Wende im Aufstiegskampf, Spielabbruch in Niedernsill und vier Torhüter am Feld – der vorletzte Spieltag der 2. Klasse Süd/West hatte es definitiv in sich. Eine Runde vor Schluss hat Wald-Königsleiten im Fernduell um das zweite Aufstiegsticket wieder die Nase vorn. Die Oberacher-Elf gewann in Saalbach 4:2, während Bruck gegen Meister Saalfelden 1:5 verlor. Die Partie USK Niedernsill – SC Leogang 1b wurde beim Stand von 0:3 abgebrochen. Bereits am Freitag siegte die Zell am See 1b in Lend durch drei Piljanovic-Tore klar mit 5:0. Kurios: In den letzten Minuten spielte Zell mit Granig, Hamzic und Trivic – drei etatmäßigen Torhütern.
Einen herben Dämpfer im Kampf um den zweiten Platz setzte es für den SK Bruck, der durch die
1:5-Heimschlappe gegen Saalfelden 1b auf Rang drei zurückfiel. „Realistisch gesehen wird das die Aufstiegsentscheidung gewesen sein“, kommentierte Brucks Trainer Killy Trauner die Niederlage seiner Mannschaft. Es war ein Spiel, in dem sich die Heimmannschaft mit schweren Abwehrfehlern selbst um die möglichen Früchte ihrer Arbeit gebracht hat. „Fakt ist, dass Saalfelden mit einer westligaverstärkten Mannschaft gespielt hat. Das war aber gar nicht so entscheidend, denn drei Tore haben wir uns praktisch selbst geschossen“, so Trauner, der damit auch das erste Gegentor ansprach. Saalfeldens ungarischer Legionär Tamas Tandari bekam den Ball serviert und konnte ungehindert aufs Tor ziehen – 0:1 (16.). Zuvor hatte Ariel Torres nach einem Eckball die große Möglichkeit auf die Brucker Führung liegen gelassen. Kurz darauf baute Tandari die Saalfeldener Führung aus und erzielte den 2:0-Pausenstand.
Nachdem Thomas Wildhölzl in der 65. Minute einen Freistoß aus 18 Metern ins Kreuzeck zirkelte, war die Heimmannschaft drei Mal dem Ausgleich nahe, doch Lukas Rottenspacher, der zum ersten Mal in dieser Saison in der 2. Klasse auflief, erzielte das vorentscheidende 3:1 (75.). Dem Treffer vorausgegangen war ein grober Fehler in der Brucker Hintermannschaft. Trauner: „Wir müssen den Ball einfach nur wegschlagen, dann kann der Treffer nie passieren. Das 3:1 nahm uns die Moral und bedeutete die Entscheidung.“ Die Gäste setzten in der Schlussphase noch zwei weitere Treffer durch Tandari und Daniel Mehrle drauf. Der eingewechselte Mehrle erzielte per Freistoß ins Kreuzeck sein erstes Meisterschaftstor. Bruck muss in der nächsten Runde in Saalbach gewinnen und auf Schützenhilfe von Nachbar Zell am See hoffen, um doch noch aufzusteigen.
Die Partie zwischen dem USK Niedernsill und SC Leogang 1b wurde beim Stand von 0:3 abgebrochen. Ersten Infos zufolge sah Schiedsrichter Ivan Nikic seine Gesundheit nicht mehr gewährleistet – zur Verwunderung beider Trainer. Heinrich Königseder: „Er (Schiedsrichter Nikic, Anm.) hat sich bedroht gefühlt. Ich weiß bis heute nicht warum – die Situation hatte sich schon wieder beruhigt.“ Sein Gegenüber, Josef Schwabl, sah das Ganze ähnlich: „Der Schiedsrichter hat überreagiert. Es war nichts Gehässiges im Spiel, weder bei den Spieler noch bei den Zuschauern.“ Das Spiel selbst war eine klare Angelegenheit für die Gäste, die schon nach sieben Minuten durch einen Elfmeter von Michael Mair in Führung gingen. In der 35. Minute verwertete Dominik Scheiber den zweiten Strafstoß zum 2:0. Bereits zur Halbzeit hatte der Unparteiische sechs Mal den gelben Karton gezückt. „Es gab von Anfang an für jedes Foul Gelb. Kein Wunder, dass es irgendwann zu Ausschlüssen kommt“, so Schwabl.
Nachdem seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit einen weiteren, diesmal fragwürdigen Elfmeter, verschoss, sah Niedernsills Christian Vogel in der 71. Minute wegen Kritik Gelb-Rot, Andreas Müllauer stellte wenige Sekunden danach auf 3:0 für Leogang. Vier Minuten später schoss Stefan Hofer einen am Boden liegenden Gästespieler nach dem Pfiff des Unparteiischen an und wurde wegen Tätlichkeit des Feldes verwiesen. „Nach einer kleinen Rudelbildung hatte sich die Situation wieder beruhigt, doch dann kam der Spielabbruch“, so Königseder. Schwabl geht davon aus, dass das Spiel 3:0 für Leogang 1b gewertet wird: „Wir hätten gerne fertig gespielt und gegen neun Niedernsiller vielleicht noch das ein oder andere Tor geschossen.“
Schiedsrichter Ivan Nikic: „Es ist richtig, dass ich das Spiel abgebrochen habe. Ich muss erst mit dem Verband abklären, ob und wie ich mich zu der Sachlage äußern darf.“
Weitere Ergebnisse:
USC Saalbach/H. – SC Wald-Königsleiten 2:4
SV Lend – FC Zell am See 1b 0:5
von Marc Eder