Mit der Begegnung zwischen der TSU Bramberg und dem UFV Thalgau wurde am heutigen Sonntagnachmittag die 19. Runde der Salzburger Liga abgeschlossen. Während die Wildkogler tief im Abstiegssumpf steckten, hatte der Aufsteiger als Tabellenzwölfter zumindest noch ein bisschen Luft. In der vergangenen Woche gab es sowohl für die Oberpinzgauer als auch für die Flachgauer keinen Grund zum Jubeln. Bramberg unterlag beim Leader SAK mit 1:3, für die Stevic-Elf setzte es vor heimischem Publikum eine herbe 2:6-Klatsche gegen Eugendorf. Das Hinspiel im Herbst konnte die TSU klar mit 3:1 für sich entscheiden.
Die Gäste aus dem Flachgau erwischten den deutlich besseren Start in dieses Duell und kamen dem Führungstreffer früh schon sehr nahe. Einziges Manko war jedoch die Chancenverwertung. "Und dann stand es statt 0:3 plötzlich 1:0 für uns", fühlte sich Brambergs Sektionsleiter Martin Innerhofer wie in einem falschen Film. Wie aus dem Nichts gingen die Wildkogler durch einen Treffer von Flügelflitzer Maurice Entleitner in Front. Dieser Rückschlag brachte die Thalgauer allerdings nicht aus der Fassung. Die Stevic-Schützlinge traten weiterhin sehr dominant auf und konnten sich dafür mit einem Doppelschlag binnen weniger Minuten belohnen. Erst drückte Christoph Riepler den Resetkopf (19.), 60 Sekunden später brachte Abwehrmann Alexander Madlmayr den Aufsteiger voran - 1:2 (21.). Die Flachgauer verabsäumten es in der weiteren Folge, bereits vor der Pause für eine Vorentscheidung zu sorgen. "Dass die mit ihren Chancen so fahrlässig umgingen, war unser Glück. Mit dem knappen 1:2-Rückstand zur Pause waren wir nämlich extrem gut bedient", gab Innerhofer zu.
Egal an welchen Stellschrauben die TSU in der Halbzeitpause gedreht hatte, Fakt ist, es waren definitiv die richtigen. Zwar waren die Bramberger vom spielerischen Glanz weiterhin ein Stück weit entfernt, doch im Vergleich zur ersten Hälfte konnte man zumindest die Löcher in der eigenen Defensivabteilung ganz gut stopfen und deshalb auch mit wesentlich mehr Stabilität auftreten. Der zweite Durchgang wurde nur vier Minuten alt, ehe Schiedsrichter Ramiz Begovic auf den Punkt zeigte - Elfer für das Tabellenschlusslicht. David Nindl trat an und sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer - 2:2 (50.). Folglich entwickelte sich eine Partie auf Messers Schneide, die in alle Richtungen hätte ausschlagen können. Als auf der Bramberger Sportanlage bereits die Schlussminuten angebrochen waren, überschlugen sich noch einmal die Ereignisse. Bramberg schaffte das Kunststück innerhalb weniger Augenblicke für ganz, ganz klare Verhältnisse zu sorgen. Erst detonierte ein Freistoß von Neuzugang David Nindl im oberen Knick (82.), anschließend legten Dario Lovrec (82.) und Maurice Entleitner (84.) nach. Von 2:2 auf 5:2 in 180 Sekunden? Absolut rekordverdächtig. "Das wirds wohl gewesen sein, hab' ich mir gedacht. Doch beinahe hätte ich es verschrien", erlebte Innerhofer ein wahres Wechselbad der Gefühle. Der Aufsteiger kämpfte bis zum Schluss und sorgte in der Nachspielzeit für ordentlich Spannung. Christoph Enzesbergers Bude wurde in der 91. Minute noch als Ergebniskosmetik abgestempelt, doch als Franz Mrkonjic zwei Minuten später auf 5:4 verkürzte, wurden die Heim-Anhänger ganz schön nervös. "Gott sei Dank war die Partie dann vorbei. Es hätte keine fünf Minuten länger gehen dürfen", war Innerhofer letztlich heilfroh, das Schäfchen ins Trockene gebracht zu haben.
"Die erste Halbzeit war ganz schlecht. Unsere inferiore Defensive lud Thalgau quasi zum Toreschießen ein. In der zweiten Halbzeit wurde es zwar besser, aber von einem guten Niveau waren wir weiterhin sehr weit entfernt. Der Freistoßhammer von David war sozusagen eine Initialzündung, die anschließende Schlafmützigkeit hätte uns aber fast noch um den Erfolg gebracht. Das Wichtigste an der ganzen Sache sind die drei Punkte, die uns keiner mehr nehmen kann. Ich hoffe, dass sich dieser Erfolg positiv auf das Selbstvertrauen der Jungs auswirkt."
Der Beste bei Bramberg: Maurice Entleitner (Mittelfeld).