Spielberichte

Nervenschlacht und Torspektakel! SV Seekirchen beendet Sieglosigkeit gegen hartnäckige Reichenauer

SV Seekirchen
SVG Reichenau

Der SV Seekirchen kann es noch. Nach zehn Spielen ohne Sieg musste man gegen das Tabellenschlusslicht SVG Reichenau einen vollen Erfolg einfahren. Dieser gelang. Ganze viermal musste man dafür aber in Führung gehen. Dreimal kämpften sich die Tiroler zurück, doch ein Doppelschlag in der Schlussphase ließ die Salzburger Hausherren die Oberhand behalten. Der SVS gewann mit 5:3 und schob sich damit auf den achten Rang vor. Dass man die Regionalliga West noch verlassen muss, ist theoretisch weiter möglich, wenn es fünf Absteiger geben sollte. Selbst in diesem Fall müsste aber am letzten Spieltag alles gegen die Mannen von Miroslav Bojceski laufen.

Reichenau ist nicht abzuschütteln

In einer extrem umkämpften Partie legen die Seekirchener stets vor, doch die Reichenauer sind kaum abzuschütteln. Den Anfang macht in der siebenten Minute Stefan Federer, der einen Elfmeter nach Foul an Thomas Schnöll souverän verwandelt. Danach verpassen die Hausherren die Chance, den Vorsprung auszubauen. Bei einer super Kopfballchance des starken Bernhard Biribauers und bei einer 2 gegen 1-Situation, die schlampig vergeigt wird, verschont man die Gäste, die sich nach einer guten halben Stunde bedanken. Maximilian Plattner trifft nach einem idealen Stangler. Die Seekirchener gehen aber postwendend wieder in Führung. Benjamin Taferner ist nach einem perfekten Federer-Schnittstellenpass erfolgreich. Danach scheitern Bernhard Biribauer und Bernhard Rösslhuber an der Torumrandung. Manuel Gstrein bestraft diese Nachlässigkeit und stellt in der 41. Minute auf 2:2.

Entscheidung fällt in Schlussphase

Lange bleibt es aber nicht beim Gleichstand, denn schon in der 47. Minute köpfelt Bernhard Biribauer das 3:2. Weil aller guten Dinge drei sind, gelingt den Innsbruckern ein weiteres Mal der Ausgleich. Maximilian Plattner erzielt in Minute 66 das 3:3. Nun scheinen die Seekirchener endgültig die Nerven zu verlieren. Es geht hin und her. Die Reichenauer gehen beinahe erstmals in Führung, doch Matthew O'connor-Harold entschärft einen tollen Kopfball. Und so sind es ein viertes Mal die Seekirchener, die sich einen Vorteil erspielen. Benjamin Taferner bleibt cool und schlenzt das Leder in der 81. Minute zum 4:3 in die Maschen. Kurz darauf erhöht Joker Michael Aigner auf 5:3. Das Match ist entschieden. Die großartig kämpfenden Reichenauer sind niedergerungen. Der Abstieg scheint verhindert.

Seekirchen mit einigen Ab- und Zugängen

Dies ist endgültig fix, wenn morgen eine 18er-Liga beschlossen wird. In die neue Saison gehen die Seekirchener so oder so mit einer veränderten Elf. Neo-Trainer Alexander Schriebl wird einige Neuzugänge begrüßen dürfen. Als Abgänge stehen Stefan Federer und Matthew O'connor-Harold (beide Wals-Grünau) und Telat Ünal (Austria Salzburg) fest. Bei Gabriel Kreuzwirth, der wieder nach Oberösterreich zurückkehren wird, Stefan Permanschlager, der zu einer Rückkehr nach Bürmoos tendiert, und Mladen Jutric ist noch nicht fix, wo die Reise hingeht. Mit Bernhard Löw (USK Anif), Christopher Greil (FC Puch) und Peter Pöllhuber (Neusiedl am See) konnten zudem schon drei namhafte Verstärkungen an Land gezogen werden. "Wir werden mit einer schlagkräftigen Mannschaft in die neue Saison gehen", sagt Seekirchens Sportlicher Leiter Mario Lapkalo.

Stimme zum Spiel:

Mario Lapkalo, Sportlicher Leiter SV Seekirchen:

"Wir hatten einen guten Beginn und etliche Chancen. Hinten waren wir einige Male nicht konzentriert genug. So sind die Reichenauer immer wieder zurückgekommen. Nervlich war das Spiel ein Wahnsinn. Beim Stand von 3:3 hat Matthew O'connor einen Kopfball großartig pariert. Dann hat Benjamin Taferner zum Glück die Nerven behalten und den Ball zum 4:3 ins lange Eck geschlenzt. In Summe war es ein verdienter Sieg. Wir hätten uns das Leben viel einfacher machen können. Man muss aber auch anerkennen, dass Reichenau viel Qualität hat. Wenn ein Fixabsteiger so toll dagegenhält und bis zum Schluss Paroli bietet, ist das beeindruckend. Es ist sehr überraschend, dass sie nur 13 Punkte haben."

 

Geschrieben von Lukas Kollnberger