Oberliga Nord

Oberliga Nord: SC Bruck/Mur dominiert die Herbstsaison und strebt die Rückkehr in die Landesliga an

Die Oberliga Nord hat einen unangefochtenen Spitzenreiter: Der SC Bruck/Mur präsentierte sich im Herbst 2024 in überragender Form und führt die Tabelle nach 13 Runden mit einer makellosen Bilanz von 13 Siegen an. Mit einem beeindruckenden Torverhältnis von 50:4 und 39 Punkten thronen die Brucker souverän an der Spitze und setzen alles daran, in die Landesliga zurückzukehren. Die Mannschaft, die erst in der letzten Saison aus der höchsten Spielklasse der Steiermark abgestiegen ist, hat ihr Ziel klar definiert: der direkte Wiederaufstieg.

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13 Spiele - 13 Siege - Fotocredit SC Bruck

Dominanz auf ganzer Linie - Absteiger als Herbstmeister

Der SC Bruck/Mur zeigte sich in allen Belangen überlegen. Besonders in der Offensive waren sie kaum zu stoppen. Spieler wie Lukas und Davor Tomic, die zusammen für 14 Treffer sorgten, führten das Team zum Erfolg. Auch defensiv ließ die Mannschaft von Trainer Leodolter kaum etwas anbrennen. Torhüter Lukas Thonhofer blieb zwischenzeitlich ganze 555 Minuten ohne Gegentor und steht sinnbildlich für die Stärke des Teams.

Am letzten Spieltag der Herbstsaison demonstrierte Bruck/Mur erneut ihre Klasse: Beim 4:1-Sieg gegen den FC Trofaiach wurde klar, warum sie der Favorit auf den Aufstieg sind. Zwar gelang Trofaiach durch Philipp Rabensteiner zwischenzeitlich der Ausgleich, doch Bruck reagierte souverän und entschied die Partie dank einer effizienten Offensive und spielerischer Überlegenheit deutlich für sich.

Eine Liga voller Herausforderungen - insgesamt geht es eng zu

Während Bruck/Mur unangefochten den Herbstmeistertitel holte, bot die Verfolgergruppe spannende Kämpfe um die Plätze. Die Amateure des Kapfenberger SV rangieren mit 28 Punkten auf Platz zwei, gefolgt von SC Liezen mit 26 Zählern. Besonders Kapfenberg überzeugte mit einer starken Defensive (nur neun Gegentore) und hofft, in der Rückrunde Bruck/Mur zumindest ein Stück näher zu kommen.

Der SC Tactix Liezen wiederum zeigte sich als spielstarke Mannschaft, die immer wieder durch eine dynamische Offensive glänzte. Mit Spielern wie Steven Thalhammer und Yannick Rampler in ihren Reihen haben sie zwei gefährliche Angreifer, die auch in der Rückrunde eine Schlüsselrolle spielen könnten.

Eine solide Herbstsaison lieferte ESV Knittelfeld, das mit 23 Punkten auf Rang vier überwintert. Besonders hervorzuheben ist ihr ausgeglichenes Spielsystem, das ihnen viele knappe Siege sicherte. Der FC Zeltweg, Aufsteiger aus der Unterliga Nord B, überraschte positiv und sicherte sich mit Platz fünf und 21 Punkten eine starke Ausgangsposition. Spieler wie Hubert Bichler zeigten regelmäßig, dass sie auch in der Oberliga mithalten können.

Im Tabellenmittelfeld präsentierten sich der FC Stadtwerke Judenburg und Bad Mitterndorf wechselhaft. Judenburg, das nun mit Trainer Heinz Thonhofer neue Impulse setzen möchte, wird in der Rückrunde konstanter auftreten müssen, um sich weiter zu stabilisieren. Bad Mitterndorf hingegen zeigte sich offensiv stark, offenbarte aber immer wieder Schwächen in der Defensive.

In der unteren Tabellenhälfte kämpfen die Teams um den Klassenerhalt. Der ESV St. Michael, ATV MERCANDO Irdning und der SC PÜRCHER St. Peter-Freienstein liefern sich ein enges Rennen, während der FC Obdach trotz einzelner Siege weiterhin Punkte sammeln muss. Besonders spannend bleibt die Frage, ob St. Peter  mit der richtigen Strategie den Abstieg verhindern kann.

Für den SV Lassing, der als Letzter mit nur drei Punkten überwintert, scheint der Klassenerhalt bereits außer Reichweite zu sein. Der Aufsteiger aus der Unterliga Nord A hat den Schritt in die Oberliga bislang nicht bewältigen können und steht vor einer schwierigen Rückrunde.

Blick auf die Winterpause und die Rückrunde

Nach einer intensiven Herbstsaison befinden sich die Mannschaften nun in der Winterpause. Während man noch bei Weihnachtsfeiern verweilt, läuft im Hintergrund bereits die Planung für die Rückrunde, die im März 2025 beginnt. Einige Vereine werden sich in der Wintertransferperiode nach Verstärkungen umsehen, um ihre Ziele – sei es der Aufstieg oder der Klassenerhalt – zu erreichen.

Der SC Bruck/Mur gilt jedoch als kaum zu stoppen. Neben ihrer spielerischen Klasse profitieren sie von einer breiten Fanunterstützung und dem für den Amateurfußball riesigen Stadion an der Mur, das regelmäßig zahlreiche Zuschauer anlockt. Der Verein möchte seinen treuen Anhängern die Rückkehr in die Landesliga schenken, die nach der enttäuschenden letzten Saison wohlverdient wäre.

Wer kann Bruck aufhalten? Ist die Mannschaft überhaupt aufzuhalten?

Angesichts der dominanten Herbstleistung stellt sich die Frage: Gibt es überhaupt ein Team, das Bruck/Mur in der Rückrunde ernsthaft gefährden kann? Die bisherigen Verfolger, Kapfenberg und Liezen, müssten nahezu fehlerfrei agieren und gleichzeitig darauf hoffen, dass der Tabellenführer ins Straucheln gerät. Doch die Souveränität, mit der Bruck agiert, lässt daran zweifeln.

Es scheint, als sei der SC Bruck/Mur auf dem besten Weg, seine Mission Wiederaufstieg erfolgreich zu vollenden. Die Fans dürfen sich jedenfalls auf eine spannende Rückrunde freuen, die im Juni 2025 mit der Krönung des Aufsteigers endet. Doch auch am anderen Ende der Tabelle bleibt es brisant: Für Teams wie Lassing und Trofaiach beginnt im Frühjahr der Kampf ums sportliche Überleben in der Oberliga Nord.


Die Herbstsaison der Oberliga Nord 2024/25 war ein klares Statement des SC Bruck/Mur. Mit 13 Siegen aus 13 Spielen haben sie die Messlatte für die Konkurrenz extrem hoch gelegt. Während die Rückrunde mit neuen Herausforderungen aufwartet, scheint eines gewiss: Der Weg in die Landesliga führt nur über den Herbstmeister. Ob es jemandem gelingt, sie aufzuhalten, bleibt abzuwarten. Bis dahin steht Bruck/Mur verdient im Rampenlicht und kann sich auf eine spannende zweite Saisonhälfte freuen.

Bericht Florian Kober