Spielberichte

Kurz vor Halloween: Saures für Radstadt in Tenneck

Im Nachtragsspiel der 7. Runde hat der SV Konkordiahütte-Tenneck überraschend einen Punkt geholt. Das heroisch kämpfende Tabellenschlusslicht trotzte dem hochfavorisierten UFC Radstadt ein 2:2-Remis ab. Während der SVK punktetechnisch mit dem Vorletzten Maishofen gleichzog, übernahmen die Ennspongauer trotz Verlustpunkte vorübergehend die Leaderposition.

Foto: Fussball-Impressionen vom Salzburger Unterhaus (ARCHIVBILD)

 

Radstadt drehte Blitz-Rückstand 

Der Letzte Tenneck erwischte die Radstädter, welche die Tabellenführung anvisiert hatten, auf dem falschen Fuß. In der 5. Spielminute führte eine Türkmen-Seitenverlagerung und eine schöne Einzelaktion von Adnan Celikovic zum frühen 1:0. "Ado ist ins Eins-gegen-Eins gegangen und hat dann super abgeschlossen", beschrieb Tenneck-Coach Patrick Mooslechner die Szene. Lediglich sieben Zeigerumdrehungen später schlugen die Gäste aber schon zurück: Marco Moises brachte den Ball von der Grundlinie ins Zentrum, traf dabei das Schienbein von Pechvogel Fabian Posch, der mit seinem Eigentor auf 1:1 stellte (12.). Die Platzherren ließen sich von diesem Nackenschlag nicht verunsichern und blieben ihrem Matchplan treu. Der lautete: Kompakt verteidigen und nach Balleroberung Nadelstiche setzen. "Das haben die Jungs super eingehalten", sagte Mooslechner, der dennoch in Minute 33 den zweiten Gegentreffer hinnehmen musste. Die Hauptzutaten für das zwischenzeitliche 1:2? Eine Prise individueller Fehler und ein Esslöffel Klasse von Marco Moises. "Ein super Fußballer", fügte Mooslechner neidlos hinzu.

 

Schlusslicht erkämpfte sich Punkt, Radstadt haderte mit Chancenauswertung

Das Bild der Partie änderte sich auch nach der Pause nicht. Radstadt tonangebend, Tenneck stark dagegenhaltend. Mitte der zweiten Halbzeit durften die Tennecker gar den Ausgleichstreffer bejubeln. Nach einem langen Ball und einer unklaren Abwehr von Radstadt-Goalie Stummvoll behauptete Celikovic gegen zwei Verteidiger die Kugel und streichelte sie aus der Drehung zum 2:2 in die Maschen (64.). Im Schlussakt brannten wildgewordene Radstädter noch ihr finales Feuerwerk ab. "In den letzten 20 Minuten war Radstadt klar besser und hatte auch richtig gute Chancen", gestand Mooslechner. Weil aber die SVKler wie die Löwen kämpften und die Gäste ihre Top-Gelegenheiten fast schon fahrlässig liegenließen, blieb's auch nach dem Schlusspfiff beim Gleichstand. "Die Mannschaft ist an bzw. über ihre Grenzen gegangen. Aufgrund der kämpferischen Top-Leistung ein verdienter Punkt", fand Mooslechner. Derweil schmeckte es Sektionsleiter Karl Schatzl überhaupt nicht, dass seine Radstädter unerwartet Federn ließen: "Für uns eine gefühlte Niederlage. Aber wenn man die Chancen nicht macht, passiert's, dass der vermeintliche Favorit gegen eine Mannschaft, die in der Tabelle ganz hinten steht, Punkte lässt."

 

Tenneck macht Fortschritte 

Das Tabellenschlusslicht, das mit Maishofen gleichzog, nun ebenfalls bei vier Saisonpoints hält, hatte in den vergangenen Wochen immer wieder Teilerfolge bejubelt - beispielsweise gegen Hüttschlag zur Pause mit 1:0 geführt und zuletzt gegen Mariapfarr erst in der finalen halben Stunde eine akzeptable 0:3-Niederlage kassiert. "Es geht in die richtige Richtung. Am Anfang der Saison hat die Kraft für 50 Minuten gereicht, mittlerweile reicht sie schon für 70 Minuten", stellte Mooslechner fest. Radstadt, das im David-gegen-Goliath-Duell mit der vollen Punkteausbeute gerechnet hatte, eroberte dennoch die Tabellenspitze und lacht zumindest bis zum Wochenende vom Liga-Thron. "Eine schöne Momentaufnahme, aber auch nur eine Momentaufnahme. In der Tabelle ist es richtig eng. Wenn du zweimal hintereinander nicht gewinnst, kann es sein, dass du gleich zwei, drei Plätze nach hinten rutschst", betonte Schatzl, dessen Kicker im Vergleich zum Jetzt-Zweiten Mühlbach/Hkg. eine Partie mehr auf den Konto haben. Die Nachtragspartie des Aufsteigers (gegen Mariapfarr) steigt erst am 16. November.