Oberliga Mitte

SC Unterpremstätten - das Team ist auf Schiene und wurde von einem Rücktritt überrascht

Der SC PORR Unterpremstätten hat nach seinem Aufstieg in die Oberliga Mitte eine beeindruckende Entwicklung hingelegt und sich schnell als ernstzunehmender Gegner etabliert. Unter der Führung von Trainer Thomas Neuhold und Sportchef Dirk Klinser spielte das Team eine starke erste Saison und war kurz davor, sogar in die Landesliga aufzusteigen. Doch nach einem schwierigen Start in die zweite Saison und dem starken Comeback in den letzten Wochen, steht der Verein nun vor einer spannenden Rückrunde, in der er seine Stärke erneut unter Beweis stellen muss.

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Es dauerte einige Runden, dann kam das Team aus dem Süden von Graz in Form.

2023/24: Ein Rückblick auf eine Saison voller Höhen und mit wenig Tiefen!

Der Club aus dem Süden von Graz, der erst im Sommer 2022 nach Jahren der Aufbauarbeit den Sprung in die Oberliga Mitte geschafft hatte, hat eine aufregende Zeit hinter sich. Nachdem das Team jahrelang eine feste Größe in der Unterliga Mitte war, gelang es ihnen unter der Führung des damaligen Trainers Gerhard Schlatzer, sich für höhere Aufgaben zu qualifizieren. Kurz vor dem Aufstieg musste der Trainer jedoch aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegen, und Thomas Neuhold übernahm zur Saison 2022/23 das Ruder als Cheftrainer.

Schon davor trat Dirk Klinser als neuer sportlicher Leiter an, um das aufstrebende Team zu unterstützen und weiterzuentwickeln. Er tätigte zehn Transfers, baute mit dem Vorstand die Truppe zusammen und verpflichtete das Trainerteam. Neben seinem Beruf und der Familie verbrachte er unzählige Stunden auf dem Gelände in Premstätten und es sollte sich auszahlen.

Starke erste Saison in der Oberliga - vom Aufsteiger zur Spitzenmannschaft

Mit gezielten Verstärkungen baute die Vereinsführung eine konkurrenzfähige Mannschaft auf, die sich in ihrer ersten Saison in der Oberliga gut behauptete. Unter der Leitung von Thomas Neuhold und mit der strategischen Unterstützung von Dirk Klinser schaffte es der SC Unterpremstätten, bis zum Ende der Saison 2023/24 im Aufstiegsrennen zur Landesliga mitzumischen. Mit einem dritten Platz und 52 Punkten war das Team nur knapp hinter den Spitzenteams aus Frohnleiten und Mooskirchen. Der Erfolg der ersten Saison brachte das Team in eine aussichtsreiche Position und ließ die Fans träumen, es kam jedoch anders.

2024/25: Durchwachsener Start in die zweite Saison

Mit viel Selbstvertrauen startete der SC Unterpremstätten im Sommer 2024 in seine zweite Saison in der Oberliga. Doch der Auftakt verlief anders als erwartet: Die Mannschaft tat sich schwer und konnte zunächst nicht an die starken Leistungen der Vorsaison anknüpfen. Der Start in die neue Spielzeit war holprig, und die Erwartungen der Fans und des Teams selbst schienen vorerst unerfüllt. Doch die Verantwortlichen hielten an ihrem Plan fest und stärkten das Vertrauen in das Potenzial der Mannschaft.

Im Verlauf der Hinrunde fand das Team allmählich wieder zu alter Stärke zurück und konnte wichtige Siege einfahren, darunter ein hart umkämpfter 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Leibnitz und ein beachtlicher 1:0-Auswärtserfolg gegen den Tabellenführer SV Frauental. Dank dieser kämpferischen Leistung stand der SC Unterpremstätten am Ende der Hinrunde auf dem 10. Platz mit 14 Punkten – ein solider, wenn auch verbesserungsfähiger Ausgangspunkt für die Rückrunde im Frühjahr.

Veränderungen in der Winterpause - der Sportchef hat gekündigt!

Doch während sich die Mannschaft in die Winterpause verabschiedete, erschütterte eine personelle Veränderung den Verein. Dirk Klinser, der als Sportdirektor maßgeblich an der Entwicklung und dem Aufbau des Teams beteiligt war, legte überraschend sein Amt nieder. Klinser war eine treibende Kraft in der sportlichen Führung und hatte erheblich zur positiven Entwicklung des Teams beigetragen. Sein Rücktritt hinterlässt eine Lücke, die der SC Unterpremstätten nun zu schließen hat.

klinser dirk

Statement Dirk Klinser:

"Als das Sieg gegen Frauental erreicht war, wusste ich, dass dieses Team wieder in der Spur war. In den Wochen davor haben wir gut gespielt, jedoch praktisch keine Punkte geholt. Wir haben als Sportliche Leitung jedoch immer an dieses Team geglaubt. Für mich war es der richtige Zeitpunkt, dem Vorstand und den Jungs mitzuteilen, dass ich nun meine Mission beim SCU beenden werde. 

Leider gibt es schwerwiegende familiäre Gründe für diese Entscheidung und ich muss und möchte mich auf diese konzentrieren. Ich nehme auch kein Engagement woanders an, darum geht es überhaupt nicht. Für mich stehen jetzt andere Aufgaben im Focus, wenn der Trainer oder der Verein Rat braucht, bin ich weiterhin erreichbar.

Als ich zum SCU kam, galt es eine Oberligamannschaft zu bauen, die bisherigen Spieler einzubinden, ein Umfeld zu schaffen, dass dieser Liga gerecht wird. Ich bin stolz auf dieses Team, auf den Charakter dieser Truppe und was geschafft wurde. Ich gehe jetzt in die zweite Reihe und werde weiterhin auf der Tribüne bei den Heimspielen sitzen!"

Ein Blick auf die kommenden Aufgaben

Im März 2024 wird das Team mit neuer Energie und hoher Motivation in die Rückrunde starten. Das erste Heimspiel der Rückrunde bestreitet der SC Unterpremstätten gegen die Amateure des GAK – eine Begegnung, die nicht nur spielerisch anspruchsvoll wird, sondern auch einen emotionalen Neustart markiert. Trainer Thomas Neuhold und sein Team müssen nun ohne Klinser auskommen und die sportliche Entwicklung in eine eigene Richtung lenken. Für die Fans und den Verein ist klar: Der SC Unterpremstätten hat Potenzial und das Ziel, langfristig in der Oberliga erfolgreich zu bestehen und vielleicht erneut in Richtung Landesliga zu schielen.

Der SC PORR Unterpremstätten hat mit seinem Aufstieg und der Entwicklung der letzten Jahre eindrucksvoll bewiesen, dass in diesem Verein eine Menge an Leidenschaft und Potential steckt. Trotz des durchwachsenen Starts in die Saison bleibt den vielen Fans die Hoffnung, dass das Team sich in der Rückrunde weiter stabilisiert und die Herausforderungen der Oberliga erneut mit Mut und Entschlossenheit meistert.

Bericht Florian Kober