Spielberichte

Last-Minute-Remis: Kein Sieger bei Fußballfest Hüttschlag gegen Großarl

Das brandheiße Tal-Derby zwischen dem USV Hüttschlag und dem USV Großarl hat am Samstagnachmittag keinen Sieger hervorgebracht. Nachdem die Gäste aus dem acht Kilometer entfernten Großarl die drei Punkte quasi im Sack gehabt hatten, sorgte Heim-Boy Andreas Rohrmoser in der sechsten Minute der Nachspielzeit doch noch für eine Punkteteilung.

Foto: Fussball-Impressionen vom Salzburger Unterhaus

 

1000 Zuschauer sorgten für ein Fußballfest

Hüttschlag gegen Großarl oder Großarl gegen Hüttschlag ist seit Jahrzehnten ein Zuschauermagnet, das im Salzburger Fußball-Unterhaus seines Gleichen sucht. Auch heute fanden wieder 1000 Besucher den Weg ins Hüttschlager Wasserfallstadion. Die Rahmenbedingungen (Ehrenanstoss von Skispringer Stefan Kraft, große Tombola mit super Preisen) hätten wieder einmal nicht besser sein können. "Ich möchte mich auf diesem Weg bei unseren Gönnern, Sponsoren und Fans bedanken", sagt Hüttschlags spielender "Co", Thomas Kendlbacher.

 

Foto: Fussball-Impressionen vom Salzburger Unterhaus

 

Hüttschlag schlug nach Fehlstart zurück

Dass in der 19. Runde der 1. Klasse Süd der Tabellenzehnte auf den -neunten traf, interessierte die Beteiligten herzlich wenig. Das prestigeträchtige Tal-Derby kennt keine Tabellensituation und Formkurven - das Einzige, was zählt, ist dieser eine Tag X. Und dieser hätte für die Gäste aus Großarl gar nicht besser starten können. Denn in der zweiten Minute nutzte Hannes Hettegger Abstimmungsprobleme der heimischen Hintermannschaft aus und stiefelte zum frühen 0:1 ein. Nachdem Nikolai Toferer eine dicke Chance auf das 0:2 ausgelassen hatte, fanden die Gastgeber besser in die Partie. "In der ersten Halbzeit hatten wir gefühlt zwölf Ecken", sagte Kendlbacher. Fast logisch, dass aus einem Corner schließlich der Ausgleich resultierte: Thomas Kendlbacher selbst war es, der in der 33. Minute per Kopf auf 1:1 stellte.

 

Foto: Fussball-Impressionen vom Salzburger Unterhaus

 

Last-Minute-Remis "fühlt sich wie ein Sieg an"

Weil Hüttschlag im Endspurt der ersten Halbzeit ein folgenschwerer Bock unterlief und Großarls Thomas Rohrmoser aus rund 30 Metern ins verwaiste Tor traf (40.), lag das Momentum nicht nur zur Pause, sondern auch über weite Strecken des zweiten Abschnitts auf Seiten der Gäste. "Wir hatten alles unter Kontrolle", fand Großarl-Trainer Josef Haslwanter. Indes glaubte Kendlbacher nicht mehr daran, dass Hüttschlag hier und heute noch etwas reißen könnte. "Ehrlich gesagt, hat es nicht danach ausgesehen. Ich hab' kein gutes Gefühl gehabt." Kurz vor dem Ende sollte der Fußball, die wohl schönste Nebensache der Welt, Kendlbacher aber eines Besseren belehren. Bruder Manuel, der eigentlich seine Fußballschuhe schon an den Nagel gehängt hatte, sich das Tal-Derby aber nicht entgehen lassen wollte, hebelte mit seiner abgerissenen Flanke ganz Großarl aus, Andreas Rohrmoser stand goldrichtig und nickte aus kurzer Distanz zum 2:2 ein (96.). "Unser kleinster Spieler", hatte Kendlbacher dann doch noch gut lachen. Am Ende war's ein Resultat, mit dem die Hüttschlager nach diesem Spielverlauf gut leben konnten. "Für uns fühlt sich dieses Unentschieden wie ein Sieg an, für Großarl natürlich wie eine Niederlage", so Kendlbacher. Haslwanter meinte: "Wenn du den Ausgleich in der 75. Minute bekommst, ist's okay. So tut's halt schon sehr weh. Vor allem weil wir den Ball beim Gegentreffer zweimal hätten klären können."