Während mancherorts noch verzweifelt nach dem letzten Schokohasen im Gras gesucht wurde, hatte der USV Fliesen Klampfer Gabersdorf am Osterwochenende ganz andere Ziele – und die wurden beim SV Ceram Austria Frauental gleich mehrfach gefunden: In der 19. Runde der Oberliga Mitte setzten sich die Gäste mit einem klaren 4:1-Auswärtssieg durch und präsentierten sich dabei nicht nur eierfest, sondern auch kaltschnäuzig und spielerisch überlegen. Die Elf von Jochen Zadravec mutiert immer mehr zum Favoritenschreck. Nach dem Kantersieg vergangenes Wochenende musste nun der nächste Titelaspirant dran glauben.
Die Partie war kaum angepfiffen, da wurde es für die Heimelf bereits bitter: Christoph Koinegg ließ dem gegnerischen Keeper keine Chance und sorgte in der 2. Minute für den frühen Dämpfer für Frauental. Gabersdorf kam mit viel Energie und einer klaren Spielidee, während die Hausherren zu Beginn Mühe hatten, den Rhythmus der Partie zu finden.
Frauental versuchte zwar, sich über den Kampf ins Spiel zu arbeiten, doch Gabersdorf blieb stets gefährlich – auch wenn sich das Ergebnis zur Pause „nur“ mit 0:1 auf der Anzeigetafel niederschlug.
Nach dem Seitenwechsel dauerte es nicht lange, bis die Gäste erneut zuschlugen – und wieder war es sehenswert: Martin Holler, an diesem Tag besonders spielfreudig und hellwach, traf in der 51. Minute zum 0:2. Und weil’s gerade so gut lief, legte er nur 13 Minuten später (64.) das 0:3 nach. Zwei Treffer wie zwei gezielte Eierwürfe in ein gut gefülltes Nest – Frauental wusste kaum, wie ihnen geschah.
Gabersdorf spielte in dieser Phase souverän, schnörkellos und taktisch abgeklärt. Die Defensive stand kompakt, im Mittelfeld wurde gut kombiniert – und vorne wurde fast jede Chance konsequent genutzt.
Als Marko Ferk in der 74. Minute das 0:4 erzielte, schien es eine einseitige Angelegenheit zu bleiben. Und spätestens nach der Roten Karte für Jan-Peter Koch (78.), der sich zu einem unnötigen Foulspiel hinreißen ließ, waren die Gastgeber endgültig im Tal der Tränen gelandet. Zwar konnte Simon Lenz in der 85. Minute noch den Ehrentreffer für Frauental erzielen – doch an der verdienten Niederlage änderte das wenig.
Die Gäste aus Gabersdorf zeigten an diesem Spieltag eine starke Teamleistung, eine konsequente Chancenverwertung und jede Menge Spielfreude. Der verdiente 4:1-Erfolg war das Resultat von klugem Positionsspiel, hoher Laufbereitschaft – und vielleicht auch ein bisschen Oster-Motivation.
Der SV Frauental hingegen muss seine Wunden lecken. In einer Partie, die mit viel Elan begann, fehlte es am Ende an Stabilität, Durchschlagskraft und Disziplin. Ein Spiel zum Vergessen – aber vielleicht hilft ja die Eiersuche zur seelischen Aufhellung.
Patrick Rieger, Trainer Frauental:
"Völlig verdienter Sieg von Gabersdorf! Wir sind aktuell leider zu weit von unserer Konstanz aus dem Herbst entfernt und müssen, um am Ende ganz vorne zu sein, schleunigst wieder dorthin finden!"
Marco Luttenberger, Spieler Gabersdorf:
"Das war ein, auch in dieser Höhe hochverdienter Sieg. Starke Mannschaftsleistung!"
by René Dretnik
Foto: USV Gabersdorf