Die ganze Saison gab es im Salzburger Fußball-Unterhaus keine gravierenden Vorfälle. Eine Runde vor dem Ende der Meisterschaft gab es dann den ersten Spielabbruch wegen einer „Tätlichkeit" an den Schiedsrichter. Beim Spiel zwischen Niedernsill und der Leogang 1b kam es nach einem Ausschluss in der 75. Minute zur Rudelbildung, Schiedsrichter Ivan Nikic brach die Partie ab. Beide Mannschaften sind verwundert über den Abbruch, Niedernsill muss mit einer heftigen Strafe rechnen.
Die Leogang 1b war im Auswärtsspiel von Beginn an besser und führte nach zwei verwandelten Elfmetern zur Halbzeit mit 2:0. Bereits in der ersten Halbzeit teilte Schiedsrichter Ivan Nikic sechs gelbe Karten aus, obwohl die Partie alles andere als hart geführt wurde. „Es gab von Anfang an für jedes Foul Gelb. Kein Wunder, dass es irgendwann zu Ausschlüssen kommt", erklärt Leogang-1b-Trainer Josef Schwabl. Nach dem dritten Elfer, den die Leoganger verschossen, musste Niedernsill-Kicker in der 71. Minute nach seiner zweiten gelben Karte (Kritik) den Platz verlassen. Kurz nach dem Platzverweis stellten die Gäste auf 3:0. In der 75. Minute kam es dann zur Rudelbildung: Niedernsills Stefan Hofer brannten die Sicherungen durch, er schoss einen Gegenspieler mit dem Ball ab. Daraufhin schloss Nikic den Übeltäter zu Recht aus. „Nach einer kleinen Rudelbildung hatte sich die Situation wieder beruhigt, doch dann kam der Spielabbruch", erklärt Niedernsill-Trainer Heinrich Königseder. Nikic wurde angeblich von einem Niedernsill-Spieler angerempelt und fühlte sich bedroht. „Ich habe nicht gesehen, dass der Schiedsrichter angerempelt wurde. Meine Spieler waren natürlich ein bisschen sauer, weil der dritte Elfer keiner war und der dritte Gegentreffer zwei Meter abseits war", so Königseder, der nach dem Spiel auch mit dem Schiedsrichter-Beobachter gesprochen hat: „Der Beobachter sah auch keinen Grund die Partie abzubrechen."
Die Offiziellen dürfen sich zu den Vorkommnissen nicht äußern. Schiedsrichter Nikic und Beobachter Herbert Lemberger werden ihre Berichte an den SFV-Strafausschuss schicken. Am Mittwoch wird man dann sehen, welche Strafen auf Niedernsill zukommen. „An einen Spielabbruch, weil der Schiedsrichter attackiert wurde, kann ich mich nicht erinnern. Ich warte das STRUBA-Urteil ab, aber Niedernsill muss mit einer harten Strafe rechnen", erklärt SFV-Mitglied Kurt Planzer . „Für uns wäre eine harte Strafe natürlich bitter. Ich hoffe aber, dass wir glimpflich davonkommen, da wir eigentlich nichts getan haben", erklärt Königseder.
Fan werden von unterhaus.at Salzburg
von Thomas Gottsmann