Der Auftakt der 24. Runde brachte gleich das Duell der beiden stärksten Teams der Rückrunde. Der TSV St. Johann und die WSG Wattens standen sich als 2016 noch ungeschlagene Mannschaften gegenüber. Der Tabellenführer hat zudem eine imposante Serie an Spielen ohne Gegentore zu verteidigen. In St. Johann geriet diese Torsperre heftig in Gefahr, doch eine bärenstarke Innenverteidigung und ein bestens aufgelegter Ferdinand Oswald verhinderten den Einschlag im eigenen Kasten. Den frühen Führungstreffer brachte die Silberberger-Elf mit etwas Bauchweh über die Zeit. Die Hausherren mussten daher die erste Niederlage seit langer Zeit hinnehmen. Sie bleiben Vierter der Regionalliga West.
Das Spiel beginnt praktisch mit der Führung der Gäste. Nach einem Ballgewinn schalten die Tiroler flott um. Ein Verteidiger der Hausherren verschätzt sich, Hector Nunez Segovia bedient Marcel Schreter und der Routinier schließt im 1 gegen 1 clever ab. Die große Ausgleichschance folgt nach rund 20 Minuten. Benjamin Ajibade wird großartig auf die Reise geschickt. Alleine vor Keeper Ferdinand Oswald verzieht er knapp. Wenig später haben die Gäste das 2:0 am Kopf und Fuß, doch sowohl Nunez als auch Benjamin Pranter scheitern nach Standards am hervorragend parierenden Tommy Plainer im Gehäuse der Pongauer.
Nach der Pause nimmt der Druck der St. Johanner zusehends zu. Wattens ist offensiv nun nicht mehr existent, sorgt für wenig Ballbesitzphasen zwecks Verschnaufen und muss sich so permanent den Angriffen der Salzburger erwehren. Angeführt vom starken Abwehrzentrum Steinlechner-Wildauer-Mansour schlägt man sich dabei recht ordentlich, doch die Aigner-Elf kommt zu ein paar aussichtsreichen Einschussgelegenheiten. Erneut ist es Benjamin Ajibade, der die größte Chance vergibt. Wattens-Keeper Oswald bleibt Sieger. Auch Halbchancen von Mario Krimbacher und Ajibade bringen nichts ein. Nachdem Christian Gebauer in der 85. Minute mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wird, schaut die Silberberger-Truppe endgültig nur mehr auf die Uhr. Mit vereinten Kräften zittert man den schon beim Start herausgefahrenen Vorsprung aber über die Ziellinie. Seit sieben Ligaspielen ist man ohne Gegentreffer.
Franz Aigner, Trainer TSV St. Johann:
"Schade! Wir haben die ersten fünf Minuten verschlafen, danach aber den Kampf voll angenommen. In der zweiten Halbzeit haben nur wir gespielt, Wattens hatte keine Torchance mehr. Die Möglichkeiten auf den Ausgleich wären da gewesen. Ein Punkt wäre auf alle Fälle verdient gewesen. Wattens hat in den letzten Minuten mit allen Spielern am und im Sechzehner verteidigt und den Ball nur mehr ins Out geschossen. Ich denke, nicht viele Teams in dieser Liga können Wattens so hineindrängen. Wir waren so gut, dass sie keine Konter fahren konnten. Ich bin daher auf alle Fälle zufrieden. Kein Vorwurf an die Mannschaft! Sie hat alles gegeben."
Thomas Silberberger, Trainer WSG Wattens:
"Es war sehr schwer. St. Johann hat nur hohe Bälle gespielt. Wir waren darauf vorbereitet und haben mit drei großen Innenverteidigern reagiert. In der ersten Halbzeit haben wir verabsäumt, das 2:0 zu erzielen. In den zweiten 45 Minuten hatten wir keine Entlastung mehr, haben wir die Bälle nicht in den eigenen Reihen gehalten, waren da oft auch zu grün hinter den Ohren. St. Johann hat Druck gemacht. Bei den hohen Bällen kann immer etwas passieren. Es war immer gefährlich und spannend bis zum Ende."
Geschrieben von Lukas Kollnberger