Zum Abschluss des zehnten Spieltages stand in der Regionalliga Mitte am Sonntagnachmittag noch ein Nachbarschaftsduell auf dem Programm. Im Innviertel-Derby trafen die Jungen Wikinger der SV Ried auf die Union Gurten. Die Ausgangslage vor dem Spiel sprach klar für die routinierten Gäste, doch der Vizemeister der Vorsaison tat sich vor allem spielerisch schwer gegen den Tabellenvorletzten. Trotzdem gingen die Gäste am Ende aufgrund einer starken Defensivleistung als Sieger vom Platz. Felix Seiwald erzielte bereits in der fünften Spielminute das Goldtor für die Madritsch-Elf – Endstand 1:0 für Gurten.
Felix Seiwald erzielte den entscheidenden Treffer
Vor einigen Wochen traf die Union Gurten im ÖFB-Cup auf Bundesligist Ried. Damals musste sich die Elf rund um Kapitän Thomas Reiter knapp mit 0:1 geschlagen geben. Am Sonntagnachmittag ergab sich für die Gurtener nun die Möglichkeit, es gegen die Zweitvertretung der SV Ried besser zu machen. Im Bundesligastadion der Rieder erwischten die Madritsch-Schützlinge auch einen optimalen Start.
Bereits in der fünften Spielminute kam es zur entscheidenden Szene in diesem Innviertel-Derby. Eine Ecke von der linken Seite brachten die Gäste scharf in Richtung kurzer Pfosten. Tobias Schott stieg am höchsten und verlängerte den Ball auf die zweite Stange. Dort stand Felix Seiwald völlig frei und hatte wenig Mühe aus kurzer Distanz den Ball zum 1:0 über die Linie zu drücken. Die Defensive rund um Thomas Reiter ließ nichts zu
In der Folge sahen die 450 Zuschauer ein umkämpftes Spiel ohne die großen Torraumszenen. Nach rund zehn Minuten versuchten es die Gäste wieder einmal, doch der Versuch verfehlte das Tor. Ansonsten standen beide Defensiven sehr sicher und das Mittel der Wahl waren auf beiden Seiten Distanzschüsse. Doch immer wieder war ein Abwehrbein dazwischen. Erst in der 31. Spielminute musste ein Tormann erstmals eingreifen. Ex-Gurten Tormann Felix Wimmer konnte einen Abschluss seiner ehemaligen Kollegen mit den Fäusten klären. Nur zwei Minuten später war Wimmer erneut gefordert, doch auch den Abschluss von Michael Oberwinkler parierte er souverän. Abgesehen von diesen Versuchen tat sich wenig, deshalb blieb es bis zur Pause beim knappen 1:0 für den Favoriten.
Auch im zweiten Durchgang änderte sich wenig am Spielgeschehen. Beide Mannschaften hatten große Probleme zu Chancen zu kommen. Wenn es Abschlüsse gab, dann nach Standards oder aus der Ferne. Vor allem die zurückliegenden Rieder fanden kein Rezept gegen die kompakte Defensive der Gurtener. Erst in der 65. Minute musste Elias Jagereder im Tor erstmals eingreifen. Der Kullerball aus 20 Metern war aber kein Problem. So plätscherte das Spiel in Richtung Schlussphase. Felix Wimmer traf auf seine Ex-Kollegen
Aber auch in den letzten zehn Minuten stand der Defensivverbund des Vizemeisters bombensicher. Es war klar zu sehen, warum die Gurtener in den letzten Jahren immer wieder die beste Defensive der Liga stellten. Die jungen Rieder hingegen verfügen in dieser Saison nur über die zweitschwächste Offensive, auch diese Mängel der Thallinger-Elf wurden einmal mehr sichtbar. Bis zum Schlusspfiff ließen Reiter und Co. nichts anbrennen und verwalteten den knappen Vorsprung gekonnt. Dank einer Standardsituation feierten die Gurtener also einen 1:0-Derbysieg gegen die Jungen Wikinger.
Aufgrund des Unentschiedens zwischen Kalsdorf und den LASK Amateuren sind die Gurtener nun wieder dran an der Tabellenspitze. Mit 20 Punkten liegen sie nur vier Punkte hinter Platz eins auf Rang vier. Die Zweitvertretung der SV Ried hingegen kommt weiter nicht vom Fleck. Nach zehn Runden haben sie erst vier Zähler gesammelt und liegen auf dem vorletzten Platz.
Sebastian Dietrich (Sportlicher Leiter Union Gurten): „Heute hatten wir mit Sicherheit nicht unseren allerbesten Tag. Defensiv waren wir aber kompakt und ließen wenig zu. Bis auf ein paar Weitschüsse hatte Ried über 90 Minuten keine Chancen. Im eigenen Ballbesitz waren wir oft zu hektisch und spielten unsere Umschaltmomente nicht ordentlich fertig. Daher blieb es auch bis zum Schluss spannend. Der Derbysieg ist natürlich etwas Schönes, rückt aber für uns heute etwas in den Hintergrund. Einer unserer Jungs zog sich mit hoher Wahrscheinlichkeit eine schwere Knieverletzung zu.“
Fotos: Schröckelsberger