Punkteteilung die Vierte! Auch im Heimspiel gegen Vorwärts Steyr kam der FC Wels nicht über ein Remis hinaus. Ob den Messestädtern, wie im Vorjahr, das Schicksal "Remis-Kaiser" droht, welch kleines Quäntchen noch zum vollen Erfolg fehlt und warum man nun, mit dem Derby gegen Vorwärts inklusive, drei Heimspiel en suite hat, verrät Coach Reinhard Burits, der eine mutige Zielsetzung für die nächsten beiden Heimspiele gegen den GAK und Austria Klagenfurt augibt: "Wir wollen vier Punkte!"
Obwohl der im Sommer gekommene Trainer eine grundverschiedene Philosophie und Taktik als sein Vorgänger Yahya Genc forciert, voll aufs Offensivspiel und die spielerische Komponente setzt, ähneln sich die Ergebnisse und vor allem die vielen Punkteteilungen. Mit vier Remis hat man schon ein Drittel der zwölf X aus der Vorsaison erreicht. Werden die Welser also den Titel "Remis-Kaiser" auch in der Saison 2011/12 weiterhin tragen, Reini Burits? "Hoffentlich nicht! Unser großes Manko ist der Torabschluss, müssen und werden wir in diesem Punkt noch hart arbeiten, um endlich die ersten Siege feiern zu können."
Doch die Unentschieden-Flut bereitet nicht nur Kopfzerbrechen, sondern auch Hoffnung: "Mit der spielerischen Leistung meines Teams bin ich sehr zufrieden, waren wir in dieser Hinsicht bis auf die Partie in Allerheiligen mit allen Gegnern zumindestens ebenbürtig." Neben der Rückkehr von Florian Schneeberger und Michael Lebersorg, der vergangenen Freitag erstmals wieder von Beginn an mitwirken konnte, das Spiel im Mittelfeld mit einer starken Leistung prägte und auch im liga3.at-Team der Runde 6 vertreten ist, kommt auch der bayerische Neo-Angreifer Benjamin Neunteufel immer besser in Fahrt, traf vor zwei Wochen gegen Leoben erstmals und hatte auch beim Ausgleich gegen Vorwärts die Beine maßgeblich im Spiel: "Auch wenn es nur Bayern ist, darf man nicht vergessen, dass er sich in einem neuen Land und Umfeld akklimatisieren musste, er wird von Spiel zu Spiel besser wird und wird uns sicher noch viel Freude bereiten", so der Trainer des Tabellenvorletzten.
Das kommende Duell gegen Spitzenreiter GAK wäre ursprünglich in der Grazer UPC-Arena angesetzt gewesen, doch da Sturm am Donnerstag in der Europa-League und am Sonntag in der Bundesliga im Einsatz ist, haben sie den Stadtrivalen die Nutzung des Stadions an diesem Wochenende untersagt, warten auf die Messestädter nach dem Heim-Derby gegen Steyr nun zwei weitere Partien vor eigenem Publikum. "Der GAK hat uns gefragt, ob wir das Heimrecht tauschen können und wir haben eingewilligt. Obwohl es ein bisschen seltsam klingt, glaube ich, dass wir uns gegen spielerisch starke Gegner wie den GAK und Austria Klagenfurt, die in den nächsten beiden Runden auf uns warten, sogar etwas leichter tun. In den meisten Spielen hat mein Team dem Spiel den Stempel aufgedrückt, hat sich der Gegner zurückgezogen und wir haben uns die Zähne am jeweiligen Abwehrriegel meistens ausgebissen."
Die Philosophie will der 35 Jährige auch für die Partien gegen die beiden Top-Teams nicht verändern: "Wir wollen in Wels etwas entwickeln, auch gegen Teams wie den GAK nicht alles kurzfristig über den Haufen werfen. Deshalb werden wir auch gegen die Ceh-Elf und die Violetten aus Kärnten versuchen das Spiel zu machen, offensiv aufzutreten und wollen unserer bisherigen Linie treu bleiben. Mein Ziel sind ein Sieg und ein Unentschieden", so ein ehrgeiziger Reinhard Burits.
von Marco Wolfsberger