Auf der Oberndorfer Sportanlage standen sich am heutigen Samstagnachmittag zwei, von Abstiegssorgen geplagten Mannschaften gegenüber. Während der 1. Oberndorfer SK mit 14 gesammelten Zählern dabei noch etwas Luft hatte, zogen über den USV Fuschl immer mehr dünklere Wolken. Mit lediglich sechs Punkten auf dem Konto war für das abgeschlagene Tabellenschlusslicht klar, dass in diesem Duell nur ein Sieg zählte. Die Form sah bei beiden Mannschaften nicht gerade rosig aus. Oberndorf musste in den beiden bisherigen Frühjahrspartien zwei herbe Klatschen hinnehmen, verlor erst gegen Faistenau mit 1:5 ging dann noch beim HSV mit 1:4 unter. Die Fuschler mussten sich indes St. Koloman (2:3) und Gneis (0:2) geschlagen geben. Was aber für einen Erfolg der Schlintl-Mannen sprach war definitiv das Hinspielergebnis. Ende August knallte sich Fuschl beim 7:2 den Frust von der Seele.
"Die Mannschaft hat gewusst, dass sie nach Oberndorf fahren muss um zu punkten. Und so ist sie gleich vom Start weg aufgetreten", erzählte der Fuschler Coach Alexander Schlintl. Das Tabellenschlusslicht fand schnell und gut in die Partie und gab nach wenigen gespielten Minuten den ersten Warnschuss ab: Kostic zog gegen den Heim-Keeper Kovacs aber den Kürzeren (10.). In der weiteren Folge ergaben sich für die Gäste weitere gute Möglichkeiten, um den so wichtigen Führungstreffer zu erzielen, doch die Verwertung teils hochkarätiger Chancen ließ noch zu wünschen übrig. Aber auch Oberndorf sorgte das ein oder andere Mal vor dem Fuschler Kasten für viel Unruhe. "Vor allem Barnjak war zweimal brandgefährlich. Doch summa summarum war das 0:0 zur Pause für die Oberndorfer schon etwas glücklich", resümiert Schlintl.
Der zweite Durchgang startete für die Grün-Weißen denkbar unglücklich. Erst wurde der OSK mit zwei guten Einschussgelegenheiten lästig, dann flog auch noch Kostic mit der Ampelkarte vom Feld (57.). Noch dicker kam es für den Nachzügler in Minute 64, als Ivan Vucur einen schön vorgetragenen Spielzug der Hausherren ideal abschloss - 1:0. Mit dem Rücken zur Wand stehend wurden die dezimierten Fuschler plötzlich wachgerüttelt und stiegen mächtig aufs Gas. "Die beiden Einwechslungen von Murati und Fetahaj haben zudem für frischen Wind gesorgt", so Schlintl. Dass das Händchen vom Gäste-Trainer ein goldenes war, bewies die 72. Minute: Joker Egzon Murati stellte die Uhren nur wenige Minuten nach seinem Arbeitsbeginn mit einem überlegten 25-Meter-Schuss wieder auf null - 1:1. Trotz numerischer Überlegenheit wurde Oberndorf nervös und kam ordentlich ins Wanken. "Sie wurden fehleranfällig, wir blieben hingegen weiterhin giftig", meinte der Fuschler Coach. Im Finish wurden die Fuschler Kicker dann doch noch für ihren Einsatz und ihre unermüdlichen Bemühungen belohnt: Stanek schickte Murati auf die Reise, Querpass auf Mendim Fetahaj, der das Leder aus kurzer Distanz nur noch über die Linie drücken musste - 1:2 (85.). Nun waren die Hausherren in der Pflicht, noch einmal alles nach vorne zu werfen. Der OSK ging "all in" und hatte in der Nachspielzeit zwei große Chancen auf dem Fuß, doch Fuschls Keeper Haslauer hielt den so wichtigen "Dreier" letztendlich fest.
"Das war heute ein Sieg der Moral. Die Mannschaft hat, trotz Rückstand und Platzverweis, nie aufgegeben und sich die drei Punkte redlich verdient. Wenn man den Spielverlauf etwas genauer betrachtet, dann geht der heutige Erfolg meiner Meinung nach voll in Ordnung."
Die Besten bei Fuschl: Pauschallob (herausragend: Egzon Murati (Angriff)).