Der erste Paukenschlag in dieser Saison ist ertönt! "Ich bin seit gestern Abend nicht mehr Trainer des FC Superfund Pasching", so der nunmehrige Ex-Coach der Paschinger, Erwin Spiegel. "Die Erwartungen von Präsident Nussbaumer waren zu hoch. Für mich war es von Anfang an klar, dass es diese Saison beinhart wird, es ums Überleben geht. Ich bin doch nicht realitätsfremd." Hier die ersten Reaktionen von Erwin Spiegel, der nach dem gestrigen Training entlassen wurde, und von Präsident Helmut Nussbaumer, der sagt: "Es kann morgen schon ein neuer Trainer kommen, aber möglicherweise auch erst nächste Woche." Bis dahin wird 1b-Coach Sandu Bors interimistisch die Mannschaft betreuen.
"Nach dem gestrigen Training hat mich Präsident Helmut Nussbaumer zu einem Vier-Augen-Gespräch zu sich geholt. Ich habe sofort gewusst, was Sache ist, war nicht sonderlich überrascht, dass ich nach dem einstündigen Gespärch Geschichte bin in Pasching", so Erwin Spiegel, der das gute Verhältnis zur Mannschaft hervorhebt: "Wir haben ein Bombentraining gehabt, waren am Sonntag gegen die LASK Juniors die klar bessere Mannschaft. Der Präsident hat die Situation jedoch anders beurteilt. Ich bin mit den Spielern immer gut ausgekommen."
Für Angebote von anderen Klubs ist Erwin Spiegel offen: "Fußball ist meine Leidenschaft - ohne geht ganz einfach nicht. Ich bin nicht wehmütig wegen der Entlassung, sehe mit meinem Alter die Wertigkeiten des Lebens schon ein bisschen anders. Doch ich weiß, dass mir heute am Abend das erste Mal seit langer Zeit fad sein wird, da ich nicht am Platz stehen kann. Daher möchte ich so schnell wie möglich wieder zurück ins Trainergeschäft."
"Ausschlaggebend für die gestrige Entlassung von Erwin Spiegel war die Leistung bei der 0:4-Niederlage gegen die LASK Juniors, die aktuelle Tabellensituation und auch das gestrige Gespräch am Abend, wo mir Erwin Spiegel nicht den Eindruck vermittelte, der Krisenmananger, den wir brauchen, zu sein". nennt Paschings Präsident Helmut Nussbaumer die Gründe für die Trainerentlassung.
Ein Namen für den Neuen auf der Kommandobrücke kann der Präsident noch nicht nennen, doch ein Profil für den neuen Trainer hat Helmut Nussbaumer schon erstellt: "Am besten sollte es ein Mann mit Regionalliga-Erfahrung sein, der zudem die jungen Akademie-Spieler weiterentwickeln kann." Zeitdruck sieht der Präsident keinen gegeben: "In diesen wenigen Tagen könnte der neue Coach nicht viel bis zum Freitagsmatch gegen die KSV Amateure bewegen. Optimal wäre natürlich, wenn wir den Nachfolger schon morgen nennen können, möglicherweise geschieht dies jedoch erst am Samstag oder gar erst kommende Woche. Ich hatte bis dato noch keinen direkten Kontakt mit möglichen Kandidaten, sondern lediglich Telefonkontakte", will Nussbaumer noch etwas Zeit gewinnen, "um mit mehreren Optionen sprechen zu können."
Bis ein Nachfolger gefunden ist, wird 1b-Coach Sandu Bors die Mannschafft coachen. "Sandu Bors ist jedoch wirklich nur eine Interims-Lösung, da er zugleich auch weiterhin das Training der "Zweiten" leiten wird. Dies kann somit keine Dauerlösung sein, soll sich der junge Trainer weiterhin auf die 1b konzentrieren", schließt Nussbaumer einen Nachfolger aus den eigenen Reihen definitiv aus.
von Marco Wolfsberger