bei seinem vermeintlichen Tor zum 4:0 im Abseits. Dass diese Begegnung trotzdem mit diesem Spielstand endete, dafür sorgte Leonhard Kaufmann nach einer Freistosshereingabe von Dominik Stadlbauer. Die LASK Linz Juniors konnten sich durch diesen immens wichtigen Heimsieg auf den 11. Platz verbessern. Den Paschingern war zwar der nötige Wille und die Moral nicht abzusprechen, am Ende musste die Spiegel-Elf aber erneut eine Niederlage verschmerzen.
Helmut Köglberger (Trainer der LASK Linz Juniors):
„Ich bin heute mit dem Spiel meiner Mannschaft sehr zufrieden, vor allem da sie wirklich Charakter bewiesen hat. Die jungen Kaderspieler aus dem Profibereich, welche uns in dieser Partie unterstützt haben, haben allesamt eine sehr gute Leistung geboten und uns so natürlich enorm weitergeholfen. Dass wir in diese Begegnung überhaupt mit so einer Unterstützung von „oben“ gehen konnten, ist auch der sehr guten Zusammenarbeit mit Trainer Walter Schachner zu verdanken, welcher trotz Personalproblemen im eigenen Team, alle meine Abstellungswünsche erfüllt hat. Den besseren Start in dieses oberösterreichische Derby erwischten zwar die Paschniger, aber mit zunehmender Dauer des Spieles konnten wir dieses klar kontrollieren und somit auch am Ende verdient gewinnen.“
Aufstellung: 4 – 4 – 2
Die Besten: Pervan, Kaufmann, Varga, Templ
Erwin Spiegel (Trainer des FC Superfund Pasching):
„In der ersten Hälfte haben wir das Spiel gemacht, um bis zum Pausenpfiff dennoch mit drei Toren im Rückstand zu liegen. Vor allem der dritte Treffer ärgert mich zutiefst, da uns in dieser Situation der vermeintlich langsamste Akteur im Dress der Linzer einfach überlaufen hatte. So etwas darf einfach nicht passieren.“
Aufstellung: 4 – 4 – 2
Die Besten: -
Fotogalerie LASK Juniors - FC Pasching
von Michael Obrecht