TSV St. Johann kennt kein Erbarmen mit Sorgenkind FC Hard

Der FC Hard ist das große Sorgenkind der Regionalliga West. Nachdem sich die Elf von Coach Oliver Schnellrieder mit sechs Spielen ohne Pleite großartig in die Winterpause verabschiedet hat, ist sie immer noch nicht aus dem Winterschlaf aufgewacht. Aus sechs Partien holten die Vorarlberger nur zwei Punkte und rutschten mit jedem Misserfolg weiter ab. Im Abstiegskampf ist man längst angekommen, doch der TSV St. Johann, quasi der absolute Gegenentwurf als Seriensieger des Frühjahrs, kannte gestern kein Erbarmen und krallte sich die drei Punkte. Die Aigner-Elf bleibt Vierter, vor allem aber an den Dornbirnern dran. Die Harder stehen als Zwölfte direkt vor dem Abgrund.

Torlose erste Halbzeit

Auf dem nicht ganz einfach zu bespielenden Geläuf im Harder Waldstadion finden nach einer Phase des Belauerns und Beschnupperns die Gäste die erste gute Möglichkeit vor, in Führung zu gehen, doch FC-Keeper Dominik Lampert stellt sich nach knapp 20 Minuten Benjamin Ajibade in den Weg. Nach einer halben Stunde dann die nächste hochprozentige Torchance der Pongauer Gäste, aber die Tormusik kann man sich noch sparen! Einmal kann Dominik Lampert außerdem einen eigenen Ausrutscher gerade noch vor Angreifer Mario Krimbacher und der Torlinie korrigieren. Die St. Johanner machen in den ersten 45 Minuten also nichts aus ihrem Übergewicht.

Pertl erlöst Favoriten

Gleich nach Anpfiff der zweiten Spielhälfte kommen dann die Hausherren zur ersten Großchance, lassen aber die für eine Überraschung nötige Effektivität vermissen. Dies wird sofort bestraft. In der 52. Minute verlängert Benjamin Ajibade einen Beran-Corner genau vor die einschussbereiten Beine Thomas Pertls und der Abwehrmann lässt endlich die Tormusik ertönen - 0:1! Roman Hupf vergibt danach eine vielversprechende Möglichkeit auf die Entscheidung. Dieses Versäumnis rächt sich beinahe in der Schlussphase, als der FC Hard noch eine Top-Gelegenheit vorfindet, aber über das Ziel feuert. Die favorisierten Gäste gewinnen also knapp, aber doch.

Stimme zum Spiel:

Franz Aigner, Trainer TSV St. Johann:

"Es war heute auf dem tiefen Boden sehr schwer. Wir waren von Beginn an die bessere Mannschaft, haben es aber verabsäumt, das zweite Tor zu machen. So hatten die Harder am Ende noch eine große Ausgleichschance. Unser Sieg ist aber verdient. Der Mannschaft ist ein Pauschallob auszusprechen. Ich will da auch gar keinen herausheben. Ich bin heute zudem sehr froh, dass sich keiner wehgetan hat. Das ist wichtiger als der Sieg. Hard hat sehr hart und unfair gespielt. Ich bin zwar nächstes Jahr selber nicht mehr Trainer in der Westliga, aber ich hoffe, dass auch die Harder nicht mehr dabei sind. Ich hoffe, sie steigen ab. Der Trainer ist in Ordnung, aber der Rest nicht."

Geschrieben von Lukas Kollnberger