In der 21. Runde der Regionalliga Ost kam es zu einem Duell zwischen zwei Vereinen aus dem unteren Tabellendrittel. Der ASV Siegendorf 1930 empfing in einer umkämpften Partie den SC Wiener Viktoria. Nach einer Führung durch Dominik Rotter für die Wiener Viktoria schafften die Siegendorf erst in der 3. Minute der Nachspielzeit in Hälfte zwei den Ausgleich und holten so ein spätes Last-Minute-1:1 vor rund 250 Zuschauern.
In der ersten halben Stunde sind es die Siegendorfer, die mächtig Druck auf die Hintermannschaft der Wiener ausüben. Zwei Top-Chancen, inklusive wunderbarer Paraden vom Viktoria-Goalie Mathias Sadilek. Trotz der starken Anfangsphase der Heimmannschaft sind es dennoch die Gäste, die in Führung gehen. In der 30. Minute erzielt Dominik Rotter das 1:0 für die Mannschaft von Trainer Toni Polster. Nach einem Abwehrfehler in der Hintermannschaft von Siegendorf kommt Rotter zum Handkuss, schießt, doch der Ball wird vom Torwart pariert, allerdings wiederum direkt vor die Beine von Rotter. Beim zweiten Versuch trifft er und erzielt seinen achten Saisontreffer. Die Siegendorfer lassen sich nicht lange beirren und beharren in der 33. und in der 43. Spielminute auf den Ausgleich, dieser bleibt allerdings vorerst aus. Kurz vor Pausenpfiff haben die Wiener noch eine Chance, die ungenützt bleibt. Das Spiel verabschiedet sich mit einem 0:1-Pausenstand in die Kabinen.
Die zweite Halbzeit startet ähnlich wie die erste. Der ASV Siegendorf ist zunächst dominant, doch die Wiener kommen ebenfalls vermehrt zu Chancen. Siegendorf riskiert zunehmend und lässt den Wienern dadurch mehr Raum in der Defensive. Erfolgreich kann die Viktoria diese Möglichkeit dennoch nicht umsetzen. Nach weiteren zahlreichen Möglichkeiten auf beiden Seiten, dauert es bis zur 90+3. Minute. Attah Junior erlöst seine Mannschaft und gleicht aus. Von der linken Seite kommt ein hoher Ball in den Sechzehner, dieser wird verlängert und landet nach einem Abpraller vor den Beinen von Attah, der erfolgreich abstauben kann. Es steht 1:1. Im Nachhinein soll sich nichts mehr tun. Siegendorf rettet den Punkt, obwohl angesichts der ersten Hälfte mehr drinnen gewesen wäre, für die Wiener Viktoria ein bitterer Abend, aufgrund des späten Gegentreffers.
In der Tabelle liegen die Siegendorfer auf dem 14. Platz, fünf Punkte vor Tabellenschlusslicht Mauerwerk, während die Wiener Viktoria auf dem 11. Rang weiterhin drei Zähler entfernt liegt.
Karl Terdy (Sportlicher Leiter ASV Siegendorf):
„Also, ich finde, es war trotzdem ein gutes Spiel. Wir haben am Ende noch den Ausgleich gemacht. In der ersten Halbzeit waren wir die klar bessere Mannschaft, haben das Spiel bestimmt und zwei richtig große Chancen gehabt – leider ist nix reingegangen. Dann ist das 0:1 passiert, nach einem Abwehrfehler… das hätte echt nicht passieren dürfen. Aber wir haben großen Einsatz gezeigt, viel Willen – und uns das Unentschieden wirklich erarbeitet. Insgesamt war’s ein gutes Spiel – hohes Tempo, von beiden Seiten. Und am Ende war das Unentschieden schon gerecht, würde ich sagen. Immerhin: wir haben nicht verloren, das war wichtig. Von der Moral her: wir haben ja schon letzte Woche in Traiskirchen einen Rückstand aufgeholt – da war die Moral schon stark. Und heute, finde ich, sind wir nochmal einen Schritt weitergegangen. Spielerisch war’s auch eine Steigerung im Vergleich zur Vorwoche. Ich glaube, da ist noch einiges drin.“
Toni Polster (Trainer SC Wiener Viktoria):
„Also, in der ersten Halbzeit war Siegendorf klar besser, da brauchen wir nicht reden. Aber in der zweiten Halbzeit waren wir dann richtig stark. Und wenn man die zweite Halbzeit hernimmt, hätten wir das Spiel eigentlich für uns entscheiden müssen. Aber wenn du die Tore nicht machst, ist klar – dann bleibt der Gegner im Spiel. Und ehrlich gesagt: das war eine klare Fehlentscheidung vom Schiedsrichter. Da muss man ehrlich sein. Der Schiri ist ja gar nicht ausgewichen, er ist angeschossen worden direkt vorm Tor – und dadurch hätte es ganz klar Freistoß für uns geben müssen. Stattdessen kriegen wir das Gegentor – und das auch noch so spät. Aber wir dürfen nicht nur auf den Schiri zeigen. Wir müssen uns da auch an der eigenen Nase nehmen. Wir hatten so viele Chancen in der zweiten Halbzeit und haben es einfach nicht geschafft, das Tor zu machen. Jetzt müssen wir schauen, wie wir uns fürs nächste Spiel gegen Traiskirchen aufstellen – weil wir drei Gesperrte haben. Das wird nicht einfach.“