Der USK Anif ist wieder in der Spur. Mit einem starken Finish scheint sich die Hofer-Elf doch noch mit der Rückrunde zu versöhnen. Durch einen knappen Auswärtssieg bei den FC Wacker Innsbruck Amateuren beenden die Salzburger die Regionalliga West-Saison als Aufsteiger fix unter den Top-3. Nach einem starken Start der Hausherren, übernehmen die Gäste das Kommando. Beide Teams haben Chancen auf den Sieg. Der berühmte Lucky Punch glückt kurz vor Schluss den Anifern, die damit den zweiten Platz verteidigen. Die Tiroler bleiben Siebenter.
Das Match beginnt quasi mit dem Führungstreffer der Gastgeber. Ein Diagonalpass auf links, ein Querpass, ein Abschluss, Tor! Florian Rieder erzielt das 1:0 in der ersten Minute. Auch danach bleiben die Innsbrucker das bestimmende Team, bis nach zehn Minuten der Druck nachlässt und die Gästeelf besser ins Spiel findet. Die Salzburger schütteln ihre Müdigkeit nach dem Gewinn des Salzburger Cup-Finales ab und erspielen sich eine Fülle an Torchancen, doch Sebastian Pointner hält großartig. Die Tiroler retten den Vorsprung in die Pause und erholen sich dort. Nach Wiederanpfiff lassen die Hausherren vielversprechende Gelegenheiten auf das 2:0 aus, wobei sich Anifs Schlussmann Vladimir Zhilyaev auszeichnen kann. Nach einer Standardsituation sind es in der 57. Minute dann aber die Hofer-Mannen, die ins Schwarze treffen. Bernhard Löw beweist nach einer Standardsituation die Übersicht. Er stellt auf 1:1. In der letzten halben Stunde versuchen beide Mannschaften den entscheidenden Treffer zu landen. Chancen sind auf beiden Seiten vorhanden. Erst in der 88. Minute gelingt jedoch der folgenreiche Schlag. In einem pingpongartigen Gestocher bringt am Ende Lukas Fridrikas den Ball im Tor unter.
Bei den siegreichen Salzburgern ist nach dem aus privaten und beruflichen Gründen erfolgten Rücktritt von Christian Fuchs nicht nur die Position des Obmanns nachzubesetzen. Zahlreiche Abgänge stehen bevor. "Bei uns ist es fast schon normal, dass sich viel tut. Wir sind da wie eine Amateurmannschaft. Wir bekommen junge Spieler aus der Akademie, verlieren aber auch welche an die Konkurrenz. Heuer wird es wieder ein größerer Umbruch", lässt sich Anifs Coach Thomas Hofer nicht aus der Ruhe bringen. Fix ist: Bernhard Löw wechselt zum SV Seekirchen, Alexander Peter geht nach Bergheim, Michael Switil kehrt zum FC Liefering zurück und Tobias Kern beendet seine Karriere. Das Ziel von Siegtorschütze Lukas Fridrikas ist noch unklar. Hinter weiteren Spielern, wie zum Beispiel Marco Oberst, der im Falle eines Auslandsstipendiums das Weite sucht, stehen Fragezeichen. Als erste Zugänge stehen Eugendorfs Nr. 10 Manuel Krainz, Bergheims Edeltechniker Michael Prötsch und der junge Tormann Jakob Zankl aus Kuchl fest.
Thomas Grumser, Trainer FC Wacker Innsbruck Amateure:
"Wir haben sofort gut ins Spiel gefunden, hatten nach der frühen Führung auch Chancen auf das 2:0. Je länger die erste Halbzeit gedauert hat, desto besser ist Anif geworden. Sie hatten viele Chancen. Unser Tormann war sehr stark. Mit Glück konnten wir die Führung in die Pause retten. Wir haben dann Umstellungen vorgenommen und das Spiel wieder unter Kontrolle gebracht. Neuerlich hatten wir Möglichkeiten auf den zweiten Treffer. Aus dem Nichts ist dann aber das 1:1 gefallen. Danach war Anif sehr gut. Beide Teams haben auf Sieg gespielt. Der Lucky Punch ist den Anifern gelungen. Über 90 Minuten betrachtet, geht das Ergebnis in Ordnung. Vom Spielverlauf her ist die Niederlage jedoch unglücklich."
Thomas Hofer, Trainer USK Anif:
"Wir sind zu Beginn überrascht worden. In den ersten zehn Minuten haben wir auch die Müdigkeit aus dem Cup-Finale gemerkt. Wacker war spielbestimmend. Danach haben wir die Partie aber gut in den Griff bekommen. Wir haben vier, fünf Hochkaräter vergeben. Der Tormann war sensationell. Waren wir in der ersten Halbzeit klar besser, verlief die zweite dann ausgeglichener. Wacker hat immer wieder Nadelstiche gesetzt. Unser Tormann hat ein, zwei gute Chancen vereitelt. Wir hatten aber ebenfalls gute Möglichkeiten und haben hochverdient ausgeglichen. Beide wollten dann den Sieg. Es hat schon so ausgesehen, als würde das nichts mehr werden, doch dann haben wir spät getroffen. Wenn der Siegtreffer kurz vor Schluss fällt, ist das natürlich glücklich. Über 90 Minuten ist der Sieg aber verdient. Wir sind froh, dass wir jetzt den dritten Platz sicher haben."
Geschrieben von Lukas Kollnberger