Der SC Schwaz hat sich als Spitzenteam in der Regionalliga West etabliert. Eine Schwazer Institution als Kicker ist Kapitän Tobias Vogler. Ligaportal.at Tirol widmet die folgenden Wochen vor Beginn der Frühjahrsmeisterschaft den Tiroler Fußballspielern. Tobias Vogler macht für den SC Schwaz den Interviewauftakt in der RLW.
Tobias Vogler: „Wir blicken sehr optimistisch auf die Frühjahrsrunden der Meisterschaft. Sehr intensives Training und echte Verstärkungen für unsere Mannschaft in der Transferzeit lassen einiges erwarten. In den Vorbereitungsspielen sind uns viele Tore gelungen, gegen die Bayern Amateure – die ja alles andere als Amateure sind – haben wir uns mit einer 0:2 Niederlage sehr gut gehalten. Wir hatten und haben das Glück dass großartige Trainer unser Team geformt haben. Natürlich sind Martin Hofbauer und Stefan Höller zwei sehr unterschiedliche Charaktere – aber beide sind absolute Top-Trainer. Der größte Unterschied ist eigentlich, dass wir uns bei Stefan Höller wesentlich mehr mit Fragen der Spielsysteme beschäftigen. Jeder Trainer hat seine eigenen Ideen – aber daraus kann man als Mannschaft sehr viel lernen!“
Tobias Vogler: „Wir haben mit Platz vier eine ganz ausgezeichnete Tabellenposition inne. Aber die Ziele sind natürlich noch etwas höher ausgerichtet. Die Top-2 sind zwar, realistisch gesehen, nicht mehr zu erreichen – Platz drei ist aber sicherlich noch machbar. Auf alle Fälle wollen wir ganz oben mitspielen und natürlich schielen auch wir schon auf die große Ligareform. Die Qualität unserer Mannschaft reicht, meiner Meinung nach, sicherlich auch für die geplante 16er Liga unter der Bundesliga!“
Tobias Vogler: „Grundsätzlich begrüße ich die Ligareform. Einige Details kann man aber jetzt noch schwer abschätzen. Vor allem die Kosten für österreichweite Reisen der Teams in der geplanten neuen 1. Liga. Für ein „Regionalligateam“ aus Tirol immer wieder nach Wien zu reisen kann schon zu einer gefährlichen Kostenbelastung werden. Nicht einverstanden bin ich mit der nicht wirklich mutigen Aufstockung der Bundesliga auf zwölf Vereine. Sechzehn Vereine wären besser, ich bin kein Freund der Play-Off Systeme. Es ist wohl kein Zufall, dass alle großen Ligen Europas den normalen Meisterschaftsmodus mit Hin- und Rückspiel betreiben. Grundsätzlich ist es aber notwendig aufzustocken bevor die Meisterschaft ganz oben noch langweiliger wird. Ich sehe aber schon eine Entwicklung nach oben. Ganz wichtig wenn Teams wie Altach oder Sturm Graz um den Titel mitmischen.“
Tobias Vogler: „In unserer Liga ist es wohl klar – Grödig und Anif werden sich den Titel ausmachen. In der Bundesliga halte ich Sturm Graz ganz fest die Daumen – das wäre auch enorm wichtig um für Abwechslung zu sorgen. Für das Nationalteam ist die WM Qualifikation wohl nur mehr ein Wunschdenken – realistisch gesehen wird sich das nicht mehr ausgehen!“
Tobias Vogler: „Das Gerede um die sogenannte „Tradition“ im Fußball finde ich ziemlich fragwürdig. Auch die sogenannten Traditionsvereine hatten viel Geld zur Verfügung um die Tradition mit entsprechenden Erfolgen zu untermauern. Irgendwann haben alle einmal angefangen und ich sehe eigentlich eine ganz andere Qualität. Die Fans wollen guten Fußball sehen – ob der nun mit „Tradition“ untermauert ist, ist zweitrangig. Ich bin ein Fan von Leipzig weil das Team einfach tollen Fußball spielt. Klar – das Budget ist groß – aber auch die Bayern und Dortmund sind nicht gerade „arm“. Um international mithalten zu können braucht es die finanziellen Mittel. Das Marketing von Bayern oder Dortmund ist perfekt – aber ohne entsprechendes Budget sind internationale Erfolge einfach nicht realisierbar."
Tobias Vogler: „Natürlich ist es ein Traum für jeden jungen Spieler bei den Bayern zu spielen. Ab der U13 sind dort Trainerprofis am Werk und das schafft natürlich eine tolle Basis für jeden Spieler. Trotzdem würde ich nicht sofort alles auf eine Karte setzen. Bei den Bayern oder einem anderen großen Verein als jugendlicher Spieler Fuß zu fassen, ist extrem schwer. Ich bin sozusagen den Tiroler Ausbildungsweg gegangen und bin dem Team von Schwaz immer treu geblieben. Fußballträume sind die eine Sache, der aber wesentlich wichtigere Part ist die Kameradschaft und der Spaß am Fußballspiel. Das kann man aber zum Beispiel auch beim SC Schwaz erleben!“