Zur Winterpause der Saison 2024/25 führt der SV St. Lorenzen/Kn. die Tabelle der Unterliga Nord B an. Die Mannschaft hat eine starke Herbstsaison gespielt und steht an der Spitze der Liga. Rudolf Hollmann, stellvertretender Obmann des SV St. Lorenzen/Kn., gibt im folgenden Interview Einblicke in die bisherige Saison, die größten Herausforderungen und die Erwartungen für die Rückrunde.
LIGAPORTAL: Wie zufrieden sind Sie mit der Leistung Ihrer Mannschaft in der ersten Saisonhälfte?
Rudolf Hollmann: Nach dem Herbst mit der Tabellenführung kann man nur zufrieden sein. Wir haben fast eine fehlerlose Herbstsaison gespielt. Wir waren mehr als positiv überrascht, die Erwartungen wurden bei weitem übertroffen.
LIGAPORTAL: Was war für Sie der größte Erfolg in den ersten Monaten der Saison? Gab es ein Spiel, das Sie besonders beeindruckt hat – aus positiven oder negativen Gründen?
Rudolf Hollmann: Aus positiver Sicht, außer der Tabellenführung, war es der Sieg gegen Neumarkt in der vierten Runde (3:2), ein Sieg des Willens gegen einen sehr fairen und ebenbürtigen Gegner. Aus negativer Sicht war es das Remis gegen Proleb (1:1), wo wir aufgrund der Chancenauswertung ein Schützenfest ausgelassen haben. Die Niederlage gegen DSV II war okay und verdient.
LIGAPORTAL: Was war die größte Herausforderung für Ihr Team in der Hinrunde?
Rudolf Hollmann: Aufgrund des überschaubaren Kaders galt es, die verletzten Spieler (und davon hatten wir einige) zu kompensieren. Aufgrund der großartigen Resultate war das Thema „Motivation“ ein Selbstläufer.
LIGAPORTAL: Gab es eine spezielle Hürde, die es zu überwinden galt?
Rudolf Hollmann: Nein, davon gab es nichts. Natürlich lastet mit Siegen ein gewisser Druck auf der Mannschaft, aber sie hat trotz ihres niedrigen Altersschnitts eine echt reife und mentale Einstellung an den Tag gelegt.
LIGAPORTAL: Wie haben Sie die Verletzungsproblematik und/oder die Belastung durch den engen Spielplan gemeistert?
Rudolf Hollmann: Das Vertrauen des Trainerteams (Robert Früstük, Christoph Hollmann, Heinz-Peter Greimelmaier) in den gesamten Kader sorgt für eine gewisse Ausgeglichenheit bei den Spielern – mit dem Wissen, dass, wenn die sogenannten Ersatzspieler reinkommen, die Qualität nicht wirklich nachlässt.
LIGAPORTAL: Wie würden Sie die Teamchemie in der Hinrunde beschreiben? Gab es einen Moment, in dem das Team besonders zusammengewachsen ist?
Rudolf Hollmann: Es ist wirklich ein harmonisches Team. Sie gewinnen miteinander und sie verlieren miteinander (Gottsei Dank nur einmal 😉). Die Führungsspieler sind als Mentoren für die Youngster da und unterstützen am und neben dem Platz. Natürlich ist auch das Feiern und der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft ein entscheidender Faktor.
LIGAPORTAL: Wer war der „Stimmungsmacher“ in der Kabine, der auch in schwierigen Momenten für positive Energie gesorgt hat?
Rudolf Hollmann: Der Co-Trainer Christoph Hollmann ist der Motivator und Lautsprecher, wenn es darum geht, die Truppe zu pushen und anzutreiben vor dem Spiel.
LIGAPORTAL: Welche Ziele haben Sie sich für die Rückrunde gesetzt? Gibt es noch etwas, das Sie erreichen möchten? Was muss Ihre Mannschaft verbessern, um den Erfolg in der Rückrunde zu steigern?
Rudolf Hollmann: Wir schauen von Spiel zu Spiel. Natürlich sagt die Tabellensituation einiges aus. Der Titel ist nicht unrealistisch, aber noch 13 Spiele entfernt. Lorenzen kennt die Situation, als Tabellenführer in die Rückrunde zu gehen. In den letzten Jahren hatten wir diese Situation schon zweimal und haben es dann letztendlich auch zu Ende gespielt. Aber der große Vorteil ist – man kann, man muss aber nicht. Niemand in Lorenzen hat vor der Saison die Meisterschaft als Ziel ausgegeben. Top 3 war anvisiert und realistisch. Jetzt lächelt man von der Spitze und nimmt es an, so wie es kommt.
LIGAPORTAL: Haben Sie den Kader im Winter verstärkt oder verändert? Wenn ja, auf welchen Positionen sehen Sie noch Bedarf? Gibt es junge Talente, die Sie auf die Rückrunde vorbereiten möchten?
Rudolf Hollmann: Nein, der Kader blieb völlig unverändert, das war auch nicht zwingend erforderlich. Man ist auf allen Positionen recht gut besetzt, zwar nicht überbesetzt, aber wir sind zufrieden. Verletzte sind retour (Eisbacher und Reicher).
LIGAPORTAL: Was ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Rückrunde – mentale Stärke oder taktische Feinjustierung? Was werden Sie tun, um Ihre Mannschaft für die Rückrunde zu motivieren?
Rudolf Hollmann: Von beiden Dingen etwas. Jede Mannschaft ist anders zu bespielen. Es gibt die Mannschaften, die über die Physis kommen, da sind andere Themen gefragt am Feld. Und dann gibt es die spielerischen Mannschaften, da gilt es, Feinarbeit zu leisten. Man wird von Spiel zu Spiel schauen.
LIGAPORTAL: Was ist für Sie das Wichtigste, um eine gute Rückrunde zu spielen – Teamarbeit, individuelle Leistung oder das Spielsystem?
Rudolf Hollmann: Verletzungsfrei zu sein, wenig Sperren. Alle Tugenden, die eine Mannschaft braucht, um erfolgreich zu sein, sind hier gefragt. Natürlich ist Teamwork ein maßgeblicher Teil davon. Viel und gutes Training, um die individuelle Leistung abzurufen. Natürlich ist auch das sogenannte „Quäntchen Glück“ gefragt, das jede erfolgreiche Mannschaft braucht. Die Essenz aus all dem macht dann den verdienten Meister aus. Ob das am Ende St. Lorenzen sein wird, wird man nach der 13. Runde sehen.
LIGAPORTAL: Wenn Ihre Mannschaft Sie als „Superheld“ sehen würde, welche Superkraft hätten Sie dann?
Rudolf Hollmann: Heilende Kräfte wären ganz fein – denn dann wäre das Thema der Krankheiten und der Verletzten vom Tisch.
LIGAPORTAL: Wer aus dem Team würde am ehesten in einer Comedy-Show auftreten?
Rudolf Hollmann: Schwer zu sagen, aber wir haben jede Menge dieser Showtalente – einzelne zu nennen, wäre hier nicht fair.
Foto: RIPU Sportfotos