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"Ich habe nie gesagt, dass wir nicht stark sind!"

Dass Aufsteiger zu Beginn der Meisterschaft mit der Spitze mithalten können, ist an und für sich keine Besonderheit. All jene, die dem Villacher SV die Beteuerungen nicht abgenommen haben, dass lediglich ein Platz im oberen Mittelfeld der Regionalliga Mitte realistisch ist, haben bislang Recht behalten. Der Villacher SV ist bislang der schärfste Verfolger des großen Favoriten GAK. liga3.at lässt nicht locker und wollte vom Trainer des VSV, Günther Kronsteiner, erfahren, ob sich bezüglich der Selbsteinschätzung in Richtung Tabellenspitze Gravierendes geändert hat.

 "Taktik und Fitness sind unser großes Plus"

liga3.at: Bleibt man beim VSV dabei, dass vor allem eine günstige Auslosung in den ersten Runden "Schuld daran ist", dass man mit dem GAK weiterhin auf Schlagdistanz ist?

Günther Kronsteiner: „Ich habe nie gesagt, dass wir nicht stark sind. Wir haben in der Landesliga unter meinem Vorgänger Wolfgang Wallner schon sehr gut gespielt und es war grundsätzlich eine großartige Vorstellung, die in der Vorsaison geboten wurde. Die Regionalliga ist aber natürlich ein anderer Maßstab und wir haben vor allem gezeigt, dass wir konditionell sehr gut beisammen sind. Viele Spiele sind sehr eng und werden durch Kleinigkeiten entschieden. Auch das letzte Spiel gegen Allerheiligen hätte anders laufen können. Entscheidend ist meist, wer das erste Tor schießt und dadurch in eine wesentlich bessere Position kommt, weil der Gegner zwangsweise aufmachen muss. Wir spielen vor allem taktisch geschickt. Das ist neben der körperlichen Fitness unser großes Plus. Spielerisch sind wir sicher so stark wie die Union St. Florian. Aber es kommen noch viele Spiele mit den ganz Großen der Regionalliga Mitte auf uns zu. Wir haben einen kleinen Kader und sieben bis acht Positionen können wir nicht adäquat nachbesetzen, falls es zu Sperren oder Verletzungen einzelner Leistungsträger kommen sollte.“

Duell um die Tabellenführung am 8. Oktoberg gegen den GAK?

liga3.at: Auch die weitere Auslosung ist für den Villacher SV günstig. Nach Pasching zu Hause und Leoben und Steyr auswärts geht es in Villach gegen den GAK - das Spiel um die Tabellenführung?

Günther Kronsteiner: „Wenn wir am 8. Oktober gegen den GAK im Heimstadion um die Tabellenführung spielen sollten, wäre das höchst erfreulich und zugleich sehr überraschend. Der GAK ist absoluter Meisterschaftsfavorit. Wenn der GAK nicht Meister werden sollte, dann hat man bei den Grazern sicher vieles falsch gemacht. Die Ceh-Elf spielt absolut souverän, allerdings hat die SG Austria Klagenfurt in Graz gezeigt, wie man spielen muss, um Punkte gegen den GAK zu machen. Im Fußball ist alles möglich und wir freuen uns schon sehr auf diese Partie vor eigenem Publikum, das unsere Mannschaft zahlreich unterstützen wird.“

Konkurrenz durch die Eishockey-Cracks?

liga3.at: Apropos Publikum - ist in Villach Fußball und Eishockey gegenseitig befruchtend oder eher eine Konkurrenz, wenn es um die Zuschauergunst geht?

Günther Kronsteiner: „Fußball und Eishockey konkurrieren in Villach in keiner Weise. Ich denke schon, dass gute Leistungen der Mannschaften Lust machen auch mal in der anderen Sektion vorbeizuschauen. Das ist ganz sicher befruchtend, wenn ein Verein am Rasen und am Eis attraktiven Sport bieten kann“.

"Hartberg ist sicher in unserer Reichweite"

liga3.at: Zurück zum Fußball - der TSV Hartberg ist der nächste Gegner im ÖFB-Samsung Cup - ist ein Aufstieg für den VSV in Reichweite?

Günther Kronsteiner: „Hartberg ist sicher in unserer Reichweite. Entscheidend wird aber, wie in der Regionalliga, sein, ob wir mit unserer stärksten Mannschaft antreten können. Die Mannschaften der Ersten Liga sind natürlich vom Kader her viel breiter aufgestellt. Dabei muss man aber anmerken, dass Peter Hrstic im Rahmen unserer Möglichkeiten ein tolles Team zusammengestellt hat. Wenn wir weiter von Verletzungen verschont bleiben, sehe ich absolut eine Chance, in die nächste Runde aufsteigen zu können.“

liga3.at bedankt sich herzlich für das interessante Gespräch.

von Josef Krainer