Der SV Tiba-Gady-Raiffeisen Lebring startete die Saison mit hohen Erwartungen und zählte zu den Titelfavoriten. Doch nach einer turbulenten ersten Saisonhälfte steht der Verein lediglich auf dem 15. Tabellenplatz, nur knapp über den Abstiegsrängen. Trotz eines Kaders voller Qualität blieb der Erfolg aus. Mit sieben Siegen und acht Niederlagen weist der SV Lebring eine durchwachsene Bilanz auf. Die Tordifferenz von +4 zeigt zwar offensive Stärke, doch zu oft schlichen sich defensive Schwächen ein. Nach dem Trainerwechsel von Robert Kothleitner hin zu Christoph Krasser und Marco Stankovic erhoffte sich der Verein eine Kehrtwende. Sportdirektor Thomas Böcksteiner blickt kritisch zurück und optimistisch nach vorn.
"Wie zufrieden bist du mit der Leistung deiner Mannschaft in der ersten Saisonhälfte?"
"Wir sind unter unseren sportlichen Erwartungen geblieben. Der Anspruch mit unserem Kader ist ein anderer. Die Saison war ein Auf und Ab, wie bei Dr. Jekyll & Mr. Hyde. Zu oft schlüpften wir in die Rolle des Mr. Hyde, dem Gesicht, auf das ich gerne verzichten möchte. Das Jahr war miserabel."
"Die Kampfmannschaft ist unser Aushängeschild und die sportlichen Leistungen sind extrem wichtig für die Außendarstellung und für die Entwicklung des Vereins. Der ohnehin gut geführte Verein entwickelt sich weiter, auch wenn das nicht immer sichtbar ist. An der Spitze haben wir mit Franz Labugger und Hannes Steiner großartige Funktionäre und eine Vielzahl an Helfern, die den Verein tragen."
"Welche Ziele hast du dir für die Rückrunde gesetzt?"
"Wir wollen attraktiven Fußball zeigen, den Zuschauern etwas bieten und die Marke SV Lebring stärken. Das ist uns in diesem Jahr nicht gelungen. Wir müssen uns die Leute zurückholen, die wir zu oft enttäuscht haben. Tabellarisch wollen wir uns nach oben orientieren, um nicht ein ähnlich böses Erwachen wie in der Frühjahrssaison 2024 zu erleben."
"Wir sind in einem Veränderungsprozess. Das neue Trainerteam bringt neue Akzente. Veränderungen können als Chance oder Störung empfunden werden. Ich sehe sie als Chance. Ich blicke nach vorn, ziehe aber auch aus der Vergangenheit meine Lehren."
"Was muss deine Mannschaft verbessern, um in der Rückrunde erfolgreicher zu sein?"
"Das ist relativ einfach. Unsere Spieler müssen defensiv hart arbeiten, ihre taktischen Aufgaben erfüllen und sich in den Dienst des Teams stellen. Nur so ist Erfolg möglich. Jeder muss wissen, was zu tun ist."
"Wird es Veränderungen im Kader geben?"
"Es wird kleinere Anpassungen geben. Grundsätzlich sind wir mit unserem Kader zufrieden. Aber es wird sowohl Abgänge als auch Zugänge geben."
Sommer oder Winter? "Beides schön und unverzichtbar."
Kaffee oder Tee? "Kaffee: Um in die Gänge zu kommen, brauche ich mindestens 2-3 Espressi."
Wenn deine Spieler ein eigenes Lied hätten, wie würde es heißen? "Happy Together" oder "You Win Again."
Lieblingsverein? "SV Lebring."
Vorbild als Trainer? "Eigentlich keines, aber vom Spielstil her Guardiola, auch wenn es bei City gerade nicht gut läuft."
Mit wem würdest du gerne für einen Tag tauschen? "Mit meinen Töchtern, sie leben als Kinder jeden Tag voll aus, einfach schön."
"Ich wünsche allen Lesern ein glückliches und gesundes 2025. Unsere Bemühungen werden sich lohnen, und ich bin optimistisch, dass wir in der Rückrunde unseren Ansprüchen gerechter werden können."
by René Dretnik
Foto: RIPU-Sportfotos