Die spektakulärste Änderung beim FK Austria Wien war wohl die Bestellung des Trainers der Amateure, Ivica Vastic, zum Trainer der Kampfmannschaft. Mit Herbert Gager wurde ein weiteres junges „Urgestein" des österreichischen Fußballs zum Trainer der Amateure bestellt. Gager trainierte bisher die AKA 18 der Austria und wird nun die Arbeit von Ivica Vastic bei den Amateuren fortsetzen. Unterhaus.at bat den neuen Trainer des Regionalligisten zum Interview.
Der Tabellenplatz der FK Austria Wien Amateure in der Regionalliga Ost ist ja nicht berauschend – der große Gegner Rapid liegt mit den Amateuren auf Platz drei, die Austria ist nur an neunter Stelle zu finden. Welche Ziele hat sich nun Herbert Gager als neuer Trainer gesteckt ? „Mit den Amateuren starten wir am 16. Jänner in die Vorbereitung auf die Rückrunde der Regionalliga Ost. Bei den Amateuren ist das wichtigste Ziel die Spieler weiterzuentwickeln – mit der Mannschaft insgesamt weiter nach vorne zu kommen ist natürlich auch ein Ziel, aber nicht das primäre. Die jungen Spieler weiterzubringen und deren spielerische und taktische Leistungen zu verbessern ist das Wichtigste. Wir werden uns natürlich in einigen Testspielen auf die neue Saison vorbereiten". Herbert Gager hatte ja zu Beginn seiner aktiven Karriere durchaus Berührungspunkte zu Rapid. 1988/89 bestritt er vierzehn Bundesligaspiele für Rapid. Den Großteil seiner Einsätze absolvierte er allerdings für Admira Wacker von 1994 bis 1996 (81 Spiele) und für Austria Wien 1996 bis 1998 mit 68 Spielen.
Ein heiß diskutiertes Thema in unserer Leserschaft und natürlich auch in den Regionalligen Österreichs ist die zum Teil heftig kritisierte „Hilfestellung" von Spielern der Kampfmannschaft die bei den Amateuren eingesetzt werden. Herbert Gager dazu: „Dieser Kritikpunkt kommt ja immer wieder – ich bin aber nicht der Meinung, dass das wirklich ein Problem ist. Die Regeln und Statuten erlauben eben den Einsatz und wenn ein Spieler spielberechtigt ist müssen das alle akzeptieren. Natürlich wird es Spiele geben wo mehr Spieler von der Kampfmannschaft zum Einsatz kommen und Spiele in denen das weniger der Fall ist. Jeder Trainer sollte sicher aber auf seine Mannschaft konzentrieren und manchmal ist es gar kein Nachteil für den Gegner, wenn viele Spieler von der Kampfmannschaft eingesetzt werden. Gerade die Spieler bringen, meiner Erfahrung nach, oft nicht die Leistung, die man von ihnen erwarten kann. Da kann es durchaus auch einen Vorteil für die, zumindest am Papier, schwächere Mannschaft geben. Es ist ja ganz wichtig, dass Spieler die in der Kampfmannschaft nur selten zum Einsatz kommen die Gelegenheit erhalten, bei den Amateuren zu spielen. Für die Spielpraxis dieser Spieler wäre es fatal, wenn man die nicht bei den Amateuren einsetzen könnte."
Große Kaderänderungen sind bei der Austria sicher nicht zu erwarten. Herbert Gager: „Der Kader steht bei uns – die Planung ist auf das ganze Jahr abgestimmt. Wenn sich jemand verändern möchte, was ich nicht annehme, kann man natürlich darüber reden. Es könnte natürlich noch etwas bis 31. Jänner passieren, aber von uns aus ist da nichts vorgesehen. Es wird aber ganz sicher der eine oder andere Spieler von meiner U18 in den Kader der Amateure aufgenommen werden – also weitere talentierte Spieler kommen dazu. Das ist der Weg den wir auch in Zukunft weiter verfolgen wollen."
Unterhaus.at bedankt sich für das interessante Gespräch.
von Redaktion
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