Marc Hochegger begann mit sechs Jahren bei ASKÖ Murfeld zu kicken. Schnell entdeckte man sein Talent und so wechselte er in die Jugendabteilung vom GAK. Sein Wechsel zum SV Pachern brachte eine Freundschaft, die bis heute hält. James Cook war damals der junge Keeper, dieser geht in die Pension und sein Kumpel Marc Hochegger folgt ihm nun - als Legende beim SV Lassnitzhöhe.
Nach 200 Toren ist Schluss - die Schuhe werden ins Regal gestellt - Lassnitzhöhe muss ohne seinen Torjäger planen
In seinen jungen Jahren wechselte er auf die Lassnitzhöhe und schnupperte erstmals Luft in der Unterliga, es folgte ein Zwischenspiel in Vasoldsberg, erneut in Murfeld, bevor es endgültig zu den Schwarz- Gelben ging. Hochegger wurde Motivator, Kapitän und der Torschütze vom Dienst. Der Torjäger kann auf 200 Tore zurückblicken.
Ligaportal: Wie kommt es jetzt zum Abschied vom aktiven Fußball?
Hochegger: Seitdem ich sechs Jahre alt bin, lebe ich mehr oder weniger auf dem Fußballplatz. Ich bin bald 34, in Kürze kommt unser zweites Kind zur Welt - es ist Zeit einmal ein anderes Leben zu führen. Außerdem haben wir mit dem Verein den Klassenerhalt geschafft, das ist doch ein guter Zeitpunkt!
Ligaportal: Du bist dir ganz sicher, dass es nun zu Ende ist?
Hochegger: Ja, man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist. Ich bin einfach nur dankbar, was mir dieser Verein geboten hat. Insgesamt war das alles eine große Reise und ich möchte mit meinem Dank an alle meine Clubs zurückdenken. Auch möchte ich meiner Frau danken, sie hat das ja auch über Jahre mitgemacht.
Ligaportal: Was war dein herausragendes Spiel?
Hochegger: Ich denke, da waren schon ein paar gute Spiele dabei. Ich sehe das eher auf eine Saison bezogen - letztes Jahr sind wir Meister geworden. Mit einer Mannschaft, die aus der Freundschaft der Spieler untereinander lebt. Das hat sich auch heuer nicht geändert, da spielen junge Spieler mit erfahrenen Vorbildern wie Oliver Liebmann oder Hannes Stockklauser! Ich denke darin liegt auch die Zukunft des Amateurfußballs, aus einer guten Mischung von erfahrenen, charakterlich starken Spielern und einer großen Jugendabteilung.
Ligaportal: Du hast angedeutet, dass der Abschied auch ein wenig mit James Cook zutun hat?
Hochegger: Ich schwöre euch, Cook ist der ärgste Tormann, den ich in meinem Leben kennengelernt habe. Wir haben mit Pachern in Leoben gespielt, ich schaue zurück und denke mir, wo ist der Keeper? Der war gerade an der Mittellinie um dem gegnerischen Stürmer ordentlich die Meinung zu sagen. Der hat jedes Spiel gelebt, so war ich auch, aber auf einer anderen Ebene. Aus der Zeit entstand eine große Symphatie, neulich haben wir über unser Karriereende gesprochen! James ist auf dem Platz ein Irrer, aber komplett im positiven Sinne.
Lassnitzhöhe lebt vom Teamgeist und gewann in der Saison Spiele auch dadurch, dass die Mannschaft immer bereit ist, ein paar Meter mehr zu gehen
Ligaportal: Du wirst dem Fußball erhalten bleiben?
Hochegger: Eine Position im Hintergrund habe ich ja schon, mehr im Moment nicht. Ich möchte jetzt einfach einmal etwas anderes machen, für die Kinder da sein und für meine Frau. Ob ich als Trainer arbeiten werde - darüber mache ich mir jetzt keine Gedanken. Möglich ist das aber irgendwann schon.
Ligaportal: Möchtest du noch etwas sagen?
Hochegger: Ja, das möchte ich. "Danke" an Ligaportal sagen - plötzlich habe ich vor Jahren bemerkt, dass man über "meine Spiele" berichtet hat. Ich weiß, dass es der Traum für viele Amateurspieler ist, wenn sie positiv in den Berichten erwähnt werden. Die jungen Spieler können sich nicht vorstellen, dass es das früher nicht gab. Oft sind sie in der Kabine, noch nicht geduscht und schauen schon in die App am Handy. Egal wo ich auf einer Tribüne bin, jeder hat die Seite offen.
Interview Florian Kober
Hier geht es zu einem Bericht zum Abschied von James Cook
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