Zugegeben, es kam wohl für beide Seiten sehr überraschend, dass man den Sprung in die höchste steirische Spielklasse schaffte. Weder die Heiligenkreuzer noch die Zeltweger lagen zur Saisonhalbzeit in der jeweiligen Oberliga an erster Stelle. In der Division Süd-Ost war es Gnas (ein Punkt Vorsprung), im Norden waren es mit vier Punkten Vorsprung die DSV Juniors. Beide mussten im Frühjahr also Boden gut machen, um über den Meistertitel jubeln zu dürfen. Die Murtaler wurden letztlich mit sensationallen sieben Punkten Vorsprung Meister, Heiligenkreuz setzte sich mit einem Zähler mehr durch.
Während für Zeltweg der Aufstieg wohl kein Problem, eigentlich schon seit Jahren im Plan war, warteten auf die Südsteirer doch einige Herausforderungen. Die Murtaler verfügen über eine toll ausgestattetes Sportzentrum inklusive Kunstrasen, Heiligenkreuz bekommt im Winter, wenn man nicht auf einem Abstiegsplatz rangiert, Flutlicht, damit man nicht immer am Nachmittag spielen muss. Die Hausaufgaben in Heiligenkreuz wurden aber erfüllt.
Das bringt uns allerdings zur Historie beider Klubs. Während Zeltweg in der Vergangenheit sogar in der Regionalliga Mitte für Furore sorgte und viele Profis hervorbrachte, spielte Heiligenkreuz bis vor wenigen Jahren noch in der Gebietsliga Süd. Die Derbies in der Obersteiermark sind legendär. Gleiches gilt für viele Kicker, die einst das Zeltweg-Trikot trugen. Diese Zeiten sind aber vorbei. Einer von wenigen, die auch schon in der glorreichen Zeit dabei waren und jetzt noch immer die Fußballschuhe für Zeltweg schnürt, ist Kapitän Rene Mitteregger. Der Routinier ließ sich, obwohl er seine Karriere eigentlich schon beenden wollte, noch einmal überreden. Für einen Mann kommt es heute auch zu einem Derby. Heiligenkreuz-Kapitän und Torjäger Gerhard Steinegger ist gebürtiger Knittelfelder. Der großgewachsene Spieler wird sich wohl noch an einige brisante Duell im Murtal erinnern können.
Doch nun in die Gegenwart: Schaut man nur auf die Namen, ist Heiligenkreuz heute Favorit. Die Südsteirer langten im Sommer noch einmal kräftig am Transfermarkt zu. Mit Samir Medic holte man sich sogar Unterstützung aus der Regioanlliga Mitte. Dazu kommen die Offensivkräfte Sulaiman Mohsenzada und Coskun Akdag. Der Torschützenkönig der vergangenen Saison in der Oberliga Süd-Ost, Steinegger, spielt neuerdings in der Innenverteidigung. Da kann Zeltweg nicht mithalten. Dafür hat man im Angriff mehr als genug zu bieten. Mit Michael Platzer und Rene Fischer spielen zwei Akteure bei den Murtalern, die vergangene Saison gemeinsam über 40 Tore erzielten. Es ist jedenfalls angerichtet für eine spannende Partie, in der es wohl auch einige Tore zu sehen gibt.
von Redaktion