Nach einer ereignisreichen Sommerpause, in der lange unklar war, wie viele und vor allem welche Vereine in der kommenden Saison in der Regionalliga Ost an den Start gehen würden, begann am vergangenen Wochenende endlich die Spielzeit 2025/2026. Neben den erwarteten Favoritensiegen gab es auch einige Überraschungen. Besonders die Aufsteiger präsentierten sich bei ihren Debüts in der dritten Liga sehr überzeugend. Die Titelanwärter FC Marchfeld Donauauen und die SG Kremser SC/Rehberg KM I starteten ihrerseits eindrucksvoll in die Saison.

"Nach den ersten 15 Minuten war mein erster Gedanke, dass das heute in einem Debakel enden könnte." In der Anfangsviertelstunde sah laut FC Marchfeld-Sportchef Ernst Baumeister wenig nach einem erfolgreichen Saisonauftakt aus. 2. Liga-Absteiger SV Horn spielte den Tabellendritten der vergangenen Saison regelrecht an die Wand. "Die (SV Horn, Anm.) hatten ein Tempo, das wirklich beeindruckend war", zeigte sich Baumeister beeindruckt. Noch beeindruckter jedoch von der Reaktion seiner Mannschaft, die sich wie schon zuletzt beim 6:1 gegen Jennersdorf im ÖFB-Cup im Angriff flexibel zeigte. Überragender Mann in einem starken Kollektiv ist untypischerweise aber ein Rechtsverteidiger: Markus Nowotny, der nach einem Tor und Assist im Cup-Duell, diesmal gleich drei Vorlagen folgen ließ. Schlussendlich sei man froh gewesen, die Horner bereits zu Beginn der Saison zu Gast gehabt zu haben, denn "wenn die einmal Fahrt aufgenommen haben und eingespielt sind, wird es gegen sie richtig schwer", vermutet Baumeister.
Hier gehts zum Spielbericht: FC Marchfeld Donauauen bezwingt den SV Horn in hochklassiger Auftaktpartie
Die SG Kremser SC/Rehberg KM I ließ hingegen im Burgenland beim SC Neusiedl so richtig ihre Muskeln spielen. Die Mission "Titel" wurde also erfolgreich gestartet, Mann des Spiels war der 21-jährige Felix Nachbagauer mit einem Doppelpack. Trotz einer überzeugenden Vorstellung war man im Lager der Niederösterreicher aber nicht restlos zufrieden. "Obwohl wir 4 Tore gemacht haben, bin ich aber mit der Chancenauswertung nicht zufrieden", sah Krems-Trainer Jochen Fallmann noch Spielraum für Verbesserungen. Trotzdem ließ man gleich zum Auftakt keine Zweifel aufkommen, dass man auch am Ende der Saison an jenem Platz stehen wolle, den man nach Runde 1 inne hat - nämlich der Tabellenspitze.
Hier geht's zum Spielbericht: Kremser SC dominiert SC Neusiedl am See zum Auftakt
Der SC Retz durfte sich zur Rückkehr in der Regionalliga gleich über Volksfeststimmung am Sportplatz Retz freuen. Zu Gast hatte die Mannschaft von Trainer Andreas Haller vor 1.300 Zuschauern den Wiener Sport-Club und am Ende durfte man sich dank einer starken zweiten Halbzeit über einen Zähler zum Saisonauftakt freuen. Anders die Wiener, die nach "dominanten 60-70 Minuten, leider das zweite und dritte Tor verabsäumten", wie WSC-Trainer Robert Weinstabl feststellen musste. Er sah aber bei weitem nicht alles schlecht: "Mit der Art und Weise, wie wir über weite Strecken des Spiels aufgetreten sind, bin ich jedoch nicht unzufrieden. Darauf können wir aufbauen“, konnte man trotz verpassten Sieges Positives mitnehmen.
Hier geht's zum Spielbericht: SC Retz erkämpft sich Punkt gegen Wiener Sport-Club

Der Retzer Sportplatz war zur Saisoneröffnung bis auf den letzten Platz gefüllt
Positives mitnehmen kann nach der 1. Runde auch der SC/ESV Parndorf nach einem 1:1 im Burgenland-Derby gegen den SV Klöcher Bau Oberwart, sowie der SV Donau der die Saison 2025/26 mit einem 2:2 beim letztjährigen Meister SR Donaufeld eröffnete. "Vor dem Match hätten wir den Punkt genommen und auch nach dem Match sind wir sehr zufrieden", bilanzierte Parndorf-Trainer Paul Hafner nach dem Punktgewinn zufrieden. Kurios: Die Partie musste nach etwa einer Viertelstunde für 20 Minuten wegen Starkregens unterbrochen werden.
Hier geht's zum Spielbericht: Burgenland-Derby zwischen SV Oberwart und SC/ESV Parndorf bringt Auftaktremis
In Wien war Aufsteiger SV Donau beim SR Donaufeld einem Sieg in der Schlussphase sogar näher, musste spät den Ausgleich durch Marvin Schuster (86.) hinnehmen, nachdem man schon zur Pause mit 1:0 in Führung gelegen hatte. "Ich freue mich sehr über den Auftritt der Mannschaft. Die Jungs haben genau das umgesetzt, was ihnen der Trainer mit auf den Weg gegeben hat", hatte Donau-Obmann Nermin Jusic trotzdem allen Grund zu jubeln.
Hier geht's zum Spielbericht: Aufsteiger SV Donau bringt Meister SR Donaufeld an Rand einer Niederlage
Der SV Sparkasse Leobendorf durfte sich indes über eine Fortsetzung des Aufwärtstrends, der sich bereits in den vorangegangenen Testspielen abgezeichnet hatte, freuen. Dank eines Doppelpacks von Manuel Botic sicherten sich die Weinviertler gegen den von Toni Polster betreuten SC Wiener Viktoria drei Zähler. "Besonders in der ersten Halbzeit haben wir uns viele Chancen herausgespielt und das Spiel klar dominiert", zeigte sich Leobendorf-Sektionsleiter Patrik Batoha mit dem Gezeigten zufrieden. Die letzte, sehr schwierige Saison wolle man möglichst schnell vergessen machen.
Hier geht's zum Spielbericht: SV Leobendorf feiert Auftaktsieg gegen SC Wiener Viktoria
Den Auftakterfolg erst ganz spät fixiert hat die Sportunion Mauer. Simon Radostits gelang gegen den FavAC zwei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit das Goldtor für die Mannen von Trainer Florian Sattler, der in seine erste volle Saison bei Mauer geht: "Wir wussten, was auf uns zukommt. Uns war klar, dass wir die Partie nur über eine gute Restverteidigung gewinnen können, da sie klar auf Konter ausgerichtet waren." Insgesamt freue man sich über einen super Start in die Saison, die diese Woche mit dem Gastspiel beim Wiener Sport-Club weitergeht.
Hier geht's zum Spielbericht: Sportunion Mauer bezwingt FavAC dank Tor im Finish
Fotos: Kremser SC, SC Retz
MW